Marc Rambold
MA Gesellschafts- und Kommunikations-wissenschaften, Schwerpunkt Organisation und Wissen | Betriebsleiter, Kulturhaus Südpol | * 1983
Auf welches Engagement während deines Studiums bist du besonders stolz? Ich fand es schön, dass ich im zweiten Studienjahr zusammen mit anderen Studierenden das Tutorat zur Einführungsvorlesung in Soziologie halten durfte. So konnten wir unseren Teil dazu beitragen, den Studienanfängern und -anfängerinnen den Einstieg zu erleichtern. Vielleicht gelang es uns, dem einen oder der anderen den allzu grossen Respekt vor wissenschaftlichen Zugängen etwas zu nehmen.
Welcher Tätigkeit gehst du heute nach? In meiner Haupttätigkeit arbeite ich für die Stanser Musiktage als Co-Festivalleiter. Daneben leite ich in einem kleinen Pensum ein Hörspielprojekt der Radioschule klipp klang in Zürich.
Welche Aspekte deines heutigen Berufs bereiten dir am meisten Freude? Als Co-Festivalleiter schätze ich es sehr, dass ich mich mit vielfältigsten Aufgaben beschäftige, dabei aber das Ganze, die grösseren Zusammenhänge, nicht aus dem Blick verlieren darf. Und dann ist da natürlich die Festivalwoche: Viele Monate hat man darauf hingearbeitet und wenn das Festival schliesslich beginnt, man die Konzerte besuchen kann und zufriedene Gäste sieht, löst das intensive Emotionen aus.
Woran arbeitest du derzeit? So wie man es beim Fussball jeweils floskelhaft sagt, ist es auch bei der Organisation eines Festivals: «Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.» Sobald die Stanser Musiktage vorbei sind, müssen wir uns neben dem Abschluss des vergangenen Festivals sehr schnell wieder mit den Vorbereitungen fürs nächste Jahr beschäftigen. Es gilt, das Konzept zu überdenken und zu optimieren, neue Sponsoren und Partner zu finden, bestehende Partnerschaften zu pflegen und so zu budgetieren, dass ein ausgeglichenes Resultat möglich wird.
Wie verlief dein Berufseinstieg? Vor meinem Studium machte ich ein einjähriges Wirtschaftspraktikum bei einem grösseren Betrieb, wo ich auch während meines Bachelorstudiums noch beschäftigt blieb. So erhielt ich einen ersten Einblick in den Büroalltag. Während des Masterstudiums übernahm ich einen Job in der Geschäftsleitung des Jugend- und Kulturradios 3FACH in Luzern. Dabei habe ich viele Menschen kennengelernt und mit verschiedenen Institutionen zusammengearbeitet. So konnte ich mir ein Netzwerk in der hiesigen Kultur- und Medienszene aufbauen.
Welchen Sinn erkennst du in deiner Arbeit? Bei den Stanser Musiktagen darf ich ein Festival mitgestalten, das im Kanton Nidwalden eine über 20-jährige Tradition hat und im kulturellen wie gesellschaftlichen Leben stark verwurzelt ist. Zu sehen, wie sich eine ganze Region mit dem Festival identifiziert – ein Grossteil der 700 Helferinnen und Helfer sind Nidwaldnerinnen und Nidwalder –, und dass das Festival auch schweizweit von Menschen geschätzt wird, macht meine Arbeit für mich sinnvoll.
(Stand des Interviews: Mai 2016)