Neue Studie zeigt: Wissen der Geschlechterforschung bleibt ungenutzt

Die Ausgestaltung von Steuerpolitik und Sozialtransfers bietet die Chance, für Männer und Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Doch das dazu vorhandene Wissen wird von den kantonalen Verwaltungen kaum berücksichtigt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Nationalen Forschungsprogramms "Gleichstellung der Geschlechter" (NFP 60), die vom Politikwissenschaftlichen Seminar der Universität Luzern und dem Büro Interface Politikstudien Forschung Beratung gemeinsam durchgeführt worden ist.

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Wie das Projekt des Teams um Prof. Dr. Andreas Balthasar, Prof. Dr. Joachim Blatter und Franziska Müller unter anderem zeigt, wurden nur bei sehr wenigen Gesetzgebungsprozessen Analysen bei externen Fachleuten in Auftrag gegeben – in den meisten Fällen konsultierte man Verwaltungsstellen anderer Kantone. Es gibt auch Positives zu berichten: Wie aus den Untersuchungen hervorgeht, kann etwa die Revision des Steuergesetzes im Kanton Uri von 2011 in Sachen Einbezug gleichstellungsrelevanter Informationen als beispielhaft betrachtet werden. Unter anderem wird von den Forschenden empfohlen, dass die Verwaltungen verstärkt am Gesetzgebungsprozess partizipieren, sich also bei politischen Anliegen nicht allein als Vollzugsorgane sehen, und verschiedene Lösungsvorschläge eruieren sollten.  

 

Medienmitteilung des SNF "Das Wissen der Geschlechterforschung fliesst kaum in kantonale Gesetzgebungen ein"