Illustration im Comic-Stil: seilspringendes Gehirn
(Bild: ©istock.com/Pedro Fernandes)

Denken wir über den Nutzen von Bewegung nach, dann konzentrieren wir uns meist auf die körperlichen Vorteile: niedrigerer Blutdruck, ein gesünderes Herz, ein strafferer Körper. Immer häufiger verweisen Studien auch auf die positiven Auswirkungen von Bewegung auf unser Hirn. Bereits eine Trainingseinheit verbessert unsere Laune, lindert Stress und Angstzustände und lässt uns Vokabeln um bis zu 20 Prozent schneller lernen. Während diese unmittelbaren Effekte mindestens zwei Stunden anhalten, führt regelmässige Bewegung zu einer bleibenden Veränderung in der Gehirnstruktur – der Hippocampus wächst – und beugt dem kognitiven Abbau im Alter vor. Als «Dünger für das Gehirn» wird das Protein BDNF (Brain Derived Neurotrophic Factor) bezeichnet, das nach intensiver körperlicher Belastung um das Dreifache ansteigt. Es erhält bestehende Hirnzellen und fördert das Wachstum neuer Zellen.

Die Ausrede «Keine Zeit für Sport!» sollte somit – insbesondere während Prüfungsphasen – nochmals überdacht werden. Wie wir gute Vorsätze in Taten umsetzen, ist jedoch ein anderes Thema, denn für optimale Resultate bedarf es einer Trainingseinheit von mindestens 30 Minuten, drei- bis viermal pro Woche.

Flavia Tinner

Wissenschaftliche Assistentin und Doktorandin bei Leif Brandes, Professor für Marketing & Strategie
unilu.ch/flavia-tinner