Ehrensenat
Der Senat der Universität Luzern kann den Titel einer Ehrensenatorin oder eines Ehrensenators der Universität verleihen. Die Auszeichnung ist als Dank und Anerkennung für eine Person bestimmt, die sich lange Zeit und in hohem Masse um die Universität verdient gemacht hat.
Gemäss dem entsprechenden Reglement dürfen Ehrensenatorinnen und -senatoren zum Zeitpunkt der Verleihung, die am Dies Academicus durch den Rektor vorgenommen wird, nicht Mitglied der Universität sein. Die Auszeichnung gibt ihrer Inhaberin, ihrem Inhaber das Anrecht, auf Lebenszeit zu den wichtigsten akademischen Anlässen eingeladen zu werden sowie regelmässig verschiedene Informationsdokumente und Publikationen zu erhalten. Bislang wurde der Titel einer Ehrensenatorin, eines Ehrensenators an fünf Personen verliehen: Brigitte Mürner-Gilli (2020), Doris Russi Schurter (2018), Paul Richli (2016), Walter Kirchschläger (2012), Ulrich Fässler (2010) und Helen Leumann (2008; † 2014).
Der Senat der Universität ernannte Brigitte Mürner-Gilli am Dies Academicus vom 5. November 2020 zur Ehrensenatorin: Dies für ihre Verdienste "als engagierte Bildungsdirektorin des Kantons Luzern in den Jahren 1987 bis 1999 – trotz negativem Ausgang der Universitätsabstimmung von 1978 – stets für die Universitätsidee eingesetzt und dafür erfolgreich lobbyiert hat. Während ihrer Amtszeit hat sie die erforderlichen Grundlagen zur Gründung einer Universität geschaffen. 1993 leitete sie eine Strukturbereinigung der damaligen Theologischen Fakultät Luzern in die Wege, indem sie diese mit einer Geisteswissenschaftlichen Fakultät ergänzte und beide Fakultäten in eine universitäre Hochschule überführte.
1997 hat sie sich im Kantonsparlament energisch gegen einen Schliessungsantrag einer parlamentarischen Sparkommission gewehrt. Die Chance, dem Regierungsrat innert Jahresfrist ein Konzept für den wirtschaftlichen Betrieb der Universitären Hochschule vorzulegen, hat sie vortrefflich genutzt. Ihre Planungsarbeiten mit dem Konzept einer kleinen Universität mit drei Fakultäten überzeugten den Regierungsrat und das Kantonsparlament gleichermassen und legten somit den Grundstein für den späteren erfolgreichen Ausgang der kantonalen Abstimmung vom 21. Mai 2000 zum Universitätsgesetz (72 % Ja), welches am 1. Oktober 2000 in Kraft trat." (Laudatio vom Dies Academicus 2020)
Der Senat der Universität ernannte Doris Russi Schurter am Dies Academicus vom 8. November 2018 zur Ehrensenatorin: "Die Auszeichnung wird verliehen in Dankbarkeit für das langjährige Engagement für Aufbau, Entwicklung und Präsenz der Universität in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Anerkennung finden damit die erfolgreiche Arbeit als Präsidentin und Vorstandsmitglied des Universitätsvereins, die Tätigkeit im Förderverein 'Akademie 91' sowie die Übernahme von Aufgaben beim Beschaffen von Wohnraum für Studierende mit der 'Student Mentor Foundation Lucerne'. Mitarbeitende, Studierende und das Kollegium der Professorinnen und Professoren sind Doris Russi Schurter in Dankbarkeit verbunden und verstehen die erfahrene Unterstützung als Ansporn und Verpflichtung, die Universität voranzubringen und ihr Gewicht in der Welt der Wissenschaften weiter zu steigern." (Laudatio vom Dies Academicus 2018)
Der Senat der Universität Luzern ernannte Prof. em. Dr. Paul Richli am Dies Academicus vom 10. November 2016 zum Ehrensenator der Universität Luzern. "Paul Richli hat sich als Gründungsdekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät (2000–2005), als Prorektor und Strategiebeauftragter der Universität Luzern (2002–2006) sowie als deren Rektor (August 2010 bis Juli 2016) während gut eineinhalb Dekaden in höchstem Masse um die Universität verdient gemacht. Daneben blieb Paul Richli als Wissenschaftler und Lehrer an der Universität tätig: Von Oktober 2001 bis Februar 2011 war er Ordinarius für Öffentliches Recht, Agrarrecht und Rechtsetzungslehre an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Paul Richli war treibende Kraft beim Aufbau gleich zweier Fakultäten: Im Herbstsemester 2001 nahm die Rechtswissenschaftliche Fakultät nach langen, durch geschickte Hand des Gründungsdekans geleiteten Vorbereitungsarbeiten ihren Lehrbetrieb auf. Einen weiteren Meilenstein setzte Paul Richli als Rektor. Dank seines grossen Engagements bei der Gewinnung von Drittmitteln konnte im Herbstsemester 2016 die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ihren Betrieb aufnehmen." (aus der Medienmitteilung zum Dies Academicus 2016)
Dr. Ulrich Fässler wurde am Dies Academicus vom 4. November 2010 zum Ehrensenator ernannt. "Mit seinem Wirken als Mitglied des Luzerner Regierungsrates von 1990 bis 2003 hat Fässler, geboren 1943, einen überragenden und im Rückblick unverzichtbaren politischen und strategischen Beitrag für die Entstehung zur Universität Luzern geleistet. Bei der Übernahme der Leitung des Bildungs- und Kulturdepartements im Juli 1999 erklärte er die Errichtung der Universität zur ersten Priorität seines Departments. Ulrich Fässler hat in der Kampagne zur Abstimmung über das Universitätsgesetz mit ausserordentlichem persönlichen Einsatz für Zustimmung geworben. Damit leistet er einen grossen Beitrag, dass die Universität in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiern konnte. Von 2000 bis 2003 wirkte er als erster Präsident des Universitätsrats. Mit erneut hohem Engagement und grosser Sachkenntnis sowie der ihm eigenen ermutigenden und motivierenden Haltung förderte er in dieser Position die Entwicklung der Universität." (aus der Medienmitteilung zum Dies Academicus 2010)
Prof. em. Dr. Walter Kirchschläger wurde am Dies Academicus vom 8. November 2012 zum Ehrensenator ernannt. "Kirchschläger war bis August 2012 Professor für Neues Testament an der Universität Luzern. Als Rektor der früheren Universitären Hochschule setzte er sich vor der Abstimmung über das Universitätsgesetz mit grossem Engagement, politischem und diplomatischem Geschick für eine Universität Luzern ein. Bis 2001 amtete Walter Kirchschläger zudem als Gründungsrektor der neuen Universität." (aus der Medienmitteilung zum Dies Academicus 2012)
Helen Leumann (1943–2014) wurde am Dies Academicus vom 29. Oktober 2008 zur Ehrensenatorin ernannt. Der Senat dankte mit dieser Auszeichnung der damaligen Ständerätin "für ihre langjährigen Verdienste im Vorfeld der Gründung und beim Aufbau der Universität Luzern. Leumann leitete den Universitätsverein seit dessen Gründung während insgesamt zehn Jahren. Mit ihrem Engagement als Präsidentin, ihren vielfältigen Kontakten zu einflussreichen politischen und wirtschaftlichen Kreisen und vor allem ihrer grossen Begeisterung für das Universitätsprojekt trug sie massgeblich dazu bei, dass der Universitätsverein schon bald nach seiner Gründung am 12. Dezember 1997 als gewichtiges politisches Signal weit herum Beachtung fand. Unter ihrer strategischen Führung geriet der Verein nie in den Verruf, einseitig zu politisieren. Mit der ihr eigenen Dynamik betonte sie stets die grossen Zusammenhänge und leitete zugleich die nächsten erforderlichen Schritte in die Wege. Alle von ihr über den Verein organisierten Abstimmungskampagnen zugunsten der Universität endeten mit grossartigen Erfolgen: die kantonale Volksabstimmung zur Universitätsgründung im Mai 2000 (72,5% Ja), die städtische Abstimmung zum Beitrag der Stadt an den Universitätsneubau und zum Umzonungsverfahren vom 12. Februar 2006 (84% Ja) und die kantonale Volksabstimmung zum Umbau des Postbetriebsgebäudes (80,5% Ja)." (aus der Medienmitteilung zum Dies Academicus 2008)
Mitteilung der Universität zum Tod von Helen Leumann (5. Januar 2015)