Frachtschifffahrt weltweit auf Kollisionskurs
Kein Welthandel ohne Frachtschifffahrt: 90 Prozent aller Güter werden auf dem Seeweg transportiert. Über 90‘000 Handelsschiffe mit einer Ladekapazität von 1,8 Milliarden Tonnen gibt es weltweit. Davon sollen rund um den Globus permanent 60‘000 Frachtschiffe unterwegs sein. Die Branche setzt 500 Milliarden US-Dollar pro Jahr um. Entsprechend sind die Kapazitäten in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut worden.
Hierdurch sind schliesslich Überkapazitäten entstanden. Gemeinsam mit einer schwachen weltweiten Nachfrage sind die Frachtraten vor allem im wichtigen Bereich "Massengüter und Container" auf ein historisches Tief gesunken. Einzig das Segment "Öltanker" vermag sich dank tiefer Rohölpreise der Abwärtsspirale bislang zu entziehen.
Die Jahre der Krise treiben kleinere Reedereien in den Konkurs und grössere Unternehmen zu Zusammenschlüssen. Besonders stark betroffen vom Preiszerfall ist die Container-Schifffahrt. So verlor die weltgrösste Reederei Maersk in fünf Jahren bis Ende 2015 fast 10 Milliarden Dollar Umsatz.
Trotz akuter Krise in der Frachtschifffahrt rechnen Experten damit, dass sich der Seehandel in den nächsten zwanzig Jahren verdreifachen wird. Die Konsolidierung in der Branche, das heisst die Konzentration auf weniger und dafür grössere Unternehmen, dürfte sich indes fortsetzen.
Der ausführliche Bericht über die Krise und Lösungsansätze der Reedereien findet sich in einem aktuellen Beitrag des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF).
(JVA)