Profil
Seit 1974 hält jedes Jahr jeweils im Wintersemester eine Gastprofessorin / ein Gastprofessor aus Israel, Amerika oder Europa an der Universität Luzern eine Vorlesung in Judaistik. Die jüdische Gastprofessur bietet die Möglichkeit zu kontinuierlichem internationalen und interreligiösen Wissensaustausch und zur Durchführung von gemeinsamen Forschungsprojekten. Seit dem Wintersemester 2003/2004 wird sie durch die Daniel Gablinger-Stiftung, Zürich, finanziert.
Liste der Gastprofessorinnen und Gastprofessoren sowie ihrer Themen
Commission de dialogue judéo/catholique-romaine
Commissione di dialogo ebrei/cattolico-romani
Profil der JRGK
Möglichkeiten und Ziele der JRGK sind:
- aktuelle Informationen über jüdische und christliche Neuigkeiten und Veröffentlichungen
- Reaktionen auf gesellschaftspolitische Ereignisse
- Diskussionen über religionsphilosophische Themen von Judentum und Christentum
- Publikation und Dokumentation der behandelten Themen
- Vorbereitung (ab 2011 jährlich): Tag des Judentums (Dies Iudaicus) mit Materialhandreichungen und weiteren Angeboten zur Gestaltung
Mitglieder
Beauftragter der SBK: Bischof DDr. Joseph M. Bonnemain (Chur), Abt Dr. Urban Federer OSB (Kloster Einsiedeln)
Generalsekretär der SBK: Dr. Davide Pesenti (Fribourg)
Beauftragter des SIG: Ralph Friedländer
Generalsekretär des SIG: Dr. Jonathan Kreutner
Katholische Co-Präsidentin: Prof. em. Dr. Verena Lenzen (Luzern)
Jüdischer Co-Präsident: Rabbiner Dr. Jehoshua Ahrens (Bern)
Rabbiner Michel Bollag (Zürich)
Dr. Richard Breslauer (Zürich)
Abbé Alain René Arbez (Genf)
Dr. Simon Erlanger (Basel)
Dr. P. Christian M. Rutishauser SJ (München)
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Mariano Delgado (Fribourg)
Veröffentlichungen
- Tag des Judentums, 2024
Thema: Friede auf Erden
Abrufbar in drei Sprachen:
Deutsche Fassung
Französische Fassung
Italienische Fassung - Der World Jewish Congress hat in dem Dokument „Kischrenu“ („Unsere Bindungen“) die gemeinsamen Ziele mit der katholischen Kirche betont. Der Fokus ist auf die kommende Zusammenarbeit gelegt.
- Solidarität mit den Opfern des Kriegs in Israel, 14.11.2023
- Tag des Judentums, 2023
Thema: Projekt Doppeltür
Abrufbar in drei Sprachen:
Deutsche Fassung
Französische Fassung
Italienische Fassung - Tag des Judentums, 2022
Thema: Gegen Antisemitismus
Abrufbar in drei Sprachen:
Deutsche Fassung
Französische Fassung
Italienische Fassung - Tag des Judentums, 2021
10 Jahre «Tag des Judentums»
Abrufbar in drei Sprachen
Deutsche Fassung
Französische Fassung
Italienische Fassung - Tag des Judentums, 2018
Abrufbar in drei Sprachen:
Deutsche Fassung
Französische Fassung
Italienische Fassung
- Wegleitung zum Tag des Judentums, 2015
Abrufbar in drei Sprachen:
Deutsche Fassung
Französische Fassung
Italienische Fassung
- Das Bild des Anderen, 2005
Diese Publikation ist auch im Internet abrufbar:
http://www.kath.ch/sbk-ces-cvs/pdf/bilddesanderetext_d.pdf (deutsch)
http://www.kath.ch/sbk-ces-cvs/pdf/imagedelautretexte_f.pdf (französisch)
http://www.kath.ch/sbk-ces-cvs/pdf/bilddesanderentext_i.pdf (italienisch) - Erklärung gegen Terror und Gewalt, 2002
- Erklärung der Schweizer Bischofskonferenz zum Verhalten der katholischen Kirche in der Schweiz zum jüdischen Volk während des Zweiten Weltkriegs und heute, 2000
- Antisemitismus: Sünde gegen Gott und die Menschlichkeit, 1992
Geschäftsführung
Universität Luzern
Institut für Jüdisch-Christliche Forschung
Frau Prof. em. Dr. Verena Lenzen
Frohburgstrasse 3
Postfach 4466
6002 Luzern
Sekretariat des IJCF
T +41 41 229 52 17
F +41 41 229 52 15
ijcf @ unilu.ch
Links
Informationen zur JRGK auf der Homepage der Schweizerischen Bischofskonferenz.
Informationen zur JRGK auf der Homepage des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds.
Dies Iudaicus – Tag des Judentums
Die römisch-katholische Kirche der Schweiz führte einen Tag des Judentums (Dies Iudaicus) ein, um auf diese Weise die tiefe Verbundenheit von Judentum und Christentum zum Ausdruck zu bringen. Für den Dies Iudaicus wurde der 2. Fastensonntag gewählt; er fand 2011 zum ersten Mal statt. Die Päpstliche Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum hat diese Einrichtung empfohlen, der die Schweizer Bischofskonferenz mit ihrem Entschluss gefolgt ist.
Am Dies Iudaicus rufen wir uns ins Gedächtnis, was das Judentum in Vergangenheit und Gegenwart für uns und für unseren christlichen Glauben bedeutet. Wir sind darin verwurzelt (vgl. Römer 9-11). Die Juden sind unsere älteren Geschwister im Glauben. Gott hat das Volk Israel in Liebe erwählt und mit ihm seinen Bund geschlossen, und dieser bleibt für immer bestehen.
Das Zweite Vatikanische Konzil hat dies in der epochemachenden Erklärung Nostra Aetate (1965) in das Bewusstsein der katholischen Kirche zurückgerufen. Seitdem haben zahlreiche Dokumente der Kirche die geistliche Verbundenheit der Kinder Abrahams betont und das geschwisterliche Gespräch gefordert. Die Kirche will die gegenseitige Kenntnis und Achtung der Religionen fördern. Es hat in der Geschichte zuviel Ablehnung, Verachtung und Hass gegenüber den Juden gegeben. Das widerspricht dem christlichen Glauben und muss im Kampf gegen alle Manifestationen von Antijudaismus und Antisemitismus endgültig überwunden werden. Auch die evangelischen Kirchen setzen sich seit 1945 für die jüdisch-christliche Verständigung ein.
Die Weggemeinschaft zwischen Juden und Christen ist ein Anliegen des Glaubens und des Gebetes. Daher hat es seinen Platz in der Liturgie und im Gottesdienst der Kirche. Gerade die Fastenzeit eignet sich für eine solche Besinnung, denn es werden viele Abschnitte aus dem Alten Testament, der jüdischen Bibel, vorgelesen und erklärt. Die Liturgie stellt in dieser Zeit des Kirchenjahres den Zusammenhang zwischen Judentum und Kirche her.
Im Sinne eines echten Dialogs begegnet der Dies Iudaicus einem Wunsch auf jüdischer Seite. Er wird vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund begrüsst. Die Oberrabbiner Israels haben in einem Gespräch mit Papst Johannes Paul II. bereits 2004 die Bedeutung unterstrichen, die sie einem solchen Tag zumessen würden.
Es ist zu hoffen, dass die regelmässige, jährliche Begehung eines Tags des Judentums den Dialog zwischen christlichen und jüdischen Frauen und Männern sowie das gegenseitige Kennenlernen der beiden Religionen fördern wird. Jede Form von Judenmission wird abgelehnt. Ein echtes Gespräch setzt die Anerkennung und Wertschätzung der anderen Religion sowie die Treue zum eigenen Glauben voraus. Es geht auch nicht um eine politische Stellungnahme zum Nahostkonflikt, sondern um die grundlegende Verbundenheit der Kirche mit dem Volk Israel.
Die Jüdisch/Römisch-katholische Gesprächskommission der Schweizer Bischofskonferenz und des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes wird jährlich Materialien zur Verfügung stellen und Anregungen geben, um den Tag des Judentums durch Gottesdienst, Begegnungen und Veranstaltungen zum jüdisch-christlichen Dialog zu gestalten. Jede Eigeninitiative zur Förderung des Dies Iudaicus ist zudem willkommen. Es soll ein Tag des Feierns, des Gebetes und der vertieften Kenntnis des Judentums werden.
Download dieses Basistextes (d/f)
Unterlagen zum Dies Iudaicus 2015
Link zu einem Gestaltungsvorschlag des Liturgischen Instituts für eine Wort-Gottes-Feier am Tag des Judentums:
Unterlagen zum Dies Iudaicus 2014
- Handreichung zum Tag des Judentums 2014
- Documentation Journée du Judaisme 2014
- Documentazione Giornata del Guidaismo 2014
- Tag des Judentums 2014: Nachtrag zu Purim
Unterlagen zum Dies Iudaicus 2013
- Handreichung zum Tag des Judentums 2013
- Documentation Jounée du Judaisme 2013
- Documentazione Giornata del Guidaismo 2013
Unterlagen zum Dies Iudaicus 2012
Verena Lenzen wird im Frühjahrssemester 2012 eine Vorlesung zu Genesis 22 halten: Das Opfer von Abraham, Isaak und Sara. Deutung und Bedeutung von Genesis 22 im Judentum (Vorlesung von Prof. Dr. Verena Lenzen FS12).
Artikel von Verena Lenzen im Themenheft 2012 des Deutschen Koordinierungsrates: Der Tag des Judentums in der Schweiz (Artikel von Prof. Dr. Verena Lenzen)
Unterlagen zum Dies Iudaicus 2011
Jahresberichte
Das Institut für Jüdisch-Christliche Forschung organisiert während des Semesters öffentliche Veranstaltungen.
Veranstaltungen des IJCF (Professur für Judaistik und Theologie)
Das Organisationsreglement des Instituts für Jüdisch-Christliche Forschung (IJCF) der Universität Luzern vom 1. Oktober 2019.