Eduard Christen wurde 1931 in Ennetmoos (NW) geboren und absolvierte im Kollegium St. Fidelis, Stans, 1952 die Matura. Von 1952 bis 1959 studierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom Theologie und Philosophie, wo er 1958 zum Priester geweiht und 1962 mit einer Untersuchung zum Begriff „Tod“ beim Kirchenvater Justin promoviert wurde. Zurück im Bistum Chur folgte eine pastorale Tätigkeit als Vikar und kantonaler Schulinspektor. Von 1965 bis 1972 lehrte er als Professor am Priesterseminar bzw. an der Theologischen Hochschule in Chur die Fächer Dogmatik und Fundamentaltheologie, von 1970 bis 1972 war er auch Rektor. Zum 1. Oktober 1972 übernahm er als Nachfolger von Prof. Dr. Herbert Vorgrimler die Professur für Dogmatik an der Luzerner Fakultät. Von 1984 bis 1986 hatte er das Amt des Rektors inne. Zugleich gehörte er verschiedenen kirchlichen Gremien an, etwa der Synode 72 oder der Projektkommission der Bischöfe zur Neueinteilung der Bistümer am Ende der 1970er-Jahre.
Während seiner Lehrtätigkeit in Luzern von 1972 bis 1996 prägte Eduard Christen die damalige Theologische Fakultät und Hochschule Luzern entscheidend mit. Eduard Christen war ein zuverlässiger und hochgeachteter Kollege und eine beeindruckende Persönlichkeit in der universitären Lehre. Seine Studien zur Gottesfrage, Christologie, Sakramentenlehre und theologischen Anthropologie zeugen von seinem eigenständigen Denken und zugleich von seinem starken Interesse, die Neuansätze des II. Vatikanischen Konzils in Forschung, Lehre und theologische Praxis umzusetzen. Die Studierenden sahen in ihm einen sehr angesehenen, beliebten und für ihre Fragen zugänglichen Lehrer.
In einem Aufsatz zum „Tod des Menschen“ schrieb Eduard Christen: „Der Tod befreit uns aus dem Leben, das seine Vorläufigkeit und seine Zerstörbarkeit in Angstzuständen anzeigt. Der Tod aber leitet über in das neue, nicht mehr vom Tod bedrohte Leben“ (1975).

Die Theologische Fakultät wird für den Verstorbenen am Dienstag, 22. September, 18.30 Uhr, in der Sakristei der Jesuitenkirche, Luzern, einen Gedenkgottesdienst feiern.

Unserem geschätzten Kollegen Eduard Christen behalten wir ein ehrendes Andenken. In christlicher Hoffnung wissen wir unseren Verstorbenen in Gottes Frieden und Liebe geborgen.

Im Namen der Theologischen Fakultät der Universität Luzern
Prof. Dr. Martin Mark
Dekan