Fahrerloses Transportsystem soll beim Einkaufen helfen
Ein Konsortium unter Führung des Austrian Institute of Technology (AIT) untersucht im Rahmen des «Projekts Sally», inwiefern fahrerlose Transportsysteme im öffentlichen Raum eingesetzt werden können. Solche Systeme sollen die Menschen im Alltag entlasten und unterstützen.
Fahrerlose Transportsysteme werden in einigen Logistikprozessen schon heute eingesetzt, da sie helfen, Industrie-4.0-Anlagen umzusetzen. Die Fahrzeuge können eigenständig ihre Fracht von A nach B bringen und finden auch Einsatz in Krankenhäusern. Das «Projekt Sally» ist ein solches Transportsystem, das sich fahrerlos durch Werkhallen bewegen kann und keine Spurführung benötigt. Jetzt soll Sally nicht nur in Werkhallen, sondern auch auf der Strasse eingesetzt werden.
Hintergrund des Projekts ist, dass die Menschen im innerstädtischen Verkehr nicht gerne zu Fuss gehen, sondern auf ihr Auto zurückgreifen, um bequem die Einkäufe oder das Gepäck zu transportieren. Sally soll den Anreiz bieten, wieder mehr Wege per pedes zurückzulegen, indem sie den Einkauf oder das Gepäck trägt. Als persönliche Assistentin soll sie bewegungsaktive Mobilitätsformen fördern. Zum ersten Mal untersucht das Projekt nach eigenen Angaben das Navigieren autonomer Fahrzeuge innerhalb frei fliessender Menschenströme wissenschaftlich.
In dem bis Herbst 2018 laufenden Projekt sollen zunächst zielgruppenspezifische Nutzungsmotive und -barrieren sowie das Bewegungsverhalten von Personen bei ihrer Interaktion mit autonomen Fahrzeugen untersucht werden. Dynamische 3D-Physiksimulationen und die Ausstattung der Transportplattform mit einer «künstlichen Haut» für die Navigation mit physischem Kontakt sollen die Entwicklung von Bewegungsstrategien unterstützen. Wesentlicher Teil des Forschungsprojektes ist die Entwicklung eines für die Mensch-Roboter-Interaktion geeigneten Transportgutträgers für Sally sowie dessen Implementierung und Erprobung in realer Umgebung.