Daniel Cabalzar
MA Philosophie | Beauftragter der Mittelschulen und der Zentralen Aufnahme-prüfung, Bildungs-direktion Kanton Zürich | *1983
Alles beginnt mit der Sehnsucht – so die Dichterin Nelly Sachs. Was hat dich zu deiner Studienwahl bewogen? Als ich an verschiedenen Universitäten Vorlesungen in den unterschiedlichsten Studienrichtungen besucht hatte, entschied ich mich für ein Philosophiestudium an der Universität Luzern. Damals gelangte ich zur Überzeugung, und bin heute überzeugter denn je zuvor, dass in der Philosophie der Schlüssel zur Welt und zur Selbsterkenntnis liegt. Mit Nelly Sachs gesprochen war es also die Sehnsucht "zu verstehen".
"Ich möchte mich nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weiterentwickeln."
Auf welches Engagement während deines Studiums bist du besonders stolz? Auf mein Engagement als Lehrperson. Mein Studium finanzierte ich als Sekundar- und Reallehrer. Dabei gab es den einen oder anderen Tag, an dem das Studium in den Hintergrund treten musste.
Wie ist dein Berufseinstieg verlaufen? Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Masterstudium musste ich in den Zivildienst. In dieser Zeit wurde mir schlagartig klar, dass ich in der Philosophie bleiben möchte. Also erkundigte ich mich an der Universität Luzern nach einer möglichen Promotion. Zur gleichen Zeit wurde eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die philosophischen Weiterbildungsprogramme der Universität Luzern ausgeschrieben. Da ich schon im Bildungsbereich tätig war, passte das wie die Faust aufs Auge.
Inwiefern erleichtert dir dein Studienabschluss deinen Berufsalltag? Mein Studienabschluss ermöglicht mir überhaupt erst meinen Berufsalltag. Nur durch das Studium kenne ich mich in der Philosophie so gut aus, wie es für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter im Bereich der philosophischen Weiterbildung nötig ist. Es vergeht kein Arbeitstag, an dem sich unser Team nicht philosophisch austauscht.
"Ich möchte mich möglichst unterschiedlichen Herausforderungen stellen."
Wo siehst du dich in fünf Jahren? Mein aktuelles Ziel ist es, meine Promotion erfolgreich abzuschliessen. Zudem möchte ich mich in den nächsten Jahren nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weiterentwickeln. In fünf Jahren hoffe ich, mich immer noch möglichst unterschiedlichen Herausforderungen – auch philosophischen – im Berufsalltag stellen zu können. Dabei könnte ich mir gut vorstellen, mehr Verantwortung zu übernehmen und Strategien zu entwerfen. Gerade in der Bildungslandschaft sehe ich hier viele Möglichkeiten.
Was rätst du Studierenden, damit sie einen erfolgreichen Berufseinstieg realisieren können? Wenn man es schafft, neben dem Studium berufliche Erfahrungen zu sammeln, kann man sich den Umweg über ein Praktikum ersparen.
(Stand des Interviews: August 2015)