Neuer dualer «Kirchlicher Studiengang Seelsorge»
Wer bisher als Seelsorgerin oder Seelsorger arbeiten wollte, musste einen Masterabschluss oder ein kirchliches Abschlusszeugnis in Theologie vorweisen. Ab Herbst 2026 bietet der neue duale «Kirchliche Studiengang Seelsorge» eine weitere Zugangsmöglichkeit: Religionspädagoginnen und Religionspädagogen RPI sowie Absolvierende des Studiengangs Theologie am Theologisch-pastoralen Bildungsinstitut Zürich (TBI) können mit diesem Abschluss neu in die berufliche Seelsorge einsteigen.
Die Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz (DOK), welche für die Festlegung der Qualifikationsprofile und Ausbildungsstandards für kirchliche Berufe in der Region verantwortlich ist, hat in ihrer Sitzung am Dienstag, 19. November 2024 der Schaffung eines neuen dualen «Kirchlichen Studiengangs Seelsorge» zugestimmt. Somit bietet sich Religionspädagoginnen und Religionspädagogen mit Abschluss am Religionspädagogischen Institut RPI an der Theologischen Fakultät Luzern sowie Absolvierenden des Studiengangs Theologie am TBI eine neue Möglichkeit, den Abschluss als Seelsorgerin bzw. als Seelsorger zu erlangen und in die Berufseinführung oder den Pastoralkurs des jeweiligen Bistums aufgenommen zu werden. Mit dieser Anpassung des Qualifikationsprofils «Seelsorge» (August 2023) antwortet die DOK auf den immer grösseren Bedarf an qualifizierten Seelsorgerinnen und Seelsorgern und möchte einer weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels im kirchlichen Dienst entgegenwirken.
Als religionspädagogisches Kompetenzzentrum der Deutschschweiz hat das RPI langjährige Erfahrungen mit berufsqualifizierenden Studiengängen (Diplom- und Bachelorstudiengang). Durch seine Zugehörigkeit zur Theologischen Fakultät der Universität Luzern ist das praxisnahe Lehrangebot bestmöglich fachwissenschaftlich fundiert.
Änderungen am bisher bekannten universitären Ausbildungsweg zur Seelsorgerin bzw. zum Seelsorger gibt es keine. Nach wie vor kann mit dem Masterabschluss in Theologie und dem Absolvieren der Berufseinführung oder einem Pastoralkurs die Tätigkeit in der Seelsorge aufgenommen werden. Die besondere Qualität des neuen dualen «Kirchlichen Studiengangs Seelsorge» liegt in der Verbindung von Theorie und Praxis. Die Studierenden vertiefen einerseits im Studium ihre theologischen und seelsorgerischen Fachkompetenzen. Andererseits arbeiten sie bereits fest in der Praxis der Seelsorge, in der sie von qualifizierten Praxisausbilderinnen und Praxisausbildern begleitet werden und die im Studium erworbenen Inhalte anwenden und reflektieren können.
Die Zustimmung der zuständigen Instanzen der Universität Luzern vorbehalten, kann die Theologische Fakultät ab Herbst 2026 den neuen, zwei- bis dreijährigen dualen «Kirchlichen Studiengang Seelsorge» anbieten und dabei aktiv in der Ausbildung von qualifizierten Fachpersonen im Bereich der Seelsorge mithelfen. Dieser neue Studiengang bietet eine einzigartige Chance, die Seelsorgeausbildung zukunftsfähig und praxisnah zu gestalten – eine wichtige Antwort auf die Bedürfnisse der heutigen pastoralen Arbeit.
Interessierte Personen können sich bereits jetzt online für den Newsletter des neuen Studiengangs der Theologischen Fakultät anmelden, um nähere Informationen zu bekommen.
Kontakt:
Dr. theol. Damian Pfammatter
Studienleiter RPI
damian.pfammatter @ unilu.ch
lic. theol. Markus Wehrli
Studienleiter Theologie
markus.wehrli @ unilu.ch
Neu gestalteter Ausbildungsweg
In Zusammenarbeit mit Projekt- und Arbeitsgruppen aus Universitäten, Ausbildungsstätten sowie diözesanen Personalabteilungen hat der Bildungsrat der Katholischen Kirche in der Deutschschweiz den dualen «Kirchlichen Studiengang Seelsorge» konzipiert und für die DOK vorbereitet. Der theoretische Teil der Ausbildung wird an der Universität Luzern, der Universität Fribourg oder der Theologischen Hochschule Chur absolviert mit gleichzeitiger Praxisausbildung in einer dafür vorgesehenen Praxispfarrei.
Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Zugangs- und Ausbildungswegen sind ab 1. Dezember 2024 auf der Webseite: www.studiengang-seelsorge.ch zu finden.