Verhaltenswissenschaften und Psychologie: erste Professuren besetzt
Die Universität Luzern hat Dr. Andrew Thomas Gloster zum ordentlichen Professor für Klinische Psychologie, Prof. Dr. Karin Hediger zur ordentlichen Professorin für Kinder- und Jugendpsychologie und Dr. Helen Wyler zur Assistenzprofessorin für Rechtspsychologie mit Tenure Track berufen.
Mit Inkrafttreten des revidierten Universitätsgesetzes auf den 1. Februar 2023 wurde die neue Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie der Universität Luzern geschaffen. Die Besetzung der ersten Professuren markiert nun einen wichtigen Meilenstein im Aufbau der neuen Fakultät, ehe im Herbstsemester 2024 der Bachelorstudiengang Psychologie startet.
Klinische Psychologie
Dr. Andrew Thomas Gloster ist auf den 1. März 2024 zum ordentlichen Professor für Klinische Psychologie berufen worden. Nach seinem Studium an der Boston University und der Universität Leipzig promovierte er 2006 an der Eastern Michigan University und habilitierte 2016 an der Universität Basel. 2006 bis 2016 war Andrew Gloster als Postdoktorand und Oberassistent an der Technischen Universität Dresden und der Universität Basel tätig. Von 2016 bis 2022 hatte er eine SNF-Förderprofessur an der Universität Basel inne. Er ist zudem als Psychotherapeut, Trainer und Supervisor tätig sowie derzeit Präsident der International Association of Contextual Behavioral Science. Andrew Glosters Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der mentalen und digitalen Gesundheit, im Besonderen auf der Entwicklung und Implementierung psychologischer Interventionen sowie den Faktoren, die den Erfolg oder Misserfolg einer Behandlung beeinflussen.
Kinder- und Jugendpsychologie
Prof. Dr. Karin Hediger, geboren 1984, ist auf den 1. Juli 2024 zur ordentlichen Professorin für Kinder- und Jugendpsychologie berufen worden. Nach ihrem Studium in Psychologie an der Universität Zürich promovierte sie 2012 an der Universität Rostock und habilitierte 2021 an der Universität Basel. 2013 bis 2017 forschte sie als Postdoktorandin an der Universität Basel und dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut, wo sie seit 2017 affiliierte Forscherin ist. 2020 wurde Karin Hediger von der Open University Heerlen (Niederlande) zur Professorin berufen und seit 2021 ist sie Assistenzprofessorin an der Universität Basel. Zudem ist sie seit 2011 als Psychotherapeutin tätig. Karin Hedigers Forschungsschwerpunkt umfasst den Bereich Klinische Psychologie und Interventionsforschung mit einem klaren Fokus auf die tiergestützte Intervention.
Rechtspsychologie
Dr. Helen Wyler, geboren 1986, ist auf den 1. August 2024 zur Assistenzprofessorin für Rechtspsychologie mit Tenure Track berufen worden. Sie studierte Psychologie an der Universität Bern, wo sie 2015 promovierte. Seit 2015 ist Helen Wyler Lehrbeauftragte für Rechtspsychologie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern, wo sie im Rahmen von Weiterbildungsprogrammen Veranstaltungen zum Thema Personenbefragung sowie seit 2022 die Masterveranstaltung «Rechtspsychologie» durchführt. 2015 bis 2019 war sie als Dozentin für Rechtspsychologie an der Birmingham City University in England tätig. Seit 2020 lehrt und forscht Helen Wyler als Postdoktorandin am Forensisch-Psychiatrischen Dienst der Universität Bern. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Aussagepsychologie, Lügenerkennung und kognitive Verzerrungen. Ferner beschäftigt sie sich mit aktuellen Fragestellungen an der Schnittstelle von Psychologie, Psychiatrie und Recht.
Aufbau in Etappen
Der Aufbau der neuen Fakultät erfolgt etappenweise und richtet sich nach dem Bedarf der jeweiligen Studienjahre des Bachelorstudienganges. Für den Herbst 2025 ist die Besetzung einer Professur in Rehabilitations- und Gesundheitspsychologie geplant. 2026 soll die Ausschreibung von zwei weiteren Professuren erfolgen.
In diesem Herbst wird der erste Bachelorstudiengang, 2027 der erste Masterlehrgang in Psychologie starten. Dabei sind drei berufsnahe Vertiefungen vorgesehen, die schweizweit nicht oder kaum angeboten werden und für die ein ausgewiesener Bedarf besteht: Gesundheits- und Rehabilitationspsychologie, Rechtspsychologie sowie Kinder- und Jugendpsychologie.
Bachelor in Psychologie
Psychologie ist eine empirische Wissenschaft, die sich mit dem menschlichen Verhalten und Erleben beschäftigt. Sie untersucht, beschreibt und erklärt psychische Phänomene wie Gefühle, Entscheidungen, Gedanken, Motivationen oder Erinnerungen. Im Bachelor erlangen die Studierenden Grundkenntnisse zu den vielfältigen Themen der Psychologie. Sie lernen Inhalte und Methoden der unterschiedlichen Teildisziplinen der Psychologie kennen, die im weiterführenden Masterstudium vertieft werden können.
Das Studium in Psychologie ebnet den Weg für vielfältige berufliche Aufgaben. Dank der breiten Grundlagen- und Methodenkenntnisse und der praxisnahen Ausbildung stehen Absolventinnen und Absolventen spannende Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt offen. Psychologinnen und Psychologen sind gesuchte Fachkräfte im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen, in der Verwaltung, in Wirtschaft und Forschung.