Neuberufen: Karin Hediger im Gespräch

Seit hundert Tagen ist Karin Hediger Professorin für Kinder- und Jugendpsychologie an der Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie. Im Interview berichtet sie, wie sie ihren Start in Luzern erlebt hat und was sie in Lehre und Forschung beschäftigt.

Karin Hediger, wie haben Sie sich an der Universität eingelebt?
Karin Hediger: Ich bin sehr gut angekommen und schätze es, dass wir innerhalb der Fakultät bereits einen engen Austausch haben. Mir gefällt, dass man sich hier an der Universität Luzern auch ausserhalb der eigenen Fakultät gut vernetzen kann.

Was war bisher Ihr Highlight?
Der Infotag für die neuen Studierenden und die erste Vorlesung waren meine Highlights, weil nach so viel Planung und dem Aufbau der neuen Fakultät nun endlich die Studierenden da sind und wir sehen, dass das Psychologie-Bachelorstudium auf grosses Interesse stösst.

Welche Lehrveranstaltung führen Sie im aktuellen Herbstsemester durch, und worum geht es dabei?
Ich halte die Vorlesung «Entwicklungspsychologie I». In der Vorlesung wird die Entwicklung von der pränatalen Zeit über das Säuglingsalter, die Kindheit, das Jugendalter und bis hin zum frühen Erwachsenenalter behandelt. Dabei werden für die verschiedenen Altersabschnitte wichtige Funktionsbereiche wie z. B. Kognition, Motorik, Sprache, Emotion, Bindung und soziale Beziehungen behandelt. Es werden Grenzen zwischen Regelentwicklung und auffälligen Entwicklungen und entwicklungsdiagnostische Grundlagen aufgezeigt sowie darauf basierende Förderungsinterventionen.

Woran forschen Sie momentan?
In einer aktuell laufenden Studie untersuchen wir, ob der Einbezug von Hunden in der Psychotherapie Kindern und Jugendlichen hilft, eine therapeutische Beziehung aufzubauen. Zudem erforschen wir, wie wir die Therapiemotivation von Kindern und Jugendlichen mit Traumafolgestörungen erhöhen können. Denn Kindern und Jugendlichen mit traumatischen Erfahrungen fällt es oft nicht leicht, in eine Psychotherapie zu gehen.

Und was steht in Zukunft an?
Ich bin gerade dabei, mein eigenes Team aufzubauen und ich freue mich sehr darauf, mit meinen Mitarbeitenden gemeinsam neue Forschungsprojekte zu entwickeln. Zudem stehen der Aufbau der Praxisstelle und die Inbetriebnahme des Forschungslabors an, was zwei wesentliche Bestandteile sind, damit wir praxisnah Lehre und Forschung betreiben können.

HINWEIS
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