Das diesjährige Lucerne Festival steht unter dem Motto "Kindheit". Im Programmheft schreiben der Präsident, Dr. Hubert Achermann, und der Intendant, Michael Haefliger: "In jedem Kind steckt ein kleines Genie. Denn keine andere Lebensphase ist so sehr mit der Phantasie, der Kreativität und auch der respektlosen Unabhängigkeit von Traditionen und Dogmen verbunden wie die Kindheit." Da dachte ich an die Universität. Sind Phantasie, Kreativität und Unabhängigkeit nicht auch Voraussetzungen guter Forschung und Lehre? Und wie ist das bei uns? Sind wir die phantasievollen, kreativen, unabhängigen Genies? Ermöglichen wir Lernen oder erteilen wir Lektionen? Motivieren wir oder disziplinieren wir? Sind wir eine lernende Organisation oder organisieren wir Belehrungen? In Arbeitsorganisationen, die durch Prozesse und Standards dominiert sind, lernt man keine Selbstständigkeit. Hier heisst das Lehrprogramm "Einordnung". Die Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit heisst, dass man das Sagen hat. Kritikfähig wird man durch Kritik.

Ich wünsche allen Angehörigen der Universität Luzern ein geniales Herbstsemester 2018 – mit Phantasie, Kreativität und Unabhängigkeit in Forschung, Lehre und Weiterbildung. Alle neu Immatrikulierten begrüsse ich herzlich an der Universität Luzern. Ich wünsche Ihnen ein gutes, erfolgreiches und erfüllendes Studium. Besonders willkommen heisse ich unseren neuen Prorektor Forschung, Prof. Dr. Alexander Trechsel. Die Universitätsleitung freut sich auf ihn und auf seine Spuren in der Entwicklung unserer Universität.

Prof. Dr. Bruno Staffelbach, Rektor