Uber-Prinzip ist auch auf dem Postmarkt angekommen
Die «Uberisierung» des Postmarktes wird vor allem vom Zuger Startup Annanow angetrieben, dessen Website im April online gegangen ist. Annanow verzeichnet immerhin schon rund 100 Hobby-Boten und möchte Mitgründer Daniel Stutz zufolge in Zukunft auch über die Landesgrenzen hinaus Pakete zustellen lassen. LautPeter Sutterlüti vom Verband der privaten Postdienstleister wird es in absehbarer Zeit jedoch keine grossflächig funktionierenden Systeme à la Uber im Güterverkehr geben, allerdings steht vor allem im lokalen Kurierdienst ein Wandel bevor.
Die eidgenössische Postkommission (Postcom) steht im Zusammenhang mit den IT-basierten Vermittlerplattformen vor dem Problem, dass sich diese als IT-Unternehmen und nicht als Kurierdienstleister definieren. Sie übernehmen aber die Verantwortung für adressierte Sendungen und sind damit zumindest indirekt im Postmarkt tätig. Es stellt sich deshalb die Frage, ob auch sie unter das Postgesetz fallen und der Meldepflicht unterliegen. Sollte dies nicht der Fall sein, müssten die Kriterien der Meldepflicht, laut Postcom-Präsident Hans Hollenstein, mit Blick auf den bevorstehenden Wandel durch den Gesetzgeber angepasst werden.