Nationalfonds fördert zwei Forschungsprojekte
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat Förderbeiträge für zwei Forschungsprojekte an der Universität Luzern gesprochen. Forschende der Wirtschaftswissenschaftlichen und der Theologischen Fakultät erhalten Drittmittel in der Höhe von insgesamt rund 886'000 Franken.
Über die gesellschaftlichen Auswirkungen, wenn ärmere ländliche Regionen Zugang zu schnellem Internet erhalten, ist bisher wenig bekannt. Ein Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Simon Lüchinger, Professor für Ökonomie, untersucht nun die Folgen eines indischen Regierungsprogramms, das Breitbandinternet in alle Dörfer bringen will. Dabei soll erforscht werden, ob sich das Internet positiv oder negativ auf das Fehlverhalten von Politikerinnen und Politikern und deren Wiederwahl auswirkt bzw. auf den Zustand der lokalen und regionalen Demokratie. Gleichzeitig werden die Folgen der Internetverbreitung auf die interreligiöse Kooperation zwischen hinduistisch- und muslimisch Gläubigen analysiert, speziell in Bezug auf das nachbarschaftliche Teilen von Wasser. Mehr Informationen
Das neue Projekt unter der Leitung von Dr. Esther Vorburger-Bossart erforscht den Strukturwandel in Klöstern im Zeitraum von 1960–1980. Dabei werden der unterschiedliche kirchliche Status von Frauen und Männern, der Aufbau von Netzwerken und die schwindenden Mitgliederzahlen untersucht. Dies vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen im Untersuchungszeitraum sowie dem kirchengeschichtlich bedeutsamen Zweiten Vatikanischen Konzil. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Rechts- und Beziehungsstrukturen zwischen der Benediktinerabtei Einsiedeln und dem Frauenkonvent Fahr sowie Akteurinnen und Akteure, die den klösterlichen Strukturwandel mitprägten. Das Projekt setzt eine Reihe geschlechter- und kirchenhistorischer Studien an der Professur für Kirchengeschichte unter der Leitung des kürzlich emeritierten Professors Markus Ries fort, die ebenfalls vom SNF gefördert wurden. Mehr Informationen
Total wurden von den Forschenden (gerundet) 886'000 Franken eingeworben. SNF-Projekt-Förderbeiträge umfassen Saläre für Mitarbeitende, Forschungskosten sowie Mittel für die wissenschaftliche Zusammenarbeit, Vernetzung und Kommunikation. Die Projektleitenden erhalten ihren Lohn von der Universität.