Forschungsaufenthalt in den USA
Ein Mobilitätsstipendium der Graduate Academy der Universität Luzern in der Höhe von 50'000 Franken ermöglicht David Finken einen einjährigen Forschungsaufenthalt in Michigan (USA). Er wird im Rahmen seiner Dissertation zu digitalem Konsumverhalten forschen.
David Finken ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für digitales Marketing. Am Institut für Marketing and Analytics ist er ausserdem für die «Swiss Consumer Studies» verantwortlich und betreut Abschlussarbeiten auf allen Studienstufen. In seinem Dissertationsprojekt «Impact of Extended Realities on Decision-Making, Preference Formation and Judgement», betreut von Prof. Dr. Reto Hofstetter, beschäftigt sich der Nachwuchsforscher mit digitalem Konsumentenverhalten. In der im SNF-Projekt «Augmented Away» verorteten Studie untersucht David Finken, inwieweit Virtualität, das heisst Formen von Realitätserweiterungen (engl. «Extended Realities») wie Augmented Reality und Virtual Reality, die Entscheidungsfindung von Menschen, sowohl positiv als auch negativ, beeinflussen kann.
Virtualität gewinnt an Bedeutung
Dass Virtualität schon jetzt ein relevantes Thema ist, zeigt eine für die Schweiz repräsentative Studie, der «Swiss Augmented Reality Barometer». Diese ist Teil der «Swiss Consumer Studies». «Aus der Studie geht hervor, dass schon mehr als 50 Prozent der Schweizer Bevölkerung Augmented-Reality-Applikationen verwendet hat», so David Finken. Zukünftig werde die Bedeutung von Virtualität immer mehr zunehmen, was sich auch in der Ausrichtung vieler Firmen wie z.B. Apple, Meta oder Microsoft widerspiegelt. Bislang sei jedoch nicht klar, welchen Einfluss Virtualität auf das Entscheidungsverhalten von Menschen haben kann und ob Entscheidungen in der Erweiterung der Realität anderen Gesetzmässigkeiten unterliegen. In diesem Zusammenhang interessiert den Nachwuchsforscher vor allem, ob und wann Entscheidungen in der Virtualität möglicherweise systematischen Verzerrungen unterliegen können. «Beispielsweise konnten wir in vielen Untersuchungen zeigen, dass allein die virtuelle Produktdarstellung mittels Augmented Reality das Gefühl, ein Produkt bereits zu besitzen, erhöhen kann», erklärt er. Ebenso konnte aufgezeigt werden, dass der Kontext, in dem Produkte mittels Augmented Reality betrachtet werden, von Bedeutung ist.
Ein Jahr an der «Ross School of Business»
Das Mobilitätsstipendium der Graduate Academy ermöglicht David Finken einen zwölfmonatigen Forschungsaufenthalt an der «Stephen M. Ross School of Business» an der Universität von Michigan, beginnend im März 2022. Zu seinem Entscheid für die renommierte Business School hat einerseits die Möglichkeit, mit Prof. Aradhna Krishna zu arbeiten, beigetragen – die Verhaltensforscherin gilt gemäss der «Harvard Business Review» und mit über 50 Publikationen in erstklassigen Journals als Koryphäe auf dem Gebiet des sogenannten «Sensory Marketings». Weiter bietet die University of Michigan, etwa mit ihrem «Behavioral Lab», eine einzigartige Infrastruktur für verhaltenswissenschaftliche Studien. Ausserdem wird dem Nachwuchswissenschaftler mit dem Aufenthalt an der Universität von Michigan der direkte Austausch mit führenden Köpfen aus seinem Forschungsfeld ermöglicht.
Neben David Finken haben aktuell drei weitere Doktorandinnen und Doktoranden ein Mobilitätsstipendium von der Graduate Academy erhalten (Newsmeldung).