Dissertation zum ethischen Potenzial agiler Methoden
Sara Ilić verbindet in ihrer Doktorarbeit Wirtschaft und Ethik. Dabei wird sie von der Hanns-Seidel-Stiftung mit einem Promotionsstipendium unterstützt.
Sara Ilić erforscht als Doktorandin an der Lucerne Graduate School in Ethics (LGSE) das ethische Potenzial von agilen Methoden. Der Titel ihrer von Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger betreuten Dissertation lautet: "Ethik durch Agilität? Eine unternehmensethische Untersuchung für Mensch und Organisation".
Agile Methoden bezeichnen Prozesse, die sich durch grosse Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Kunden- und Teamorientierung auszeichnen, mit dem Grundsatz, einem zunehmend dynamischen Umfeld gerecht zu werden. Die Nachwuchsforscherin ist von deren vielfältigem Potenzial fasziniert, wobei sie auch ethisch bedenkliche Prinzipien sowie Risiken des Missbrauchs von agilen Werten beobachtet: "Das innovative bzw. ökonomische Potenzial von agilen Methoden ist wissenschaftlich erforscht – das ethische Potenzial jedoch noch nicht. Hier sehe ich eine Forschungslücke, die ich durch eine systematische und differenzierte ethische Analyse schliessen möchte, da ich einerseits ein ethisches Potenzial in agilen Methoden vermute, andererseits auch ethisch fragwürdige Prinzipien und Werte beobachte", so Sara Ilić. "Das zentrale Ziel – und die damit verbundene Hoffnung – meines Dissertationsprojektes ist es, einen kleinen Beitrag zu einer menschenwürdigen Arbeitswelt zu leisten – denn die Arbeit soll dem Menschen dienen, nicht umgekehrt", erläutert sie weiter.
Begabtenförderung durch Hanns-Seidel-Stiftung
Sara Ilić wird für ihr Dissertationsprojekt vom Institut für Begabtenförderung der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) während drei Jahren mit insgesamt rund 61’000 Franken gefördert. Das Institut unterstützt Studierende und Promovierende finanziell und ideell und bietet etwa auch Promotionsfachtagungen und Seminare zu allgemeinen und aktuellen Themen aus den Bereichen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur an. Zielgruppe sind Studierende und Doktorierende, die überdurchschnittliche Schul- und Studienleistungen erbringen und gleichzeitig gesellschaftspolitisch engagiert sind.
Doktoratsprogramm am Institut für Sozialethik (ISE)
Die Lucerne Graduate School in Ethics (LGSE) ist ein Doktoratsprogramm am Institut für Sozialethik (ISE) der Theologischen Fakultät der Universität Luzern. Es umfasst neben der Erarbeitung der Dissertation gemeinsame Studienprojekte, öffentliche Disputationen und punktuellen Einsatz in der Vermittlung von wissenschaftlichen Entwürfen, Theorien, Diskussionsansätzen und Ergebnissen. Neben der wissenschaftlichen Formation sollen so das Forschen im Team und die Entwicklung einer entsprechenden Kommunikationskultur eingeübt und gefördert werden.