Studium
Die Einleitungsvorlesung wird jeweils im HS angeboten. Im FS kann jeweils eine Hauptvorlesung als Einleitungsvorlesung belegt werden.
An der Universität Luzern kann Judaistik an der Theologischen sowie an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät belegt werden.
Judaistik an der Theologischen Fakultät
Die Erklärung Nostra aetate des Zweiten Vatikanischen Konzils betont das reiche geistliche Erbe, das Christen und Juden gemeinsam ist, und fordert dazu auf, durch biblische und theologische Studien und das geschwisterliche Gespräch die gegenseitige Kenntnis und Achtung zu fördern.
Die Studierenden an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern sind sowohl im Bachelorstudium Theologie als Vollstudium als auch im Bachelorstudium Theologie als Hauptfach-Nebenfach-Studium verpflichtet, die Einleitungsvorlesung Judaistik (jeweils im Sommersemester, 2 Semesterwochenstunden, 2 CP) zu besuchen.
Insgesamt müssen im Bachelorstudium Theologie als Vollstudium mindestens 7 CP im Fach Judaistik erworben werden; dabei ist mindestens eine benotete Prüfung in einer Vorlesung zu bestehen.
Im Bachelorstudium Theologie als Hauptfach-Nebenfach-Studium sind insgesamt mindestens 5 CP im Fach Judaistik zu erwerben.
Sowohl im Masterstudium Theologie als Vollstudium als auch im Masterstudium Theologie als Hauptfach-Nebenfach-Studium gehört Judaistik zu den Fächern, in welchen CP erworben werden können, im Pflichtbereich wie auch im Wahlbereich.
Wer Judaistik an der Theologischen Fakultät als Nebenfach studiert hat, kennt und versteht das Judentum durch die Benützung und Deutung von Quellentexten und weiss um die gegenseitige Beeinflussung von Judentum und anderen Kulturen. Die Absolventin oder der Absolvent hat sich Grundkenntnisse in Sprachen, Methodik und Inhalten der Judaistik erworben und verfügt über philosophisch-linguistische, historische und theologische Kenntnisse über das jüdische Volk, seine Kultur und Religion.
Es gelten folgende Studienanforderungen: Zu erwerben sind in Bibelhebräisch oder Modernhebräisch 6 CP; in Griechisch oder in einer anderen, für das Judentum relevanten Sprache 6 CP; durch einen Lektürekurs (mit Zusatzleistung) 2 CP; im Fach Judaistik 36 CP. Im Fach Judaistik sind mindestens vier benotete Prüfungen zu bestehen, sowie ein Proseminar mit schriftlicher Arbeit und ein Hauptseminar mit schriftlicher Arbeit zu absolvieren.
Massgebend sind in jedem Fall die Bestimmungen in der jeweils gültigen Studien- und Prüfungsordnung der Theologischen Fakultät (verfügbar auf den Seiten zum Studium der Theologie auf Bachelor- und Masterstufe).
Judaistik an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät
Das Studium der Judaistik steht allen Studierenden offen, ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung.
Im Fächerangebot der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät kann Judaistik sowohl auf Bachelor- als auch auf Masterstufe als Major (ersetzt den früheren Begriff "Hauptfach") oder Minor (ersetzt den früheren Begriff "Nebenfach") gewählt werden.
Ein Fachstudiengang setzt sich im Wesentlichen aus vier Teilen zusammen: Major, Minor, Abschluss (= Arbeit im Major; Prüfungen in Major und Minor) und so genannte freie Studienleistungen.
Die minimalen Studienanforderungen in Major und Minor sind gleich. Erst mit der Wahl des Faches für die Abschlussarbeit wird dieses zum Major.
Die Studien- und Prüfungsordnungen der KSF geben Auskunft darüber, wie viele CP die Studierenden durch den Besuch welcher Lehrveranstaltungen erwerben müssen.
Der Freibereich kann erstens durch Leistungen aus Major oder Minor, zweitens aber auch durch Lehrveranstaltungen aus anderen Fachbereichen der Fakultät erbracht werden.
Studierende, die Judaistik als Major wählen, müssen im Verlauf ihres Studiums alle drei Sprachkurse Modernhebräisch absolvieren; Studierende mit Judaistik als Minor die Kurse I und II .
Judaistik kann auch im Integrierten Studiengang Kulturwissenschaften auf Bachelor- und Masterstufe als Major gewählt werden.
Die Lehrveranstaltungen des Fachbereichs Judaistik gehören zum Angebot des Moduls "Kulturwissenschaften" des Integrierten Studienganges "Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften" (SOCOM) und zu den frei wählbaren Studienleistungen an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.
Die Promotion im Fach Judaistik erfolgt im Rahmen des strukturierten Doktoratsprogramms der Graduate School.
Tipps zur Literatursuche
Zur allerersten Orientierung können Sie auf folgende Liste mit einführender Literatur zurückgreifen. Weitere Literatur finden Sie in der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (besonders am Standort Uni/PH-Gebäude).
Die Bestände im Fachbereich Judaistik sind im elektronischen Bibliothekskatalog IDS erfasst. Für Bücher, die vor 1983 erschienen sind, konsultieren Sie jedoch unbedingt auch den elektronisch erfassten alten Zettelkatalog DIKAT.
Falls das von Ihnen gesuchte Buch nicht in Luzern ist, suchen Sie in den Katalogen von Zürich oder Basel/Bern, die teilweise über grössere Bestände an Literatur zum Judentum verfügen.
Auf der Homepage der ZHB Luzern finden Sie eine Neuerwerbungsliste zum Thema Judaistik. Die ausführlichste Neuerwerbungsliste im deutschsprachigen Raum zum Thema Judentum und zum Thema Israel finden Sie über die Seite der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt.
Die folgende Seite bietet einen guten Überblick über Bibliotheken mit einem grossen JUDAICA-Bestand in Europa, den USA und Israel: http://www.jewish-studies.com/.
Falls Sie Aufsätze zu einem bestimmten Thema aus Zeitschriften oder Sammelbänden suchen, benutzen Sie die elektronische Datenbank RAMBI. Weitere elektronische Bibliographien und Fulltext-Datenbanken finden Sie über das E-Menu der ZHB Luzern.
Einführende Literatur
Fach Judaistik
- M. Brenner / S. Rohrbacher (eds.), Wissenschaft vom Judentum. Annäherungen nach dem Holocaust, Göttingen 2000 (J.a 979).
- Klaus Hödl (ed.), Jüdische Studien. Reflexionen zu Theorie und Praxis eines wissenschaftlichen Feldes, Innsbruck 2003 (J.a 9436).
Nachschlagewerke/Standardwerke
- S. W. Baron, A Social and Religious History of the Jews, New York 1958-1983, 18 Bde. (C.e 1.01).
- S. Dubnow, Geschichte des Jüdischen Volkes, Berlin 1929, 10 Bde. (C.e 1.04).
- Encyclopaedia Judaica, 16 Bde., 2. korrigierte Auflage 1973 (C.a 1.06); neue Edition 2007.
- Martin Goodman, The Oxford Handbook of Jewish Studies, Oxford 2002 (C.e 1.08).
- H. Graetz, Geschichte der Juden, Leipzig , 11 Bde. (C.e 1.05).
- Jüdisches Lexikon, Berlin 1927-1930, 8 Bde. (C.a 1.05).
- Nicholas de Lange, Das Judentum. Eine Einführung, Köln 2005.
- J. Maier, Judentum von A bis Z, Glauben, Geschichte, Kultur, Freiburg i. B. 2001 (C.a 1.08).
- Metzlers Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur, Stuttgart/Weimar 2000- (C.a 10.02).
- Julius H. Schoeps, Neues Lexikon des Judentums, Gütersloh 2000.
- Theologische Realenzyklopädie, ed. G. Krause / G. Müller u. a., Berlin 1977-.
Geschichte
- F. Battenberg, Das europäische Zeitalter der Juden, Darmstadt 2000, 2 Bde. (C.e 35.00).
- H.-H. Ben Sasson, Geschichte der Juden, München 1981, 3 Bde. (J.a 748).
- J. Maier, Geschichte der Jüdischen Religion. Von der Zeit Alexanders des Grossen bis zur Aufklärung mit einem Ausblick auf das 19./20. Jahrhundert, Freiburg i. B. 1993 (J.a 982).
- M. A. Meyer, Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, München 1996-1997, 4 Bde. (F.k 65.50).
Religion
- E. Fackenheim, Was ist Judentum, Berlin 1999.
- J. J. Petuchowski, Mein Judesein. Erfahrungen eines deutschen Rabbiners, Freiburg i.B. 1992.
- G. Stemberger, Der Talmud. Einführung - Texte - Erläuterungen, München 1994.
- Ders., Jüdische Religion, München 1999.
- F. Thieberger, Jüdisches Fest, jüdischer Brauch, Nachdr. Königstein 1985 (C.q 1.00).
- S. Ph. de Vries, Jüdische Riten und Symbole, Wiebaden 1999.
Literatur
- G. Stemberger, Geschichte der jüdischen Literatur. Eine Einführung, München 1977 (C.e 1.03).
Jüdisch-christlicher Dialog
- H. Kremers / H. J. Schoeps (eds.), Das jüdisch-christliche Religionsgespräch, Stuttgart/Bonn 1988 (C. s 11.00).
- C. Thoma / J. J. Petuchowski, Lexikon der jüdisch-christlichen Begegnung, Freiburg i. Br. 1989 (C.s 2.01).
Frau im Judentum
- S. Heschel, On Being a Jewish Feminist, New York 1983 (C.r 1.04).
- P. Navè Levinson, Eva und ihre Schwestern. Perspektiven einer jüdisch-feministischen Theologie, Gütersloh 1992.
- Dies., Was wurde aus Saras Töchtern? Frauen im Judentum, Gütersloh 1989 (J.a 8914).
Die dem IJCF angeschlossenen Stiftungen tragen in vielfältiger Weise zur Bereicherung des Judaistik-Studiums in Luzern bei, sei es in Form von Stipendien für Studien- und Sprachaufenthalte, dem Theologischen Studienjahr in Jerusalem oder in der grosszügigen Unterstützung von Studienreisen.
Otto Herz-Studienstiftung
Die Otto Herz-Studienstiftung (gegründet 1992) fördert Studien- und Sprachaufenthalte in Israel für Judaistik-Studierende an der Universität Luzern. Ebenfalls werden immer wieder Anträge zur Teilnahme an Modernhebräisch-Kursen der Rothberg International School der Hebrew University of Jerusalem eingereicht. Die Empfängerinnen und Empfänger des Stipendiums sollen in Israel einen Teil ihrer Forschungsarbeit verfassen und/oder ihre Hebräischkenntnisse vor Ort vertiefen.
Bewerbungen
Die Bewerbungen mit Lebenslauf, dem Nachweis der bisherigen Studien, einem Exemplar der bisherigen Forschungsarbeit, einem Forschungsplan (Gründe, Ziele, Motivation; 2–3 Seiten) und einem Budget-Antrag für den geplanten Aufenthalt in Israel müssen jeweils bis spätestens Mitte Februar eingereicht werden. Beachten Sie bitte die Informationen zur Gesuchsstellung bei der Otto-Herz-Stiftung.
Kontakt an der Universität Luzern
Interessentinnen und Interessenten sind gebeten, frühzeitig mit dem Insitut für Jüdisch-Christliche Forschung Kontakt aufzunehmen:
Universität Luzern
Dr. Martin Steiner
Frohburgstrasse 3
Postfach 4466
6002 Luzern
martin.steiner @ unilu.ch
Theologisches Studienjahr in Jerusalem
In den vergangenen Jahren hat die Otto Herz-Studienstiftung zahlreiche Studierende aus Luzern unterstützt, die am Theologischen Studienjahr der Dormitio-Abtei in Jersusalem teilnahmen. Lesen Sie hier einen Bericht zum Theologischen Studienjahr.
Dauer und Studieninhalte
Das Studienjahr dauert acht Monate und gliedert sich in die Bereiche Vorlesung und Seminare, wissenschaftliche Exkursionen und Gastvorlesungen. Es bietet katholischen und evangelischen Theologie-Studierenden die Möglichkeit zu einem intensiven Studium der biblischen Fächer, der Archäologie, der Ostkirchenkunde, Judaistik und Islamistik in Jerusalem. Weitere Informationen sind auf den Seiten der Dormitio-Abtei und des Forums Studienjahr Jerusalem zu finden.
Interessierte wenden sich an die Studiendekanin/den Studiendekan: dekan @ dormitio.net
Voraussetzungen
- Deutsch und Englisch
- erfolgreich abgeschlossenes Vordiplom
- eine Qualifizierung im Auswahlverfahren: die Zulassung ist mit einer Prüfung beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), Bonn, verknüpft)
Vergabe von Stipendien
Stipendien werden für die deutschen Bewerber/innen vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (Deutschland) und für die Kandidaten der Universität Luzen von der Otto Herz-Studienstiftung (Schweiz) vergeben, die nach entsprechender Prüfung und Antragslage auch Teilfinanzierungen von Bewerbungen aus der Gesamtschweiz vornehmen kann.
Stiftung Judentum/Christentum SJC
Die Stiftung Judentum/Christentum SJC (gegründet 1999) dient vor allem der Erweiterung der Lehre und der Vortragstätigkeit. Insbesondere wird die jährlich stattfindende Studienreise nach Israel grosszügig unterstützt. Informieren Sie sich über die aktuelle Reise im Abschnitt "Israelreise".
Unter der Leitung von Dr. Simon Erlanger und Dr. Simone Rosenkranz wurde in den letzten Jahren jährlich eine beliebte Bildungsreise nach Israel durchgeführt.
Wer bei der 14tägigen Studienreise des Instituts für Jüdisch-Christliche Forschung (IJCF) an der Universität Luzern teilnimmt, bewegt sich stets zwischen Geschichte und Gegenwart: antike Schauplätze, religiöse Stätten und unterschiedliche Kultur finden sich in einem facettenreichen High-Tech Land zwischen Mittelmeer und Jordan.
Informativ, abwechslungsreich und gewiss etwas abenteuerlich ist die zweiwöchige Studienreise, die politische Umstände berücksichtigend, jährlich stattfindet. Die Reise ins Heilige Land, das in der Schweiz vorwiegend durch die mediale Berichterstattung im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt geprägt ist, einmal von einer anderen Seite kennen zu lernen, nämlich konkret und unmittelbar vor Ort, hilft Blickwinkel einzunehmen, die in erster Linie nicht von Politik, Angst und Krieg bestimmt sind. Vorrangige Themen der Reise kreisen um die Schwerpunkte: Geschichte, Archäologie, Kulturen und Religionen des Landes. Diese Möglichkeit können Studierende aus den verschiedensten Studienrichtungen der Universität Luzern nutzen, sowie weitere Interessierte der Jüdischen Studien. (M.St.)
Zum Reisebericht der Reise 2016
Reiseprogramm Israelreise 2016
Reisegrogramm Israelreise 2015
Reiseprogramm Israelreise 2014
Reiseprogramm Israelreise 2013
Reiseprogramm Isrealreise 2012
Informationen dazu: Hörerinnen und Hörer (Rubrik Studium)
Für Informationen zur Judaistik in Luzern sowie zu Ihrem Studium steht Ihnen unsere Studienberater Martin Steiner gerne zur Verfügung.