Dr. Marco Lamanna
SNF-Forschungsmitarbeiter
Dr. phil.
T +41 41 229 52 73
marco.lamanna @ unilu.ch
Frohburgstrasse 3, Raum 3.B17
CV
Von 1999 bis 2004 studierte Marco Lamanna Philosophie an der Università di Bari in Italien, wo er im Jahre 2008 promovierte. Danach war er am Istituto Nazionale di Studi sul Rinascimento in Florenz als Post-Doc (2010-2012) und an der Scuola Normale Superiore in Pisa (2013-2016) als Forscher tätig. 2014 bis 2019 arbeitete Marco Lamanna als „Lecturer“ am Istituto di Studi Filosofici der Theologischen Fakultät Lugano.
Mehrmals angestellt als Stipendiat/Fellow an Forschungszentren und Bibliotheken in Deutschland (Forschungszentrum Gotha; Herzog August Bibliothek - Wolfenbüttel), hat im März 2016 der Schweizerische Nationalfonds das Forschungsprojekt „Metaphysik und Ontologie in der Schweiz im Zeitalter der Reformation (1519-1648)“ bewilligt (Gesuchsteller: Prof. Dr. Giovanni Ventimiglia). November 2016 bis Juni 2019 war er SNF-Forschungsmitarbeiter (Post-Doc) an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern. Im Oktober 2017 erhielt Marco Lamanna den Natalie Zemon Davis Prize in Toronto, Kanada.
Im akademischen Jahr 2019-2020 war er Lila Wallace-Reader's Digest Fellow für ein Forschungsjahr in Florenz an der Villa I Tatti in Florenz. Die Villa I Tatti ist ein Zentrum für Renaissance-Forschung der Harvard University. Dr. Marco Lamanna betrieb in Florenz während zwölf Monaten ein Forschungsprojekt zum Thema "Einfluss des Humanismus der Renaissance auf die protestantische Metaphysik" ("The Reception of Italian Renaissance Humanism in Protestant Metaphysics (Schulmetaphysik) between the XVI and XVII Centuries").
Seit September 2020 arbeitet er wieder an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern als SNF-Forschungsmitarbeiter des Projekts: "Zwischen monastischer und reformierter Metaphysik. Die schweizerische 'Wiege' der Ontologie im Zeitalter der Reformation" (Gesuchsteller: Prof. Dr. Giovanni Ventimiglia).
Forschung
Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen Metaphysik, Ontologie und Psychologie im Zeitalter der Reformation. Die Schweizer Geschichte spielt eine zentrale Rolle in seiner Forschungstätigkeit: Marco Lamanna hat in Basler und St. Galler Archiven lange geforscht. Die ersten Belege für die Verwendung der Ausdrücke „Ontologie“ und „Psychologie“ konnte er in der Schweiz finden. Er beschäftigt sich vor allem mit Ontologie und Psychologie der frühen Neuzeit sowie mit den neuen Auffassungen und Modellen der Realität, der Gottheit und der menschlichen Seele bei Jesuiten und Reformierten.
Die Geschichte der Luzerner Theologischen Fakultät ist für seine Forschungen äusserst wichtig. Durch dieses Projekt, bewilligt vom SNF, wird er hoffentlich zur Rekonstruktion dieser Geschichte beitragen.
Metaphysik und Ontologie in der Schweiz im Zeitalter der Reformation (1519-1648)
Veranstaltungen
Monastica Helvetica. Versuch einer Rekonstruktion (16. - 17. Jahrhundert)
- Datum: 2. Dezember 2022
- Zeit: 9.30-19 Uhr
Programm_Monastica_Helvetica.pdf (unilu.ch)
www.monasticahelvetica.com (under construction)
Der Workshop „Monastica Helvetica. Versuch einer Rekonstruktion (16.-17.Jahrhundert)“ ist ein Meilenstein im SNF-Projekt „Zwischen monastischer und reformierter Metaphysik: die schweizerische ‚Wiege‘ der Ontologie im Zeitalter der Reformation“, durchgeführt von Marco Lamanna und Chiara Paladini (Leiter: Prof. Dr. Giovanni Ventimiglia - Universität Luzern). Das Interesse an der Ontologie ist heute im Panorama der philosophischen Studien dominierend. Es ist bekannt, dass der Begriff „Ontologie“ 1606 in der Schweiz zum ersten Mal verwendet wurde, geprägt von Jacob Lorhard, Rektor des reformierten Gymnasiums St. Gallen. Über die Jesuiten und das Verhältnis zwischen jesuitischer und reformierter Metaphysik ist viel bekannt; über den Beitrag der Benediktiner und Zisterzienser wissen wir hingegen sehr wenig. Die in Luzern durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, dass die Rolle der Schweiz nicht auf rein lexikalische Aspekte beschränkt ist. Die Wortneuschöpfung ‚Ontologie‘ ist nicht die isolierte Frucht, die zufälligerweise in einem Land am Rande der philosophischen und theologischen Debatten des 17. Jahrhunderts fiel, sondern das natürliche Ergebnis einer intellektuellen Blüte in der Schweiz, die sich direkt in den allgemeineren Kontext der frühneuzeitlichen Diskussionen über Metaphysik und Ontologie einfügte und damit all die Herausforderungen annahm, die von den metaphysischen Projekten der Jesuiten Pedro da Fonseca (1528-1599), Benedictus Perera (1535-1610) und Francisco Suárez (1548-1517) an die moderne Welt eröffnet wurden. Diese Forschungen werden es ermöglichen, eine ideale Kartographie der Metaphysik/Ontologie in der Schweiz im Zeitalter der Reformation aufzuzeichnen. Ziel des Workshops ist es, die ersten Ergebnisse der durchgeführten Forschung in den wichtigsten Institutionen der untersuchten Fallstudien (Engelberg, Einsiedeln, St. Urban, St. Gallen) zu präsentieren und zu diskutieren.
Wiss. Verantwortung: Prof. Dr. phil. Giovanni Ventimiglia, Ordinarius für Philosophie Theologische Fakultät, Universität Luzern
Tagungsleitung: Dr. phil. Marco Lamanna, SNF-Forschungsmitarbeiter Theologische Fakultät Professur für Philosophie, Universität Luzern
Dr. phil. Chiara Paladini, SNF-Forschungsmitarbeiterin Theologische Fakultät Professur für Philosophie, Universität Luzern