Fachlektüre
Andreas Furrer / Juana Vasella (Hrsg.), KOLT-Schriftenreihe zum Logistik- und Transportrecht, Bern ab 2016
Die KOLT etabliert eine neue Schriftenreihe zum Logistik- und Transportrecht: Diese Buchreihe ist das schweizerische Forum für Rechtsfragen im Bereich des Logistik- und Transportwesens. Sie bietet Experten und Akademikern aus verschiedenen Bereichen eine Plattform.
Logistik und Transport werden oft als Blutkreislauf der Wirtschaft bezeichnet. Um dieser wirtschaftlichen Bedeutung gerecht zu werden, leistet die vorliegende Schriftenreihe einen Beitrag zur dogmatischen und zugleich praxisnahen Durchdringung des Logistik- und Transportrechts. Mit den zwei Schwerpunkten Logistik und Transport wird bereits im Titel der Reihe verdeutlicht, dass heute in der Regel der Transportvorgang einen Teil eines übergeordneten logistischen Vorgangs bildet. Während die Wirtschaftswissenschaften der Logistik bereits eigene Forschungen und Studiengänge widmen, hat sich ein zusammenhängendes Logistikrecht noch nicht entwickelt. Die beiden Herausgeber achten daher darauf, dass diese Reihe nicht nur transport-, sondern auch logistikrechtliche Fragen aufgreift.
Die Schriftenreihe Logistik- und Transportrecht nimmt explizit das schweizerische Recht zum Ausgangspunkt, umfasst aber auch die internationale Rechtslage und legt besonderen Wert auf rechtsvergleichende Untersuchungen. In den ersten neun fest geplanten Bänden kommen alle vorgenannten Aspekte zum Tragen. Nach dem Grundband „Schweizerisches Fracht-, Speditions- und Lagerrecht“ werden die verschiedenen Transportmodalitäten unter Einbezug des Multimodaltransports in einzelnen Bänden dargestellt. Gütertransportversicherung, Logistikvertrag, spezifische Haftungsfragen und Ausflüge in den Personentransport runden die erste Planung ab. In Zukunft sollen weitere Monographien, Dissertationen und Tagungsunterlagen diese Reihe ergänzen.
Stämpfli Verlag, Bern ab Sommer 2016
Alexandra Körner / Andreas Furrer / Christian E. Benz, Warentransportversicherung, Bern 2016
Den Auftakt für die oben vorgestellten Schriftenreihe macht Band 6 zur Versicherung von Warentransporten. Mit dieser Monographie schliessen die drei Autoren eine Lücke in der schweizerischen Rechtsliteratur. Als Zielgruppe haben sie vor allem Juristen und Anwälte im Bereich des Transport- und Versicherungsrechts sowie Praktiker aus der Logistik-, Transport- und Versicherungsbranche im Blick. Das Buch soll im Juni 2016 erscheinen.
Die Warentransportversicherung nimmt dem Versicherten das Risiko ab, dass er auf einem häufig grossen Teil seines Schadens sitzen bleibt, weil sich die Haftung der mit der Ausführung des Transportes betrauten Leistungsträger nach kostspieligen und zeitraubenden Abklärungen als stark beschränkt erweist.
Die einleitenden Kapitel I bis IV geben einen Überblick über alle gewöhnlich unter dem Begriff Transportversicherung erfassten Versicherungsarten. Neben der Versicherung von Waren oder Transportmitteln gegen die während des Transports drohenden Gefahren umfassen diese auch die Risiken bei Lagerungen sowie bestimmte Folgeschäden. Unter den weiteren Begriff der Transportversicherung fallen dann auch die Warentransportversicherung, welche die transportierten Waren selbst versichert, die Kaskoversicherung, welche die Transportmittel versichert sowie die Verkehrshaftungsversicherung, welche das Haftungsrisiko von Frachtführern, Lagerhaltern und Spediteuren deckt.
Ausführlicher befassen sich anschliessend die Kapitel V bis VII aus der Sicht des schweizerischen Rechtes und Marktes mit der eigentlichen Warentransportversicherung, die als Sachversicherung innerhalb der Transportversicherungen einen besonders wichtigen Zweig darstellt.
Andreas Furrer / Barbara Klett (Hrsg.), Schaden im Warentransport, Zürich 2016
Dieser Sammelband aus der Reihe "HAVE - Haftung und Versicherung" widmet sich der Vertragsgestaltung, der Versicherung und dem Schadenersatz im Zusammenhang mit dem Transport von Gütern. Die mitwirkenden Autoren, alle Experten im Bereich des Transport- und Logistikrechts, bieten einen Überblick über die vertragsrechtlichen Grundlagen, die Haftungsgrundlagen in den verschiedenen Modalitäten sowie den Begriff des Schadens, über die Versicherbarkeit der Risiken sowie den Regress sowie über die verfahrensrechtlichen Sonderfragen. Im Mittelpunkt der Ausführungen steht jeweils die schweizerische Rechtslage, wie sie sich durch die Anwendung der nationalen und internationalen materiell- und verfahrensrechtlichen Rechtsquellen ergibt. Das Sammelwerk wird im Mai 2016 erscheinen.
Michael Hochstrasser, Aktuelle rechtliche Entwicklungen zum Beförderungsvertrag, SVLR-Bulletin 147
Der Beförderungsvertrag ist einer der häufigsten Verträge: Laut Schätzungen werden in der Schweiz jeden Tag etwa eine Million Beförderungsverträge geschlossen. Gerichtsentscheide sind jedoch verhältnismässig selten. Jüngst hat sich die Praxis vor allem mit der Abgrenzung des Beförderungsvertrags zu anderen Verträgen, mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Beförderers und den Passagierrechte beschäftigt.
Dieser Aufsatz legt den Schwerpunkt auf den Bereich der Luftbeförderung, doch werden auch andere Transportarten einbezogen. Der Autor hat im vergangenen Jahr seine Habilitationsschrift "Der Beförderungsvertrag" vorgelegt, die in der letzten Ausgabe dieses Newsletters vorgestellt worden ist.
Melinda Florina Lohmann, Erste Barriere für selbstfahrende Fahrzeuge überwunden – Entwicklungen im Zulassungsrecht, sui-generis.ch/17
Selbstfahrende Fahrzeuge stehen bereits kurz vor der Marktreife. Selbst wenn sämtliche technische Hürden beseitigt sind, verbleibt gegenwärtig eine weitere Barriere für den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge auf unseren Strassen: das internationale und nationale Zulassungsrecht.
In diesem Beitrag werden die relevanten Rechtsquellen und die zulassungsrechtlichen Anforderungen an selbstfahrende Fahrzeuge dargetan. Der Schwerpunkt liegt sodann auf der in diesem Herbst beschlossenen Revision des Wiener Übereinkommens über den Strassenverkehr, die für das automatisierte Fahren bahnbrechend sein dürfte: Die erste Barriere für die Zulassung selbstfahrender Fahrzeuge ist damit überwunden.
Zu vertiefen ist die Bedeutung der Anpassung für die Vertragsstaaten, so auch für die Schweiz, wobei mögliche Revisionsansätze auf nationaler Ebene aufgezeigt werden. Nach Meinung der Autorin sind die mit der zunehmenden Fahrzeugautomatisierung verbundenen Rechtsfragen zeitnah aufzugreifen, um eine Einführung der sicherheitsfördernden Fahrzeugtechnik zu ermöglichen.