Climate Politics, Economics, and Law (CPEL)
Ein sozialwissenschaftlicher Zugang ist nicht nur zentral, um die anfallenden Probleme zu verstehen und einzuordnen. Vielmehr kann sozialwissenschaftliche Erkenntnis auch zur Lösung durch Regeln, Vermittlung und Institutionalisierung beitragen. Hier setzt der neue Master in «Climate Politics, Economics, and Law» mit seinem sozialwissenschaftlichen Fokus an.
Interdisziplinäre Lösungen für vielschichtige Probleme
Die grossen Klimakonferenzen der letzten Jahre haben gezeigt, dass sich trotz breiter Zustimmung für Klimaziele, deren Umsetzung oft schwierig gestaltet. Doch wie lässt sich eine gerechte, wirtschaftlich realistische und politisch verantwortungsvolle Einigung erzielen? Es wird deutlich, dass, obwohl die Natur- und Ingenieurwissenschaften in den letzten dreissig Jahren grosse Fortschritte bei der Erforschung geophysikalischer Prozesse und der Entwicklung technischer Lösungen für den Klimawandel gemacht haben, nun vermehrt sozialwissenschaftliche Fragen in den Vordergrund treten.
Die Vereinbarungen der letzten Jahre auf internationaler Ebene haben dazu geführt, dass sich die Diskussion über Klimawandel zunehmend auf die nationale Bühne verlagert. Es wird nicht länger von Zielen, sondern von ihrer konkreten Umsetzung gesprochen. Dies politisiert und polarisiert die Wählerinnen und Wähler, wird für wirtschaftliche Akteure und Prozesse wichtiger und beschäftigt zunehmend die Gerichte. Um diese komplexen Zusammenhänge zu verstehen, braucht es nicht nur Wissen über die technische Umsetzung von Klimamassnahmen, sondern eine sozialwissenschaftliche Perspektive auf ihre Auswirkungen.
Mit dem Master in Climate Politics, Economics and Law schafft die Universität Luzern das erste interdisziplinäre Studienangebot im Bereich Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit mit dezidiert sozialwissenschaftlichem Fokus. Der Masterstudiengang konzentriert sich darauf, Studierende für die komplexen sozialen Herausforderungen des Klimawandels auszubilden. Er kombiniert Wissen aus Politik, Wirtschaft und Recht, um den Studierenden ein tiefgehendes Verständnis der vielschichtigen Aspekte des Klimawandels zu vermitteln. Ziel des Programms ist es, die Studierenden darauf vorzubereiten, innovative und nachhaltige Lösungen für das wohl zentralste Problem unserer Gesellschaften zu entwickeln und umzusetzen.
Die Lehrveranstaltungen finden Sie im Vorlesungsverzeichnis und im UniPortal (nach Anmeldung zum Studium).
Umfang und Dauer
Insgesamt umfasst der Masterstudiengang 120 Credit Points (Cr) gemäss European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) und ist so aufgebaut, dass er sowohl interdisziplinäre Ansätze vermittelt als auch eine fachliche Vertiefung in einem der drei Schwerpunktfächer Politik, Ökonomie und Recht ermöglicht. Ein Credit entspricht einer durchschnittlichen Arbeitsleistung von 25 bis 30 Stunden. Die Regelstudienzeit beträgt 4 Semester (2 Jahre). Ein Teilzeitstudium ist möglich.
Studienplanung und Studienverlauf
Zu Beginn des Studiums wählen Studierende eines der drei am Master beteiligten Fächer Politikwissenschaft, Ökonomie und Rechtswissenschaft als ihr Schwerpunktfach aus. Der Masterstudiengang ist strukturell in vier Hauptteile gegliedert:
Grundlagenteil (32 Credits):Dieser Teil umfasst sowohl naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels, als auch die spezifischen Einführungen in Klimapolitik, Klimaökonomie und Klimarecht. Durch ein anschliessendes Integrationsseminar mit Dozierenden aus allen drei Fächern werden interdisziplinäre Kompetenzen vermittelt und gefördert. Ausserdem erlangen Studierende breite Grundkenntnisse durch den Besuch von ausgewählten Basismodulen in den beiden Disziplinen, in denen Sie nicht den Schwerpunkt legen.
Vertiefungsteil (60 Credits): Hier spezialisieren sich die Studierenden in ihrem gewählten Schwerpunktfach, das sich in Pflichtmodule, Wahlmodule und die Masterarbeit aufteilt. Die Schwerpunkte sind Politik, Ökonomie oder Recht, jeweils mit Fokus auf Klima- und Umweltthemen.
Methoden- und Reflexionsteil (18 Credits):Dieser Teil beinhaltet das Erlernen von Datenkompetenzen («data literacy») und geisteswissenschaftlichen Perspektiven auf Klima und Nachhaltigkeit («climate humanities»), wobei Studierende aus einem breiten Angebot an Lehrveranstaltungen wählen können.
Praxisteil (10 Credits): Im Praxisteil wählen Studierenden zwischen einem Praktikum, einem Capstone-Projekt oder freien Studienleistungen, um praktische Erfahrungen zu sammeln.
Eine Hilfe bei der Planung des Studiums geben Ihnen die Musterstudienpläne:
Musterstudienplan CPEL: Schwerpunkt Politikwissenschaft
Musterstudienplan CPEL: Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre
Musterstudienplan CPEL: Schwerpunkt Rechtswissenschaft
Politik
Das globale Problem des Klimawandels wird in der Politikwissenschaft einerseits durch die Interaktion von Regierungen und internationalen Organisationen, die Entscheidungen zur Klimapolitik treffen (z. B. Pariser Abkommen), analysiert. Andererseits interessieren sich Politikwissenschaftler*innen dafür, wie unterschiedliche politische Systeme und Institutionen auf den Klimawandel reagieren und mit welchen Herausforderungen (z. B. Populismus und Polarisierung) sie konfrontiert sind. Dabei wird untersucht, welche Auswirkungen dies auf politisches Verhalten, beispielsweise im Kontext von Wahlen, hat.
Ökonomie
Die Ökonomie befasst sich unter anderem mit den gesellschaftlichen Kosten des Klimawandels, den Vor- und Nachteilen unterschiedlicher klimapolitischer Massnahmen sowie den spezifischen Problemen, die sich aus der Globalität des Klimaproblems ergeben.
Recht
Der Klimawandel stellt Gesellschaften vor erhebliche rechtliche Herausforderungen, da neue Massnahmen insbesondere in Form von Gesetzen und Verordnungen entwickelt werden müssen, um die komplexen und bereichsübergreifenden Auswirkungen anzugehen. Juristinnen und Juristen studieren die rechtlichen Rahmenbedingungen von den internationalen Abkommen bis zur Beschleunigungsgesetzgebung in der Schweiz unter denen der Klimawandel bekämpft wird. Die Rechtsanalyse kann politischen Entscheidungsträger*innen dabei helfen, wirksame Massnahmen zu entwerfen, die auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren und gleichzeitig die Menschenrechte schützen und soziale Gerechtigkeit fördern.
Das Lehrangebot umfasst überwiegend Lehrveranstaltungen in deutscher Sprache. Auch Lehrveranstaltungen in englischer Sprache werden angeboten. Voraussetzung für die Zulassung ist der Nachweis genügender Deutschkenntnisse. Zudem sind gute Englischkenntnisse erwünscht, da ein grosser Teil der Fachliteratur auf Englisch verfasst ist.
Im Rahmen eines Studiums besteht die Möglichkeit, einen Studienaufenthalt an einer anderen Universität des In- oder Auslands zu absolvieren. Alle Informationen zu den Austauschprogrammen und Ansprechpersonen finden Sie bei der Mobilitätsstelle.
Durch seinen interdisziplinären Ansatz ermöglicht der Abschluss des Masters CPEL Karrierewege in einem weiten Spektrum. Welcher Weg dabei einschlagen wird, hängt unter anderem von der gewählten Vertiefung ab. Zu den wichtigsten Betätigungsfeldern gehören:
- Politikberatung: Beratung von Regierungen oder internationalen Organisationen zur Gestaltung effektiver und effizienter Klimaschutz- und Anpassungsstrategien.
- Nichtregierungsorganisationen (NGOs): Arbeit in NGOs, die sich auf Umwelt- und Klimaschutz konzentrieren. Hier können sich Absolventinnen und Absolventen an Kampagnen, Bewusstseinsbildung und gemeinnützigen Projekten beteiligen.
- Unternehmensberatung und Compliance: Beratung für Unternehmen und Industrien zu den wirtschaftlichen Risiken und Chancen, die sich aus dem Klimawandel ergeben.
- Internationale Organisationen und Zusammenarbeit: Arbeit bei internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen oder der Europäischen Union, um an der Formulierung und Umsetzung internationaler Klimaschutzgesetze und Finanzierungsmechanismen mitzuwirken.
- Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Spezialisierung auf die Kommunikation von Klimathemen in der Medienbranche, in Bildungseinrichtungen oder in Unternehmen, um das Bewusstsein für Klimafragen zu schärfen.
- Finanzsektor: Analyse von klimabezogenen Risiken und Chancen für Investitionen, einschliesslich nachhaltiger und grüner Finanzprodukte.
- Öffentliche Verwaltung: Arbeit in nationalen oder regionalen Stellen, die für Klima- und Umweltpolitik verantwortlich sind, um bei der Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen zum Klimaschutz mitzuwirken.
- Finanzsektor: Analyse von klimabezogenen Risiken und Chancen für Investitionen, einschliesslich nachhaltiger und grüner Finanzprodukte.
- Akademische Karriere und Forschung: Arbeit in Forschungseinrichtungen, Universitäten oder Thinktanks, die sich auf Umweltrecht, Klimapolitik oder Klimaökonomie spezialisieren.
Der Master richtet sich an Studierende mit interdisziplinärem Interesse, insbesondere an Absolvierende der Politikwissenschaft, Ökonomie und Rechtswissenschaft, aber auch aus anderen sozialwissenschaftlichen Kontexten. Für das Studium müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Ein Bachelorabschluss mit mindestens 60 ECTS in einem/mehreren der drei beteiligten Fächer.
- Die Bereitschaft, sich noch fehlendes Wissen anzueignen.
Anmeldung
Bis 31. August sind Anmeldungen für das Herbssemester gegen eine Bearbeitungsgebühr möglich. Weitere Informationen finden Sie unter Anmeldung und Zulassung.
Die Anmeldung erfolgt online über das UniPortal. Dort werden Sie Schritt für Schritt durch die Anmeldung geführt. Nach der Anmeldung wird die Zulassung aufgrund der entsprechenden Unterlagen geprüft.
Zulassung
Für die Zulassung zum Bachelorstudium gelten die Zulassungsrichtlinien der Universität Luzern. Weitere Informationen finden Sie unter Anmeldung und Zulassung.
Alle für das Studium relevanten Regelungen finden Sie auf unserer Reglemente-Seite. Dazu gehören die Wegleitung CPEL, die Umsetzungswegleitung CPEL mit Schwerpunkt Recht und Informationen zum Abschlussverfahren.
Musterstudienpläne zum Master CPEL:
Musterstudienplan CPEL: Schwerpunkt Politikwissenschaft
Musterstudienplan CPEL: Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre
Musterstudienplan CPEL: Schwerpunkt Rechtswissenschaft
Studienberatung
Sie haben Fragen zum Studium? Wir helfen Ihnen gerne weiter:
Michael Keller, MSc
Studiengangsmanager
michael.keller @ unilu.ch
T +41 41 229 55 91
Die allgemeine Studienberatung der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät unterstützt Studieninteressierte bei der Studienwahl und berät Studierende bei allgemeinen Fragen rund um das Studium und die Studienplanung (unter anderem zu Mobilität, Militärdienst, Social Credits, Zulassungsfragen). Antworten zu häufigen Fragen finden Sie hier zusammengestellt.
Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, Raum 3.A39
lic. phil. Rahel Lörtscher und Sabrina Sakac, MSc
T +41 41 229 55 13/15
studienberatung-ksf @ unilu.ch
Kontaktangaben zum Studiengang
Fachvertreterinnen und Fachvertreter:
Politikwissenschaft
Prof. Dr. Lena Maria Schaffer (Co-Studiengangsleitung)
Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät (Mehr Informationen)
Ökonomie
Prof. Dr. Simon Lüchinger (Co-Studiengangsleitung)
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (Mehr Informationen)
Rechtswissenschaft
Prof. Dr. Sebastian Heselhaus (Co-Studiengangsleitung)
Rechtswissenschaftliche Fakultät (Mehr Informationen)
Allgemeine Kontaktangaben des Politikwissenschaftlichen Seminars
Universität Luzern
Politikwissenschaftliches Seminar
Frohburgstrasse 3, Raum 3.B04
Postfach 4466
6002 Luzern
T +41 41 229 55 91
polsem @ unilu.ch
Öffnungszeiten Sekretariat:
Mo. – Do. 09.00 – 12.00 Uhr und 13.30 – 17.00 Uhr