Mobilitätsbeiträge für Doktorierende
Die Graduate Academy der Universität Luzern unterstützt Doktorierende mit Mobilitätsbeiträgen. Diese ermöglichen es den Nachwuchsforschenden, Teile ihrer Dissertation im Ausland zu realisieren.
Die von der Graduate Academy vergebenen «UniLU Doc.Mobility»-Beiträge für Forschungsaufenthalte im Ausland können zweimal jährlich in Form einer Pauschale eingeworben werden. Die Mittel leisten einen Beitrag an die Lebenshaltungskosten sowie Reise- und Forschungskosten an ausländischen Gastinstitutionen. Bei der letzten Ausschreibung einen Zuschlag erhalten haben:
Jonas Wolfisberg
In seinem Forschungsprojekt untersucht Jonas Wolfisberg das Zusammenspiel des Gesamthandsprinzips mit dem Stockwerkeigentumsrecht. Im Fokus stehen die Erbengemeinschaft, die fortgesetzte Erbengemeinschaft sowie die einfache Gesellschaft. Hierbei ergründet Wolfisberg unter anderem, inwiefern das Einstimmigkeitsprinzip, welches in den genannten Rechtsgemeinschaften gilt, durch eine Treuepflicht relativiert werden kann. Damit soll die Frage beantwortet werden, ob die Erben zum Beispiel einer notwendigen Sanierung einer Eigentumswohnung zustimmen müssen und ob diese auch gegen den Willen Einzelner durchgeführt werden kann. Das Mobilitätsstipendium ermöglichte Jonas Wolfisberg einen Forschungsaufenthalt von Ende Oktober 2024 bis Ende Januar 2025 am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg bei Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Zimmermann. Durch den Forschungsaufenthalt erhielt Jonas Wolfisberg den Zugang zu zahlreichen Quellen zum deutschen Recht, die in Schweizer Bibliotheken nicht greifbar sind. Dies ermöglichte ihm, die zentralen Fragen seiner Dissertation, die von Prof. Dr. Jörg Schmid und Prof. Dr. Karin Müller betreut wird, aus einer rechtsvergleichenden Perspektive zu beleuchten. Er erhielt einen Mobilitätsbeitrag von 14'700 Franken.
Laura Zell
In ihrer Dissertation untersucht Laura Zell, betreut von Prof. Dr. Christoph Schaltegger, wie Finanzregeln in Abhängigkeit des Zinsumfelds, sogenannte Fiskalregeln, die Staatsverschuldung und öffentliche Investitionen beeinflussen. Während Fiskalregeln die langfristige Haushaltsdisziplin sichern sollen, stellt sich die Frage, wie sie sich in Zeiten steigender oder fallender Zinsen auf Investitionen und Verschuldung auswirken. Laura Zells Forschungsprojekt beleuchtet, welche Bestandteile dieser Regeln eine Balance zwischen fiskalischer Stabilität und notwendigen öffentlichen Investitionen ermöglichen und trägt damit zu einem besseren Verständnis der Wechselwirkungen zwischen makroökonomischen Rahmenbedingungen und finanzpolitischen Instrumenten bei. Von Januar bis Juni 2025 wird Laura Zell einen Forschungsaufenthalt am University College London (UCL) absolvieren, um ihre Analyse unter der Betreuung von Prof. Dr. Raffaella Giacomini, einer führenden Expertin für Ökonometrie, zu verfeinern. Die von Giacomini mitentwickelte Methodik bildet die Grundlage von Laura Zells Forschung; der direkte Austausch stellt einen wertvollen Beitrag zur Qualität des Projekts dar. Sie hat einen Mobilitätsbeitrag von 29'400 Franken erhalten.