Die Promotion finanzieren: Mit Starthilfe und viel Engagement
Dank der GSL-Anschubfinanzierung konnte die Soziologin Sophia Cramer nicht nur rasch in die Forschung zu ihrem Dissertationsprojekt einsteigen, sie bewarb sich auch erfolgreich für eine dreijährige Anschlussfinanzierung.
Ein Jahr Zeit – um mit der eigenen Forschung zu beginnen und sich um die finanzielle Seite eines Dissertationsvorhabens zu kümmern. Diese Möglichkeit boten die Anschubfinanzierungen, welche die GSL 2014 ausgeschrieben hatte. Kurz vor ihrem Studienabschluss in Bielefeld bewarb sich Sophia Cramer auf eine von drei Anschubfinanzierungen und – es klappte. Im Sommer 2014 startete sie mit einer Forschungsreise nach Peru und begann mit der Materialsammlung für ihr Projekt. Darin untersucht sie Mikrofinanzorganisationen und fragt, welche Auswirkungen globale vergleichende Leistungsevaluationen wie sie zum Beispiel in Rankings oder Online-Datenbanken vorgenommen werden, auf die Organisationen haben.
Neben ihrer Forschung begann die Soziologin bald damit, sich um eine Anschluss-finanzierung zu bemühen. Denn Ziel der GSL-Anschubfinanzierungen ist es, dass die Doktorierenden für die weitere Dissertationszeit eine Finanzierung einwerben. Doktorierende mit einem Schweizer Hochschulabschluss können es beispielsweise beim SNF-Programm «Doc.CH» versuchen. Für Sophia Cramer kam dies aufgrund ihres deutschen Studienabschlusses jedoch nicht in Frage. Sie versuchte ihr Glück bei Deutschen und Schweizer Stiftungen. Wertvolle Tipps, auf was es bei diesen Bewerbungen ankommt, erhielt sie von ihrer Betreuerin Prof. Bettina Heintz und Erich Plattner, dem Leiter der Universitätsförderung. Unter anderem mit Hilfe des Stiftungsverzeichnisses des Eidgenössischen Departments des Inneren fand sie schliesslich mehrere Stiftungen, die zu ihr und ihrem Thema passten. Es folgte ein langer Bewerbungsprozess: Sie verfasste Projektskizzen und Finanzpläne, holte Gutachten ein und vertrat ihr Projekt in gutachterlichen Gesprächen. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Im Frühjahr 2015 erhielt sie gleich zwei positive Bescheide: ein dreijähriges Vollstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung und einen Forschungskostenzuschuss der Stiftung des Schweizerischen Verbandes der Akademikerinnen. Dank dieser finanziellen Sicherheit kann sich Sophia Cramer nun voll auf die Arbeit an ihrer Dissertation konzentrieren. Bereits im Sommer erhob sie weitere Daten auf einer Feldforschungsreise in Kambodscha, die sie derzeit auswertet.
Informationen zu den Anschubfinanzierungen 2016 finden Interessierte in Kürze auf der Webseite der GSL.