Fachlektüre
ICC (Hrsg.), Guide on Transport and the Incoterms® 2010 Rules, Köln 2016
Seit dem 1. Januar 2011 sind die Incoterms 2010 der Internationalen Handelskammer (ICC) gültig und regeln die Pflichten der Käufer und Verkäufer bei nationalen und internationalen Handelsgeschäften. Häufig ist für die Beförderung der Ware ein Transportunternehmen zuständig, das den zur Abwicklung des Kaufvertrags erforderlichen Transport der Ware im Auftrag eines Vertragspartners durchführt. An dieser Stelle treffen mit dem Kaufvertrag auf der einen und dem Liefervertrag auf der anderen Seite zwei „Vertragswelten“ aufeinander.
Der ICC-Leitfaden zu Transportfragen und Incoterms 2010 (deutsch/englisch) zeigt auf, wie Missverständnisse und Konflikte im Zusammenspiel der Handelspartner mit dem Transportunternehmen vermieden werden können. Entlang der einzelnen Incoterms 2010-Klauseln werden die jeweiligen Herausforderungen identifiziert und Empfehlungen zur richtigen Verwendung der Klauseln gegeben. Der Leitfaden ist damit eine wertvolle Hilfe, insbesondere für Praktiker aus Unternehmen, Kanzleien oder beratenden Organisationen wie z.B. Verbänden und den Industrie- und Handelskammern.
Andreas Furrer, Schweizerisches Fracht-, Speditions- und Lagerrecht, Bern 2016
Als erster Band der neuen KOLT-Schriftenreihe führt das vorliegende Werk unter Einbezug der verfahrensrechtlichen Aspekte in das schweizerische Fracht-, Speditions- und Lagerrecht ein. Die spärliche Judikatur und Literatur zum Thema wird praxisorientiert, rechtlich fundiert und allgemeinverständlich aufgearbeitet, und es werden Lösungsansätze zu umstrittenen und offenen Fragen aufgezeigt. Das Grundlagenwerk soll überdies einen Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs in diesen bislang vernachlässigten Rechtsgebieten leisten. Der Band wir in naher Zukunft ergänzt durch Einführungen in die einzelnen Transportmodalitäten, die sich eng auf den vorliegenden Band beziehen werden.
Vesna Polic, Haftung für Verspätungsschäden bei Gütertransporten, Bern 2016
Diese Monographie, ebenfalls ein Band aus der KOLT-Schriftenreihe, befasst sich detailliert mit der Haftung für Verspätungsschäden bei Gütertransporten. Zuerst werden Bedeutung der Zeit sowie das Konzept der Verspätung aufgezeigt. Ergänzt werden die Erläuterungen durch praktische Beispiele, teilweise aus eigener Praxis der Autorin. Im zentralen Teil werden die Rechtsquellen, die Bestimmungen der Lieferfristen, die Haftung und Haftungsbefreiungsmöglichkeiten des Frachtführers dargestellt. Behandelt wird auch die Haftung des Spediteurs für Verspätungsschäden, die Haftung im kombinierten und im multimodalen Transport sowie die Versicherung der Verspätungsschäden. Abschliessend wird auf die Lücken in der Regelung dieser Materie und auf bestimmte Besonderheiten in der Schweiz hingewiesen.
Johannes Schilling, Das Internationale Privatrecht der Transportverträge – Die Bestimmung des Beförderungsvertragsstatuts im Spannungsfeld von Art. 5 Rom I-VO und materiellem Einheitstransportrecht, Tübingen 2016
Das internationale Transportrecht ist durch eine unübersichtliche Anzahl von materiellen Einheitsrechtsakten gekennzeichnet. Während im Gütertransport die völkerrechtlichen Konventionen, wie die CMR oder das MÜ, zum Tragen kommen, werden bei der Personenbeförderung in erster Linie die europäischen Fahrgastrechteverordnungen relevant. Mittlerweile ist auch das für Beförderungsverträge massgebliche Kollisionsrecht auf europäischer Ebene vereinheitlicht, und zwar in Art. 5 Rom I-VO.
Angesichts dessen geht diese Monographie der Frage nach, welches Recht auf internationale Beförderungsverträge anzuwenden ist. Im Fokus stehen dabei sowohl die Auslegung als auch das praktische Anwendungsfeld des neuen europäischen IPR für Beförderungsverträge. Darüber hinaus wird das supranationale Kollisionsrecht zu dem internationalen Einheitsrecht der Güter- und Personenbeförderung ins Verhältnis gesetzt.
(JVA)