SNF fördert fünf Forschungsprojekte
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat Förderbeiträge für fünf Forschungsprojekte an der Universität Luzern bewilligt. Die von Forschenden an der Theologischen, Wirtschaftswissenschaftlichen sowie der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät eingeworbenen Mittel betragen insgesamt über drei Millionen Franken.
Am Ethnologischen Seminar der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät befassen sich Prof. Dr. Bettina Beer und Mitforschende mit dem Abbruch von verwandtschaftlichen Beziehungen. Was Entfremdung, Scheidung und Adoption für die betroffenen Familienangehörigen bedeutet und welche Erwartungen und Konsequenzen sie an diese Formen des Kontaktabbruchs knüpfen, untersucht das Forschungsteam in Teilprojekten in der Schweiz, Russland und auf den Philippinen. Mehr Informationen
In den meisten parlamentarischen Demokratien entscheidet die Bevölkerungszahl darüber, wie viele Sitze eine Gebietskörperschaft im nationalen Parlament innehat. Prof. Dr. Simon Lüchinger und Prof. Dr. Lukas D. Schmid, beide von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, untersuchen im Rahmen ihres SNF-Forschungsprojekts, welche Auswirkungen diese Sitzverteilung auf das Verhalten der Volksvertreter und der Wahlbevölkerung und damit auf die parlamentarische Repräsentation hat. Mehr Informationen
Wie kann das kirchliche Selbstbestimmungsrecht mit den Menschenrechten und dem säkularen Recht vereinbart werden? Diese Frage stellt sich insbesondere im Hinblick auf die zahlreichen Fälle sexuellen Missbrauchs durch katholische Kleriker. Prof. Dr. Adrian Loretan vom Zentrum für Religionsverfassungsrecht (ZRV) der Theologischen und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und sein Team untersuchen in ihrem Forschungsprojekt anhand des Beispiels der USA mögliche Abwägungen zwischen den verschiedenen Rechtssystemen. Mehr Informationen
Das Zusammenspiel von künstlicher Intelligenz (KI) und Kreativität ist Thema eines durch den SNF geförderten Projekts an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät: Prof. Dr. Reto Hofstetter untersucht mit seinem Forschungsteam, inwiefern KI mithilfe von Algorithmen die kreative Leistung von Menschen fördern kann. Damit soll die Studie nicht nur zur Weiterentwicklung von KI-Tools beitragen, sondern auch neue Erkenntnisse über die psychologischen Kreativitätsmechanismen des Menschen liefern.
Mit dem Thema der Radikalisierung in einem religiösen Kontext befasst sich eine Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Antonius Liedhegener am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik der Theolgischen und Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Anhand von Fällen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz wird untersucht, wieso es zu Radikalisierung kommt und welche Rolle soziale Netzwerke bei dem damit einhergehenden Identitätswandel spielen.
Total wurden von den Forschenden (gerundet) 3,4 Mio. Franken eingeworben. SNF-Projekt-Förderbeiträge umfassen Saläre für Mitarbeitende, Forschungskosten sowie Mittel für die wissenschaftliche Zusammenarbeit, Vernetzung und Kommunikation. Die Projektleitenden erhalten ihren Lohn von der Universität.