Luzerner Zeitung: «KI soll wie Atomwaffen überwacht werden. Idee aus Luzern findet bei der UNO Anklang»

Ethikprofessor Peter G. Kirchschläger ruft dazu auf, künstliche Intelligenz zu regulieren. Sein Vorschlag erhält nun starken Rückenwind.

UNO-Generalsekretär António Guterres hat Mitte Juli öffentlich vor den Gefahren des Missbrauchs von künstlicher Intelligenz gewarnt und sich für die Einrichtung einer Regulierungsbehörde ausgesprochen. Als Vorbild nannte er die Internationale Atomenergiebehörde. Auch Sam Altman, Erfinder von ChatGPT, warnte nur wenige Wochen zuvor vor den Gefahren, die der Fortschritt der KI-Entwicklung mit sich bringe. Auch Altman verwendete die Analogie zur Atomenergiebehörde.

The Elders – eine von Nelson Mandela gegründete unabhängige Gruppe globaler Leader, der unter anderem der ehemalige UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und die erste Präsidentin Irlands, Mary Robinson, angehören – haben die konkreten Handlungsvorschläge der menschenrechtsbasierten DS und einer internationalen Agentur zur ihrer Überwachung nach dem Modell der Internationalen Atomenergiebehörde unlängst übernommen und die UNO-Mitgliedstaaten zum entsprechenden Handeln aufgefordert.

Bild: unsplash.com/Amanda Dalbjörn

Diese Idee hat ihren Ursprung in Luzern. Peter G. Kirchschläger, Ethik-Professor und Leiter des Instituts für Sozialethik ISE an der Universität Luzern, hat diese Idee bereits vor zwei Jahren in seinem Buch «Digital Transformation and Ethics» ins Spiel gebracht. Um die ethischen Chancen nützen und die Risiken meistern zu können, sollen menschenrechtsbasierte DS und eine Internationale Agentur für datenbasierte System IDA bei der UNO geschaffen werden – ähnlich der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).

Artikel über das Gespräch mit Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger in der Luzerner Zeitung vom 04.08.2023