Projekt zu Politiksatire gefördert
Tim Holleman forscht in seinem Dissertationsprojekt zur politischen Wirkung von Schweizer Satirikerinnen und Satirikern. Dafür erhält er eine Anschubfinanzierung der Graduate School der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.
Die Graduate School (GSL) möchte mit den Anschubfinanzierungen für ein Jahr geeignete Kandidatinnen und Kandidaten beim Beginn ihrer Dissertationen unterstützen. Bei der letzten Ausschreibung, die das Doktoratsprogramm der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät lancierte, hat Tim Holleman den Zuschlag über eine Förderung von 28'000 Franken bekommen. Zuvor hat er an der Universität Luzern bereits seinen Master in Weltgeschichte und Weltpolitik abgeschlossen.
Ausweitung der Masterarbeit
Sind die Parodien, Witze und Radiobeiträge von Satirikerinnen und Satirikern wie Michael Elsener, Viktor Giacobbo und Lisa Catena mehr als nur Spass? Fragt man die Satirikerinnen und Satiriker selbst, würden sie das verneinen, erklärt Tim Holleman. Konsultiere man die akademische Literatur aus den USA, zeige sich, dass Satire gewisse Themen auf die Agenda setzt, Wählerinnen und Wähler mobilisiert sowie eine Zielgruppe erreicht, die sonst wenig mit politischen Inhalten in Berührung kommt, so Holleman weiter. In seinem Dissertationsprojekt, betreut von Prof. Dr. Alexander Trechsel, Professor für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Politische Kommunikation, möchte er mittels eines Experiments die Effekte von Satire in der Schweiz wissenschaftlich ergründen. Bereits in seiner Masterarbeit beschäftigte er sich mit der Erforschung der Effekte von politischer Satire und befragte im Rahmen der Arbeit namhafte Satirikerinnen und Satiriker, um ein umfassendes Bild der Szene zu zeichnen. Im Rahmen seiner Dissertation sollen nun eine Gruppe von Probandinnen und Probanden gezielt satirischen Beiträgen ausgesetzt werden, während eine andere Gruppe alternative Informationsquellen zum gleichen Thema erhält. Ziel ist es, die unterschiedlichen Lern-, Überzeugungs- und Entscheidungseffekte zu untersuchen und die politische Wirkung von Satirikerinnen und Satiriker in der Schweiz zu beurteilen.
Weitere Finanzierung durch Drittmittel
Die Anschubfinanzierung soll als Unterstützung bei der Einwerbung von Drittmitteln für ein mehrjähriges Doktoratsprojekt dienen. Bedingung der Vergabe ist, dass die Nachwuchsforschenden einen Förderantrag zuhanden einer Drittmittelinstitution, zum Beispiel dem Schweizerischen Nationalfonds, ausarbeiten und einreichen. Dadurch wird bei erfolgreicher Begutachtung die weitere Finanzierung der Promotionsprojekte nach Ablauf der fakultären Förderung sichergestellt.
Die Graduate School of Humanities and Social Sciences der Universität Luzern, so der vollständige Name der GSL, besteht seit 2010. Sie bietet hochqualifizierten Studierenden in den Fachrichtungen der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät ein strukturiertes und intensiv betreutes Doktoratsprogramm. Derzeit promovieren 62 Doktorierende aus zehn Fachbereichen.
Die GSL vergibt zum 1. April 2021 eine weitere einjährige Anschubfinanzierung. Bis zum 1. Februar 2021 können sich Nachwuchsforschende dafür bewerben.