Station 20
Die Universität Luzern – von der "Geburt" bis heute
Die Universität Luzern nahm ihren Betrieb am 1. Oktober 2000 auf, dem Inkrafttreten des neuen Universitätsgesetzes, das die Luzerner Stimmbevölkerung am 21. Mai 2000 mit einem Ja-Anteil von 72 Prozent gutgeheissen hatte.
Die Universität startete im Gründungsjahr mit den zwei Fakultäten für Theologische und Geisteswissenschaften. Ein Jahr später kam die Rechtswissenschaftliche Fakultät hinzu, 2016 die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät und 2019 das Departement für Gesundheitswissenschaften und Medizin. Die Studierendenzahl erhöhte sich in diesem Zeitraum kontinuierlich von 250 auf 3500 im Studienjahr 2019/20.
Insgesamt ist es der Universität Luzern in den ersten zwanzig Jahren ihres Bestehens gelungen, sich zu einer fokussierten Universität im Bereich der Humanwissenschaften zu entwickeln, und sie bildet eine ideale Ergänzung zu den technischen Hochschulen und Volluniversitäten in der Schweiz.
Näheres zur Entwicklung der Universität Luzern erfahren Sie im Audiobeitrag oder im vollständigen Text: Die Universität Luzern – von der "Geburt" bis heute.
Die Universität Luzern wurde im Jahr 2000 gegründet. Der offizielle "Geburtstermin" ist der 1. Oktober 2000, das Datum des Inkrafttretens des Universitätsgesetzes.
Die "Jugendjahre" der Universität waren geprägt von starkem Wachstum. Bei der Gründung hatte sie zwei Fakultäten – also disziplinäre Organisationseinheiten – und zwar die Theologische und die Geisteswissenschaftliche Fakultät. Zum ersten Geburtstag im Herbst 2001 nahm die neu gegründete Rechtswissenschaftliche Fakultät ihren Lehrbetrieb auf. Später kamen neue Fächer und damit neue Organisationseinheiten hinzu, beispielsweise die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät im Jahr 2016 oder das Departement Gesundheitswissenschaften und Medizin im Jahr 2019, in dem ab Herbst 2020 die ersten Masterstudierenden in Humanmedizin an der Universität Luzern ausgebildet werden.
Die Neugründung einer Universität bringt auch den Vorteil mit sich, dass vieles von Grund auf neu geplant werden kann, ohne dass alter Ballast mitgeschleppt werden muss. Im Jahre 1999 wurde die Lissabonner Erklärung von der Schweiz mitunterzeichnet, welche die Europäische Reform des Hochschulraums, die sogenannte Bologna-Reform, einläutete. Diese Chance nutzte die neu gegründete Universität und richtete als erste Schweizer Universität einen Bologna-Studiengang in Rechtswissenschaft ein.
An der Universität haben sich die unterschiedlichsten Disziplinen zusammengeschlossen, um multi- und interdisziplinäre Studiengänge anzubieten. In diesen Studiengängen sollen gesellschaftliche Fragen nicht nur aus der Sicht einer Disziplin analysiert, sondern als System verstanden werden. Für dieses Verständnis ist es wichtig zu wissen, dass verschiedene disziplinäre Gesichtspunkte einfliessen und unterschiedlichste wissenschaftliche Methoden zur Anwendung kommen. Diese sogenannten integrierten Studiengänge sind zu einem Markenzeichen der Universität Luzern geworden und geben ihren Absolventinnen und Absolventen das nötige Rüstzeug mit für die zukünftigen Herausforderungen der Berufswelt. Neben den interdisziplinären Aspekten sind auch unterschiedliche sprachliche und kulturelle Perspektiven wertvoll. Aus diesen Überlegungen bietet die Universität Luzern auch mehrere Studiengänge in Kooperation mit Universitäten aus der Romanischen Schweiz und dem Ausland an.
Auch in der Forschung ist das Verständnis solcher Systeme eminent. So fördert die Universität Luzern beispielsweise interne Forschungsschwerpunkte, bei welchen Forschende aktuelle Fragen der Gesellschaft gemeinsam wissenschaftlich untersuchen wie etwa den Wandel der Familie im Kontext von Migration und Globalisierung oder die Rolle der Religion als Faktor für die gesellschaftliche Integration. Die Forschenden der Universität Luzern sind heute weltweit vernetzt und anerkannt.
Die Universität ist auf dem Hochschulplatz Luzern gut vernetzt. So betreibt sie mit der Pädagogischen Hochschule Luzern und der Hochschule Luzern (Fachhochschule Zentralschweiz) gemeinsame Angebote für Studierende und Mitarbeitende wie beispielsweise den Hochschulsport oder das Campus Orchester.
In der Lehre und Forschung arbeitet die Universität eng mit vielen regionalen Stakeholdern aus dem Gesundheitsbereich – wie beispielsweise mit dem Paraplegikerzentrum in Nottwil und den Luzerner Spitälern – zusammen. Aber auch mit dem Armeeausbildungszentrum in Luzern oder dem Internationalen Roten Kreuz in Genf bietet die Universität gemeinsame Weiterbildungsstudiengänge im Bereich Führung an.
Insgesamt hat sich die Universität Luzern in den letzten 20 Jahren zu einer fokussierten Universität im Bereich der Humanwissenschaften entwickelt, und sie bildet eine ideale Ergänzung zu den technischen Hochschulen und Volluniversitäten in der Schweiz.
Nach 20 Jahren des Bestehens gibt es viel Grund zur Freude. Dies auch im Wissen darum, dass die Universität Luzern, welche im Gründungsjahr 2000 mit weniger als 300 Studierenden gestartet ist, heute 3500 Studierende zählt. Mit vier Fakultäten, einem Departement und zwei Akademien hat sie eine erfolgreiche Aufbauphase hinter sich und ist bereit, auch die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.