Vernetzung und Links
Das Qualitätsmanagement der Hochschulen ruft vielfältige Inspirationen und Interpretationen hervor. Die Beziehung zu unseren Partnern im Bereich der institutionellen Akkreditierung ist insofern wichtig, als die Umsetzung des HFKG besonders strukturierend für das Qualitätsmanagement ist. Insbesondere stellt die Schweizerische Agentur für Akkreditierung und Qualitätssicherung (AAQ) eine wesentliche Ressource und Unterstützung für die Entwicklung des Qualitätsmanagements dar. Die Schweizer Hochschulen zeigen darüber hinaus vielfältige Beispiele und Erfahrungen in der Organisation des Qualitätsmanagements. Die Entwicklung des Qualitätsmanagements ist breiter in die europäische Hochschullandschaft eingebettet, die bestimmte Standards festlegt und noch weitere Beispiele bietet.
Die in den §§ 28ff. des Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz (HFKG) vorgesehene institutionelle Akkreditierung ist eine grundlegende Anforderung an die Schweizer Hochschulen. Aus dieser Perspektive ist die Beziehung zu den am Akkreditierungsverfahren beteiligten Organen nicht nur notwendig, sondern auch nützlich für die Entwicklung des QMS:
- Der Schweizerischer Akkreditierungsrat ist das gemeinsame Organ von Bund und Kantonen für die Akkreditierung und Qualitätssicherung in der Schweizerischen Hochschullandschaft sowie Akkreditierungsinstanz für die Akkreditierungsverfahren nach HFKG.
- Die Schweizerische Agentur für Akkreditierung und Qualitätssicherung (AAQ) sichert und fördert die Qualität von Lehre und Forschung an den Hochschulen in der Schweiz. Sie arbeitet mit international anerkannten Methoden und kann auf das Wissen und die Erfahrungen renommierter Gutachterinnen und Gutachtern zurückgreifen. Die AAQ entwickelt Richtlinien und Qualitätsstandards, führt Akkreditierungs- und Evaluationsverfahren durch und ist international engagiert. Sie versteht sich als externe Partnerin in der Qualitätssicherung und -entwicklung und steht unterstützend mit verschiedenen Dienstleistungen zur Seite. Die AAQ ist dem Schweizerischen Akkreditierungsrat unterstellt. Die AAQ ist für das Akkreditierungsverfahren der Universität Luzern zuständig.
- Qualität und Akkreditierung ist ein Thema für swissuniversities.
Die Schweizer Universitäten begannen in den 1990er Jahren mit der Einführung von Qualitätssicherungsmassnahmen für Lehre und Forschung. Dann führte der Bologna-Prozess nicht nur zur Einführung der Studienstruktur Bachelor-Master-Doktorat und zur Anwendung des European Credit Transfer System, ECTS , sondern hat auch zum Ziel, die Qualität der Hochschulbildung zu gewährleisten. Dies hat die Schweizer Universitäten dazu veranlasst, ein Qualitätssicherungssystem einzuführen, das die Qualität ihrer Lehre und Forschung garantiert und die Mobilität der Studierenden erleichtert und fördert.
Die Bundesverfassung (§§ 63a, 64) beauftragt den Bund und die Kantone, die Qualitätssicherung und -entwicklung an den Schweizer Hochschulen zu gewährleisten. Das Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz (HFKG, 5. Kapitel) legt die Akkreditierungspflicht für Hochschulen fest, die die Umsetzung eines Systems zur Qualitätssicherung und -entwicklung überprüft. Die Qualitätsstandards werden in der Akkreditierungsverordnung HFKG erläutert. Diese Standards beziehen sich nicht nur auf Lehre und Forschung, sondern auf alle Schlüsselaktivitäten der Hochschulen, einschliesslich der Leitungs- und Unterstützungstätigkeiten. Diese Vorgaben sind somit sehr strukturierend, auch wenn die Art und Weise der Umsetzung in den Zuständigkeitsbereich der Hochschulen fällt. Die Hochschulen tragen nämlich die Verantwortung für die Einrichtung und Umsetzung ihres internen Qualitätssicherungssystems. Die Organisation des Qualitätsmanagements kann daher von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich sein, obwohl sie denselben Anforderungen unterliegen:
- Eidgenössische Technische Hochschule ETH Zürich
- Ecole polytechnique fédérale de Lausanne EPFL
- Universität Basel
- Universität Bern
- Universität Freiburg UNIFR
- Université de Genève UNIGE
- Université de Lausanne UNIL
- Universität Luzern
- Université de Neuchâtel UniNE
- Universität St. Gallen HSG
- Università della Svizzera italiana USI
- Universität Zürich UZH
- Hochschule Luzern HSLU
- Pädagogische Hochschule PH Luzern
- Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Die Frage des Qualitätsmanagements in der Hochschulbildung wurde im Laufe der 1990er Jahre prominent, als die Zahl und Vielfalt der Studierenden zunahm, die tertiäre Bildung zunehmend internationalisiert wurde, neue tertiäre Bildungsangebote entstanden und die Mittel des Fernunterrichts entwickelt wurden. Gleichzeitig wird sich die Beziehung zwischen dem Staat und den Hochschulen in Richtung mehr Autonomie entwickeln, um ihnen mehr Flexibilität und Reaktionsfähigkeit auf die sich ändernden Bedingungen in Wissenschaft, Gesellschaft und Arbeitswelt zu ermöglichen. Hochschulen müssen im Gegenzug transparent sein und dem Staat Rechenschaft darüber ablegen, wie sie öffentliche Gelder verwenden, und gleichzeitig nachweisen, dass sie effizient arbeiten. Die Entwicklung von Qualitätsmanagementsystemen soll dieser Anforderung gerecht werden.
Die Koordination der Qualitätssicherung in der Hochschullandschaft in Europa stützt sich auf die Bologna-Erklärung von 1999 und ihre Folgemassnahmen. Sie bildet somit das fünfte Ziel: "Förderung der europäischen Zusammenarbeit bei der Qualitätssicherung im Hinblick auf die Erarbeitung vergleichbarer Kriterien und Methoden".
Verschiedene Organisationen unterstützen diese Koordination auf europäischer Ebene:
- European University Association (EUA)
- European Network for Quality Assurance (ENQA)
- European Higher Education Area (EHEA)
Zu den interessanten Entscheidungen gehören:
- Das Berliner Kommuniqué von 2003 überträgt den Hochschulen die Hauptverantwortung für die Qualitätssicherung in Übereinstimmung mit einem nationalen Qualitätsrahmen.
- Die "Standards and Guidelines for Quality Assurance in the European Higher Education Area (ESG)", die 2005 auf der Konferenz der für Hochschulbildung zuständigen Minister in Bergen verabschiedet und 2015 auf der Konferenz in Yerevan aktualisiert wurden, stellen die Leitlinien für die Qualitätssicherung dar. Die in der Schweiz geltenden Qualitätsstandards stützen sich unter anderem auf die ESG.
Hochschulen in Europa
Die europäischen Hochschulen zeigen verschiedene Wege auf, wie sie das Qualitätsmanagement umsetzen: