(Bild: ©istock.com/Chris Ryan)

Ein Moot Court ist eine simulierte Gerichtsverhandlung zu einem fiktiven rechtlichen Problem, mit dem sich Studierende, die Mooties, befassen und Argumente für die beteiligten Parteien vortragen. Moot Courts fördern die Mooties darin, bei der Falllösung anwaltstaktisch vorzugehen, und schlagen somit die Brücke zwischen Theorie und Praxis.

Neben fachlichem Know-how vermittelt ein Moot Court relevante nichtjuristische Kompetenzen. Die Einarbeitung in eine oft unbekannte Rechtsmaterie innert kürzester Zeit erfordert ein strukturiertes Vorgehen, um das Wesentliche des Falls herauszufiltern. Diese Herausforderung ist umso anspruchsvoller, wenn die Studierenden in einer Fremdsprache teilnehmen, müssen sie doch das notwendige Fachvokabular beherrschen. Wichtig ist, dass die Mooties in der schriftlichen und mündlichen Phase als Team zusammenarbeiten. Letzteres verlangt, dass sie in freier Rede ihr Plädoyer vor den Richterinnen und Richtern halten und sich deren Fragen stellen. Mich als Coach fasziniert, wie kreativ die Mooties an einen Fall herangehen, wie sehr sie sich gegenseitig motivieren und wie selbstbewusst zunächst zurückhaltende Studierende letztlich plädieren, sobald sie sich mit dem Fall identifizieren.

Elisabeth Becker

Wissenschaftliche Assistentin bei Professor Sebastian Heselhaus am Lehrstuhl Europarecht, Völkerrecht, Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung; Coach der Luzerner Teams für den «European Law Moot Court» und die «ELSA European Human Rights Moot Court Competition»
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