Internationale Summer School zu Menschenrechten

Vom 3. bis zum 21. Juli läuft an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät ein Intensivkurs für Studierende aus aller Welt. Dabei erfahren die Teilnehmenden mehr über die Umsetzung von Menschenrechten.

Die Teilnehmenden und das Team der Lucerne Academy 2017 vor der Universität Luzern.

Die Lucerne Academy for Human Rights Implementation findet bereits zum neunten Mal statt. Während drei Wochen liegt der Fokus auf Herausforderungen und praktischen Aspekten der Prozessführung bei der Verteidigung von Menschenrechten. Das diesjährige Hauptthema ist "Business and Human Rights". Neben Seminaren beinhaltet das Programm auch Exkursionen nach Genf zur UNO sowie nach Strassburg zum Sitz des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR).

Am Schluss gibt es einen Moot Court. Dabei treten im Rahmen eines fiktiven Gerichtsverfahrens aus drei bis vier Teilnehmenden verschiedener Nationalitäten bestehende Teams gegeneinander an. Das Moot-Finale wird am letzten Tag in Räumlichkeiten des Luzerner Kantonsgerichts ausgetragen, als Gewinn wartet ein Praktikum bei einer renommierten Nichtregierungsorganisation. Dank einer Kooperation mit der "Nelson Mandela World Human Rights Moot Court Competition" können die Siegerin der Austragung 2016 sowie die Gewinner und zweitplatzierten Teams früherer Austragungen willkommen geheissen werden, ausserdem die Erstplatzierten der "Inter-American Human Rights Moot Court Competition" 2016. Damit verspricht der Moot diesmal besonders interessant zu werden.

Teilnehmende aus 14 Ländern

An der aktuellen Summer School, die unter dem Co-Direktorium von Prof. Dr. Martina Caroni und Prof. Dr. Sebastian Heselhaus steht, nehmen rund 30 Studierende teil. Erneut ist die internationale Vielfalt gross – die Studierenden stammen aus Aserbaidschan, Äthiopien, Brasilien, China, Israel, Katar, Kenia, Kolumbien, Myanmar, Namibia, Nepal, den USA, Venezuela und der Schweiz. Das Programm richtet sich nicht nur an Studierende, sondern auch an Praktikerinnen und Praktiker. So dürfen eine Mitarbeiterin des Roten Kreuzes, ein Lehrbeauftragter einer äthiopischen Universität sowie Anwältinnen und Politiker begrüsst werden. Die Teilnahme, die eine Prüfung beinhaltet, kann international als Studienleistung angerechnet werden.

Finanziell unterstützt wird die Lucerne Academy 2017 von der Abteilung für menschliche Sicherheit des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), der Schweizer Botschaft in Washington D.C., der Fluggesellschaft Turkish Airlines, von privaten Stiftungen (Leopold Bachmann Stiftung und Stiftung Nelumbo) und Anwaltskanzleien (Froriep sowie Zwicky, Windlin & Partner). Durch die Vergabe von Vollstipendien wird beispielsweise die Teilnahme einer Studentin aus Nepal, eines Studenten aus Venezuela und mehrerer Studierender aus Kenia ermöglicht. 

Ehemaliger EGMR-Richter als Dozent 

Die Teilnehmenden können sich das Kursprogramm aus einer Auswahl an Modulen selbst zusammenstellen. Geleitet werden diese von nationalen und internationalen Kapazitäten. Erneut dabei ist Prof. Dr. Mark Villiger. Er war Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, was die Diskussion für die Studierenden besonders spannend macht. Auch Prof. Tyler Giannini unterrichtet wieder an der Lucerne Academy. Giannini ist Leiter der Human Rights Clinic an der Harvard University in Cambridge (USA). Weiter bietet Prof. Felipe Gomez Isa von der Universidad de Deusto in Spanien einen Kurs zu den Rechten von indigenen Völkern an. Neu als Dozentin konnte Prof. Judith Schönsteiner von der Universidad Diego Portales in Chile verpflichtet werden.

Mehr Informationen: www.lucerne-academy.ch (english)

Auskunft:
Angela Hefti, Stellvertretende Direktorin Lucerne Academy, 041 229 54 70, angela.hefti@unilu.ch