Lucerne Online Marketing Challenge
Im Seminar Digitales Marketing wurde im Herbstsemester 2021 die Lucerne Online Marketing Challenge durchgeführt. Im Rahmen der Veranstaltung kreierten die Studierenden zusammen mit einem regionalen Unternehmen eine Online Marketing-Kampagne. Challenge-Teilnehmer Basil Heller erklärt im Interview, wie er die Challenge erlebt hat und davon profitieren konnte.
von Lynn Helfenstein
Die Bedeutung von digitalem Marketing ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, heute ist dieses nicht mehr wegzudenken. Bezahlte Medienbeiträge, Suchmaschinenwerbung, Displaywerbung und viele weitere digitale Werbemöglichkeiten ermöglichen neue Geschäftsmodelle und verändern das Konsumentenverhalten. Wie passen Unternehmen vor diesem Hintergrund ihre Marketingstrategie an das digitale Zeitalter an? Dozentin Gabriela Funk beantwortete diese und weitere Fragen im Seminar "Digitales Marketing", welches im Bachelor in Wirtschaftswissenschaften besucht werden kann.
Nebst den regulären Veranstaltungen haben die Studierenden die Möglichkeit, ein Google AdWords- Zertifikat zu erwerben. Das halbtägige Bootcamp wird in Kooperation mit Google durchgeführt und wurde dieses Jahr von Adrian Aellig, einem Referent von Google, geleitet. Er brachte den Studierenden den Umgang mit Google AdWords näher und bereitete sie auf die Zertifikatsprüfung vor.
Wie funktioniert die Lucerne Online Marketing Challenge?
Teams, bestehend aus vier bis fünf Student/innen, fragen ein lokales Unternehmen ihrer Wahl an, ob es an einer Zusammenarbeit im Rahmen der Challenge interessiert ist. Im Falle einer Zusage, bespricht das Studententeam mögliche Werbeziele und -strategien mit dem gewählten Unternehmen. Im Anschluss wird mithilfe von GoogleAds während vier Wochen eine entsprechende Kampagne geschaltet. Ein sorgfältiger Umgang mit dem Budget, effiziente Zusammenarbeit innerhalb des Teams, Kreativität und gutes Zeitmanagement sind bei der Umsetzung der Werbekampagne entscheidend. Nach deren Abschluss präsentieren die Teams ihre Projekte vor ihren Kommiliton/innen und der Dozentin. Dabei werden wichtige Messwerte einer Online-Kampagne wie Impressionen, die Anzahl Klicks, Conversions und weitere Kennzahlen analysiert und ausgewertet.
Basil, mit welchem Unternehmen hast du und dein Team zusammengearbeitet und wie war diese Erfahrung für dich?
Wir haben mit Whateverman zusammengearbeitet. Das ist ein Unternehmen aus Ruswil, welches im Jahr 2014 gegründet wurde. Sie vermarkten sehr coole und freshe Kleider, achten auf Nachhaltigkeit und produzieren ihre Ware fair, was heutzutage bei unseren Lifestyles immer wichtiger wird. Ich fand es sehr cool, dass sie uns direkt zugesagt haben, die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen empfanden wir als sehr sympathisch.
Welche Herausforderungen stellten sich eurem Team beim Erstellen der Kampagne?
Am Anfang ging es um die Absprache, wer was macht. Dies war zuerst ein wenig herausfordernd. Wir haben die Kampagne in drei Anzeigegruppen unterteilt und diese einer bis zwei Personen aus unserer Gruppe zugeteilt, so war es viel geregelter. Unser Ziel war hauptsächlich, Verkäufe zu messen. Dies bereitete uns jedoch gewisse Schwierigkeiten, da wir einen Tracking Code in Google Analytics einfügen mussten, was nicht ganz einfach war. Für uns war all das technische Neuland. Mithilfe der Marketingverantwortlichen von Whateverman haben wir es schlussendlich - mit ein wenig Verzögerung - geschafft. Es könnte aber sein, dass wir mehr Verkäufe erzielt haben, als solche die getrackt wurden, was natürlich ein wenig schade ist.
Die Kampagne ist nun bereits gelaufen. Habt ihr eure Ziele erreicht? Seid ihr zufrieden?
Wir haben nicht wirklich Referenzen, wie die anderen Gruppen performt haben, dies wissen wir erst nach den Vorträgen. Wenn wir aber unsere Richtwerte anschauen, sehen wir, dass unsere Click-Through-Rate (also wie viele Leute tatsächlich auf unsere Anzeige geklickt haben im Verhältnis zu jenen, die unsere Anzeige angezeigt bekommen haben) genügend bis gut ist. Anders sieht es bei den Verkäufen aus. Wir haben insgesamt nur zwei Verkäufe erzielt. Vielleicht haben aber auch ein paar Leute die Produkte erst zu einem späteren Zeitpunkt gekauft. Reichweite konnten wir für Whateverman aber sicherlich schaffen, denn wir haben circa 260 Klicks auf die Anzeige erzielt.
Alles in allem können wir zufrieden sein. Auch das Feedback von Whateverman ist mehrheitlich positiv. Sie fanden es cool, dass wir sie angefragt haben und dass die Zusammenarbeit gut funktionierte. Allerdings hätten auch sie sich ein wenig mehr Verkäufe gewünscht.
Würdest du das Fach digitales Marketing weiterempfehlen? Und wenn ja, weshalb?
Ja, ich würde es weiterempfehlen. Das Thema digitales Marketing finde ich sehr spannend. Das coole ist, dass wir innerhalb des Seminars noch ein Google AdWords Zertifikat machen konnten. Mein persönliches Highlight war, als der Gastreferent Jo Dietrich gekommen ist. Er erzählte uns, wie er durch organische (unbezahlte) Werbung mit Tiktoks, Reels oder einfach guten Posts, die viele Leute ansprechen, Reichweite schaffen kann.
Während der laufenden Kampagne hätten wir als Gruppe manchmal ein wenig mehr Support gebrauchen können. Ein Zwischengespräch mit der Dozentin hätte ich hilfreich gefunden. Insgesamt fand ich es aber eine super Erfahrung, vor allem auch, weil wir mit einem Unternehmen im echten Leben zusammenarbeiten konnten und nicht nur im Vorlesungssaal sassen und Theorie hörten. So konnten wir auch wirklich etwas bewirken.