Erfahrungsberichte Mobilität
Jus-Studierende berichten über Ihre Erfahrungen im Austauschsemester. Diese wurden dank der finanziellen Unterstützung durch die «primius» Kommission ermöglicht.
Dänemark
→ Alinas VIDEOGRUSS AUS KOPENHAGEN
Noch am Tag meiner Ankunft – nach einer 15 Stunden Zugfahrt – habe ich mein Mietfahrrad abgeholt und bin damit direkt in Kopenhagen angekommen. Das Fahrrad blieb mein ständiger Begleiter während meines Austauschsemesters an der Universität Kopenhagen im HS22.
Nebst den fantastisch ausgebauten Fahrradwegen – die getreu dem Motto: «Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!» bei jeder Witterung von Pendler:innen, Familien und Tourist:innen rege genutzt werden – hat Kopenhagen einiges zu bieten. Auf der einen Seite gilt es die urbane Hauptstadt zu entdecken: Museen jeder Art, Secondhand-Läden, Designmärkte und ein reges Nachtleben. Auf der anderen Seite gibt es das gemütliche, naturnahe Kopenhagen: das Meer, Badestellen in der gesamten Stadt, Grünflächen und eine gemütliche Kaffeekultur. Diese Mischung führt zu einer unglaublich lebenswerten Stadt, die einen weder überfordert noch langweilt. Hinzu kommt die Lage, die einen dazu einlädt, umliegende Länder zu entdecken. Nebst Städtetrips nach Hamburg und Malmö stand bei uns eine Reise in die Polarnacht nach Tromsø an. Im arktischen Ozean zu schwimmen, durch die norwegischen Wälder zu langlaufen und vor allem Polarlichter zu sehen, machten diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Umso schöner, dies mit Freund:innen aus aller Welt zu teilen.
Der Zusammenhalt zwischen den Austauschstudierenden war riesig. Die Universität machte es uns auch leicht, Freundschaften zu schliessen: Bereits vor der Ankunft war eine Kontaktaufnahme über eine App möglich, es wurde ein spezieller Einführungstag für International Students durchgeführt und an der Uni fanden regelmässige Studierendenpartys (sogenannte Friday Bars) statt.
Auch die Art des Unterrichts vereinfachte es, Kontakte zu knüpfen. Die Vorlesungen in Kopenhagen sind sehr interaktiv, es gibt viele Gruppenarbeiten und es findet ein reger Austausch mit Dozierenden und Mitstudierenden statt. Durch die in der gesamten dänischen Gesellschaft konsequent durchgezogene Du-Kultur empfand ich den Austausch mit Dozierenden als besonders angenehm. Ich habe zwei Vorlesungen besucht, «International Law of the Sea» und «International Sports Law». Beide Fächer waren extrem spannend, speziell interessant war es zu sehen, wie in einem EU-Mitgliedstaat mit der Thematik umgegangen wird. Da lediglich zwei bis drei Vorlesungen pro Semester besucht werden, sind diese um einiges detaillierter und gehen mehr in die Tiefe – es blieb jedoch immer genug Zeit für Kaffeepausen mit anderen Studierenden.
So klischeehaft es auch klingen mag, das Austauschsemester war die beste Erfahrung meiner Studienzeit. Einerseits lernte ich ungemein viel: der tägliche Gebrauch von Englisch; eine andere Herangehensweise an juristische Fragestellungen und vor allem, wie bereichernd – und doch auch teilweise herausfordernd – das Zusammenleben von Menschen mit verschiedensten Hintergründen ist. Andererseits ist es eine einmalige Chance, an einen neuen Ort zu ziehen, eine neue Kultur zu entdecken und auf sich allein gestellt zu sein – nur um festzustellen, dass in jeder Ecke der Welt Menschen auf einen warten, die zu Freund:innen werden.
Nach knapp sechs Monaten Austauschsemester mein Fahrrad zurückzugeben, war um einiges schwieriger, als es am ersten Tag abzuholen. Kein Wunder, ist die nächste Kopenhagen-Reise bereits in Planung.
Am Ende meines Masterstudiums wollte ich mich noch einmal einer neuen Herausforderung stellen und entschied mich, die einmalige Chance eines Austauschsemesters an der Universität Kopenhagen zu nutzen. Diese Entscheidung stellte sich als eine der besten meines Lebens heraus – sowohl fachlich als auch menschlich und sozial war meine Zeit in Dänemark eine grosse Bereicherung.
Meine Anreise verlief alles andere als optimal: Mein Flug wurde kurzfristig gestrichten und ich kam erst nach einer schier endlosen Reise mit Zwischenstopp in Wien, vielen Stunden Verspätung und ohne Gepäck in Kopenhagen an. Trotz dieses holprigen Starts lebte ich mich schnell ein, gewöhnte mich an das kalte und stets windige Wetter und schloss neue Bekanntschaften. Besonders gerne erkundete ich die Stadt mit meinem Fahrrad und stiess dabei immer wieder (unverhofft) auf wunderschöne Gassen und Kanäle, gemütliche Cafés und beeindruckende Parks.
Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Uni Kopenhagen befindet sich auf dem South Campus in Amager und bietet moderne und freundliche Räumlichkeiten. Der Campus ist mit rund 15’000 Studierenden deutlich grösser als die Uni Luzern und sowohl tagsüber als auch abends sehr belebt. Jeden Freitagabend verwandeln sich die Mensen und Cafés der Uni in gemütliche Bars, die von Studierenden geführt werden.
Ich habe die Kurse «International Criminal Law» und «Legal Negotiation in Theory and Practice» besucht, die beide sehr interessant und interaktiv gestaltet waren. Das Lernen wurde durch den lockeren Umgang zwischen Dozierenden und Studierenden erleichtert –allen waren per du.
Kopenhagen hat kulturell, architektonisch, kulinarisch und landschaftlich sehr viel zu bieten. Besonders zu Beginn des Semesters habe ich regelmässig davon profitiert, dass viele Museen mittwochs kostenlos zugänglich sind. Das kulturelle Angebot der Stadt mit zahlreichen Theatern, Musikveranstaltungen und Festivals ist beeindruckend. Mein kulturelles Highlight war das CPH DOX, bei dem in den Kinos und Theatern der Stadt Dokumentarfilme gezeigt wurden und teilweise sogar die Protagonistinnen und Protagonisten und die Regisseurin und Regisseure anwesend waren. Dramatische Szenen spielten sich am 16. April ab, als die historische Börse in Flammen aufging und die Stadt zeitweise in dunklen Rauch hüllte.
Kopenhagen war ein idealer Ausgangspunkt, um Skandinavien zu erkunden. Ich unternahm Tagesausflüge über den Öresund nach Malmö und in die malerische Universitätsstadt Lund und verbrachte einige Tage in Stockholm und in Aarhus, von wo aus ich den nördlichsten Punkt Dänemarks besuchte.
Es mag abgedroschen klingen, aber mein Austauschsemester in Kopenhagen war definitiv eine der bereicherndsten Erfahrungen meines Studiums. Die Kombination aus qualitativ hochwertiger Bildung in spannenden Kursen, kultureller Vielfalt und neuen Freundschaften macht diese Zeit unvergesslich. Ich kann ein Austauschsemester allen empfehlen, die ihren Horizont erweitern und sich persönlich weiterentwickeln möchten. Als Dorfkind für 5 Monate in einer Metropole wie Kopenhagen zu leben, war definitiv eine Bereicherung – aber gerade am Anfang auch eine echte Herausforderung. Ich habe nicht nur viele neue Menschen und Kulturen aus aller Welt getroffen, sondern auch mich selbst besser kennengelernt.
Die grosszügige finanzielle Unterstützung von «primius» hat mir dieses Abenteuer erst ermöglicht, wofür ich mich an dieser Stelle nochmals herzlich bei der ganzen Kommission bedanke.
Ein Semester lang in einer völlig anderen Landschaft zu Hause zu sein, in einem flachen Land, das immer vom Meer umgeben ist, und dann noch in einer Stadt, die so viel zu bieten hat wie Kopenhagen – die Möglichkeit, im Rahmen eines Auslandssemesters ein halbes Jahr in Kopenhagen zu leben, hat mich fasziniert. Es reizte mich, einen Teil Skandinaviens zu bereisen und in die skandinavische Kultur einzutauchen. Ausserdem hatte ich schon viel Gutes über Kopenhagen gehört: Es sei eine junge, lebendige Stadt, in der es nur so von Plätzen zum Verweilen wimmelt.
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Ich kam Ende Januar in Kopenhagen an, als die Stadt noch im Winterschlaf lag – und doch hatte sie schon damals unglaublich viel zu bieten. In Kopenhagen wurde zum ersten Mal mein Interesse für Architektur geweckt, denn hier ergänzen sich moderne und alte Baustile auf faszinierende und erfrischende Weise. Gleichzeitig scheinen sie mit dem Element Wasser zu spielen, das durch die vielen Kanäle und den Strand in der ganzen Stadt präsent ist. Darüber hinaus gibt es unzählige Museen, Cafés und Bars zu entdecken. Außerdem gehen viele Dänen und Däninnen auch im Winter regelmässig ins Meer oder in die Sauna, weshalb es überall in der Stadt zahlreiche Badestellen und kleine Saunahütten gibt.
Obwohl Dänen und Däninnen den Ruf haben, verschlossen zu sein, habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Durch meine regelmässigen Besuche in einem Yogacenter, die Teilnahme an einem Kampfsportkurs an der Uni und die Pausen zwischen den Vorlesungen konnte ich bereichernde Kontakte zu Däninnen und Dänen knüpfen. Neben regelmässigen Studierendenpartys an der Uni findet auch jeden Donnerstag ein «Social Dining» statt, bei dem man sich nicht nur mit anderen (internationalen und nationalen) Studierenden austauschen kann, sondern bei dem auch jede Woche typische Gerichte einer Esskultur serviert werden und somit auch ein kulinarischer Kulturaustausch möglich ist.
Der Unterricht in Kopenhagen war von Anfang an auf Austausch ausgelegt. Die Vorlesungen bestanden grösstenteils aus Gruppendiskussionen. Außerdem waren die Tische fast kreisförmig angeordnet, damit sich die Studierenden leichter in Gruppen zusammensetzen konnten. In der Vorlesung «International Migration Law» lernte ich zum einen die internationale Perspektive des Migrationsrechts kennen, zum anderen aber auch einen interdisziplinären, ganzheitlichen Ansatz, der über das Recht hinausgehende Ursachen und Folgen berücksichtigt. Darüber hinaus eröffnete mir die Vorlesung «Mediation in Legal Contexts» eine völlig neue Perspektive auf aussergerichtliche Konfliktlösungsmethoden, indem wir versuchten, hinter den verhärteten Positionen der Parteien mögliche Interessen und Bedürfnisse herauszufiltern und den Mediationsprozess zu simulieren.
Sobald der Frühling in Kopenhagen Einzug hält, ist die Stadt noch schöner als sonst. In Kopenhagen gibt es unglaublich viele Parks und Grünflächen, die im Frühling plötzlich alle in den unterschiedlichsten Farben erstrahlen. Aber nicht nur die Parks bereichern die Stadt – wenn man im Frühling mit dem Fahrrad durch die Stadt fährt, riecht es überall fruchtig frisch: An jeder Ecke blühen Bäume, Sträucher und Blumen. Die Tage werden länger, die Menschen scheinen aus dem Winterschlaf zu erwachen und geniessen die ersten Sonnenstrahlen. Kaum ist der Sommer da, finden jedes Wochenende und teils auch unter der Woche zahlreiche Festivals und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Am meisten beeindruckt hat mich das Bloom-Festival, das in einem der Parks stattfand: Als Natur- und Wissenschaftsfestival kombinierte es Vorträge und Workshops zu ökologisch-wissenschaftlichen Themen (wie zum Beispiel über das Bewusstsein von Tintenfischen oder einen Film über eine sterbende Koralle) mit Konzerten und Festivalatmosphäre.
Neben dem vielfältigen Angebot in Kopenhagen bot sich ein mehrtägiger Besuch in Stockholm aufgrund der Lage der Stadt als Dreh- und Angelpunkt Skandinaviens an. Das Bild der treibenden Eisschollen vor der malerischen Altstadt Stockholms wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben. Ausserdem lernte ich die ausgedehnten Wälder und Seen Schwedens kennen, machte Ausflüge zu verschiedenen Inseln Dänemarks und versank in den Dünen des dänischen Festlandes.
Meine Zeit in Kopenhagen ist für mich mit vielen erfüllenden Momenten und bereichernden Begegnungen verbunden. Durch die vielen Freundschaften und Bekanntschaften mit anderen Austauschstudierenden hatte ich das Gefühl, dass die ganze Welt zu Besuch in Kopenhagen ist. Ich habe viel über andere Kulturen und Weltanschauungen gelernt. Auch fachlich konnte ich meinen Horizont erweitern. Das Auslandssemester hat mir die einmalige Chance gegeben, mich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln und in jeder Hinsicht Neues zu entdecken und zu lernen – eine Chance, für die ich unglaublich dankbar bin.
Deshalb möchte ich mich ganz herzlich bei der Kommission «primius» für die finanzielle Unterstützung bedanken, die mir all diese Erfahrungen ermöglicht hat.
Italien
→ AnNinas VIDEOGRUSS AUS SIENA
Die einmalige Chance, während eines Semesters in einem anderen Land und in einer anderen Sprache zu studieren, wollte ich keinesfalls ungenutzt lassen. Schnell fiel meine Wahl auf Siena, eine kleine italienische Stadt mitten in der Toskana. Mein Ziel war es, einen Einblick in das italienische Rechtssystem zu erhalten, meine Kenntnisse in einer unserer vier Landessprachen zu verbessern und in die jahrhundertealte Kultur Italiens einzutauchen. Somit zog ich im Herbst 2022 für ein Semester nach Siena.
Siena ist eine berühmte mittelalterliche Stadt mit einer reichen Geschichte und zahlreichen sehenswerten Kunstdenkmälern, eingebettet in die wunderschöne hügelige Landschaft der Toskana. Obwohl die Stadt vergleichsweise klein ist, ist sie dank der vielen Studierenden und des Tourismus das ganze Jahr hindurch sehr belebt. Ein grosser Teil Sienas besteht aus dem historischen Zentrum, das durch die Stadtmauern von den neueren Quartieren abgetrennt ist. Innerhalb dieser Mauern, zwischen zahlreichen historischen Gebäuden, spielte sich mein Uni-Alltag ab. Ich wohnte in einer Wohngemeinschaft mit vier Italienerinnen und einer Brasilianerin mitten im Zentrum, von wo aus ich die Universität sowie sämtliche Kultur- und Freizeiteinrichtungen gut zu Fuss erreichen konnte.
Mein Aufenthalt in Siena begann mit einem vierwöchigen Sprachkurs, der speziell für Austauschstudierende angeboten wird. In diesen ersten vier Wochen konnte ich mich gut in der Stadt einleben, bereits viele Studierende kennenlernen und natürlich mein Italienisch soweit aufbessern, um auch Vorlesungen in italienischer Sprache besuchen zu können. Somit war ich in der Lage, während des Semesters sowohl Vorlesungen über internationales Recht in englischer Sprache, als auch über italienisches Recht in der Landessprache zu besuchen.
In Vorlesungen wie «International Tax Law» oder «European Human Rights Protection» konnte ich den Blick über die nationalen Grenzen hinaus zu werfen und aktuelle Probleme im globalisierten Kontext analysieren. Besonders spannend waren diese Vorlesungen, weil wir Studierenden unsere eigene Sichtweise und Erfahrung einbringen konnten, was bei so vielen internationalen Studierenden einen äusserst interessanten Austausch ermöglichte.
Besonders begeistert hat mich die Vorlesung «Diritto Parlamentare», in der ich mich zum ersten Mal mit italienischen Gesetzestexten auseinandersetzen konnte und dabei viel über die Regierungsform Italiens erfahren habe. Das Gelernte wurde dann auch immer direkt in den Übungen angewendet und vertieft. So sind wir zum Beispiel einmal in die Rolle des Richters, der Richterin bzw. der staatlichen Anwaltskammer geschlüpft, um uns für oder gegen die Verfassungsmässigkeit gewisser Vorschriften bei der Wahl des italienischen Parlaments auszusprechen. Oder wir haben in Gruppen aktuelle Revisionen des Parlamentsrechts bearbeitet und den anderen Studierenden präsentiert. Der Höhepunkt der Lehrveranstaltung war der Besuch des italienischen Parlaments in Rom. Nach einer Führung in der Abgeordnetenkammer gingen wir weiter zum Senat, waren dort bei einer Sitzung dabei und konnten uns danach mit einem Kommissionsmitglied austauschen.
In Italienisch einer Vorlesung zu folgen, juristische Texte zu verstehen und gar vor anderen Studierenden eine Präsentation zu halten, war anfangs sehr anspruchsvoll. Meine italienischen Mitstudierenden waren jedoch sehr hilfsbereit und haben es mir sehr erleichtert, diese Herausforderung zu meistern.
In meiner Freizeit war ich vor allem in der grossen Altstadt innerhalb der Stadtmauern abgespielt, wo sich unzählige Freizeiteinrichtungen, Restaurants und Bars befinden. Ich habe mich mit Freundinnen und Freunden auf einen Kaffee oder Aperitivo getroffen. Wir haben gemeinsam die Stadt erkundet, lokale Spezialitäten probiert und viele der zahlreichen Museen, kunstvollen Gebäuden und Kirchen besucht. Wir haben uns auch gerne gegenseitig bekocht und so Spezialitäten aus verschiedenen Ländern kennengelernt.
Gerne habe ich auch mit meinen italienischen Mitbewohnerinnen in unserer Küche gekocht, gegessen und geplaudert. Sehr interessant war dabei, dass diese alle aus verschiedenen Regionen Italiens kamen und ich damit viel über die Besonderheiten der unterschiedlichen Landesteile erfuhr.
Am Wochenende habe ich oft mit Freundinnen und Freunden Ausflüge in die Umgebung gemacht, um die schöne Landschaft zu geniessen. Während wir im frühen Herbst sogar noch ans Meer fuhren, um zu baden, machten wir im späteren Herbst und Winter eher Wanderungen oder Spaziergänge in den schönen Hügeln des Chianti-Gebiets. Auch haben wir gerne Reisen in nahe gelegene grössere Städte wie Florenz, Pisa oder Rom gemacht.
Meine Zeit in Siena verschaffte mir eine unglaublich tolle Erfahrung. In einer so bezaubernden Stadt studieren zu dürfen und dabei noch so viele tolle Menschen kennen zu lernen, das war ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis für mich. Wie erhofft, konnte ich mich dabei sowohl fachlich als auch sprachlich weiterbilden. Ausserdem war der Austausch mit einheimischen und internationalen Mitstudierenden äusserst bereichernd und meine Erwartungen daran, was es heisst kulturell Neuem zu begegnen, wurden bei weitem übertroffen.
Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an die «primius» Kommission für die finanzielle Unterstützung.
USA
Für mich war schon relativ früh zu Beginn meines Studiums klar, dass ich ein Auslandsemester machen möchte, wenn ich die Möglichkeit dazu bekomme. Ein Semester in den USA zu leben war eine einmalige und unvergessliche Erfahrung.
Der Unterricht an der University of Texas at Austin (UT) unterscheidet sich stark von demjenigen in Luzern. Die Vorlesungen sind weniger akademisch und dafür interaktiver und praxisorientierter. Rollenspiele und Mock Trials gehören an der UT zum normalen Vorlesungsalltag. Besonders hat mir auch der sehr persönliche und freundschaftliche Umgang zwischen den Professoren und Professorinnen den Studierenden gefallen. Die meisten kannten nach kurzer Zeit alle ihre Studierenden beim Vornamen und generell fühlte sich der Austausch etwas weniger distanziert an, als es in der Schweiz der Fall ist. Unsere Professorin im Kurs «Negotiation for Litigation» hat beispielsweise im Rahmen der letzten Vorlesungsstunde die gesamte Klasse zum Mittagessen eingeladen. Alle hatten zudem mehrjährige Praxiserfahrung und gaben uns auch immer wieder Karrieretipps, die nicht spezifisch mit ihrem Fach zu tun hatten.
Auch ausserhalb des Vorlesungsalltags hat Austin viel zu bieten. Als sportbegeisterter Mensch kam ich bereits auf dem riesigen Uni-Campus voll auf meine Kosten: Ob Fitnessstudio, Schwimmbad, Basketballplatz oder Kletterwand, auf dem UT Campus ist für jeden etwas dabei. Ab März herrschen meist sommerliche Temperaturen, die zum Verweilen in den Parks am Colorado River, zum Baden in den Barton Springs oder zum Wandern im Texas Hill Country einladen. Abends bietet Austin eine reiche Auswahl an Restaurants und Bars mit Live-Musik. Kulinarisch haben mich besonders die berühmten Texas BBQ und die mexikanische Küche begeistert.
Die Menschen in Texas sind sehr offen und gastfreundlich. Es ist äusserst einfach mit neuen Leuten ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Im Vergleich zu vielen anderen Staaten ist die Atmosphäre in Texas etwas entspannter und weniger hektisch. Neben Texanern und Texanerinnen hatte ich auch viel Kontakt zu anderen internationalen Studierenden. Mit diesen habe ich gerne Roadtrips in nahegelegene Städten unternommen und Events wie das Texas Rodeo besucht. Ein absolutes Highlight meiner Zeit in Texas war ein Rundflug um den Big Bend National Park an der Grenze zwischen Texas und Mexiko.
Ich kann ein Auslandsemester allen empfehlen, die die Möglichkeit dazu haben. Unzählige einzigartige und neue Erfahrungen haben meine Zeit in den USA geprägt und werden mir in bester Erinnerung bleiben. Sowohl auf akademischer als auch auf persönlicher Ebene hat sich mein Horizont während dieser Zeit erweitert.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der «primius» Kommission für die finanzielle Unterstützung bedanken.
In eine andere Kultur eintauchen, ein neues Rechtssystem kennenlernen und eine unvergessliche Zeit mit tollen Leuten verbringen – das habe ich mir von meinem Austauschsemester erhofft. Nun, da ich wieder zurück in der Schweiz bin, kann ich glücklich und zufrieden sagen, dass meine Erwartungen sogar noch übertroffen wurden.
Schon kurz nach meiner Ankunft in Austin habe ich gemerkt, dass es in Texas etwas anders zu und her geht. «Everything is bigger in Texas», wie es hier so schön heisst. Das gilt nicht nur für Autos, Strassen und Essensportionen, vor allem die Universität war deutlich grösser, als ich es von zu Hause gewohnt war. Was in der Schweiz schon fast eine Stadt wäre, ist hier allein der Campus. Studieren in den USA bedeutet mehr als nur Vorlesungen zu besuchen. Man identifiziert sich mit der Universität, trägt ihre Farben und ist – auch wenn ich es nicht erwartet hätte – stolz, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Schon bald habe auch ich meine Garderobe mit Kleidung in «burnt orange», der Farbe der University of Texas, aufgerüstet.
Trotz der Grösse der Universität war der Unterricht sehr persönlich. Bereits in der ersten Vorlesung kannten die Professoren alle Studierenden mit Namen. Generell fand auch viel mehr Austausch mit den Dozierenden statt, als man es aus der Schweiz gewohnt ist. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Kurs «Negotiation», in dem wir, nachdem wir uns die theoretischen Grundlagen der Verhandlungsführung angeeignet hatten, in zum Teil mehrstündigen, simulierten Verhandlungen die Interessen von Parteien in Rechtsstreitigkeiten vertreten haben.
Natürlich drehte sich mein Austausch um noch viel mehr als nur den Unialltag. In Austin herrschen bis weit in den Herbst hinein sommerliche Temperaturen und selbst im Winter ist es noch mild. Direkt am Colorado River gibt es verschiedene Parks, die zum Verweilen einladen. Und in der Innenstadt, die ich in wenigen Minuten mit dem Bus erreichen konnte, gibt es viele gute Restaurants und Bars. Besonders abends war ich gerne auf der 6th Street unterwegs – in der Ausgehmeile von Austin. Austin ist bekannt für seine Live-Musik und in fast jeder Bar konnte man sich bei guter Musik mit Freunden treffen.
Ein weiteres Highlight war für mich das Sportangebot. So gut wie jeden Tag habe ich die verschiedenen Sportanlagen genutzt, um mit Freunden Sport zu treiben. So ging ich gerne auf dem Campus schwimmen oder ins Fitnesscenter. In Sachen Sport dürfen natürlich auch die College Football Spiele nicht vergessen werden. Immer wenn die «Longhorns» in der Arena auf dem Campus spielten, stand die ganze Stadt auf dem Kopf. Die Athmosphäre im vollen Stadion mit über 100’000 Zuschauern war phänomenal.
Das Austauschsemester war für mich voller Highlights. Ich habe viele tolle Leute kennengelernt, Freundschaften fürs Leben geschlossen und diverse Orte in den USA bereist. Kurz vor Weihnachten ging eine unvergessliche Zeit schliesslich zu Ende. Die vielen tollen Momente, die ich in den USA erleben durfte, behalte ich in bester Erinnerung. Ermöglicht wurde mein Austausch unter anderem auch durch eine grosszügige, finanzielle Unterstützung von «primius». Dafür möchte ich mich an dieser Stelle namentlich bei der «primius» Kommission ganz herzlich bedanken.
Ich hatte das unglaubliche Glück, mein letztes Mastersemester an der University of Texas at Austin (UT) zu verbringen. Ein Semester voller Abenteuer, neuer Freundschaften und unvergesslicher Erfahrungen.
Bevor ich nach Austin aufbrach, träumte ich von spannenden Vorlesungen, neuen Freundschaften, viel Sonne und einer grossen Portion amerikanischer Kultur. Einer der grössten Schritte war, es meine Komfortzone zu verlassen. Plötzlich war ich tausende Kilometer von zu Hause entfernt, umgeben von einer neuen Kultur und einer anderen Sprache. Am Anfang fühlte ich mich wie ein kleiner Fisch in einem riesigen Teich. Aber genau dieses Gefühl, diese Unsicherheit, hat mich unglaublich wachsen lassen.
Schon die Ankunft in Austin war ein Erlebnis für sich und ein Eintauchen in eine neue Welt. Mit einem nervösen Kribbeln im Bauch und einem Koffer stand ich plötzlich in der Hitze von Texas. Die Stadt empfing mich mit strahlendem Sonnenschein und einer herzlichen Atmosphäre. Der Campus der UT Austin ist riesig und beeindruckend, eine Mischung aus historischen Gebäuden und modernen Einrichtungen. Das berühmte Main Building mit dem Tower ist ein echter Hingucker und das DKR Memorial Stadium (Football) eindrucksvoll. Die Grösse des Campus und die Vielfalt der Architektur waren zunächst überwältigend, aber auch faszinierend.
An der UT lebt es sich schnell ein. Der Campus ist zwar riesig; es wird 40 Acres genannt, obwohl das ursprüngliche Gelände inzwischen viel grösser ist, aber es ist genau so, wie man sich einen typischen amerikanischen Campus vorstellt. Die School of Law liegt eher am Rande des Campus und ist im Vergleich zum Rest des Campus eher klein. Das fand ich aber sehr angenehm, da es der Unilu sehr ähnlich ist. Das zeigt sich auch in den Vorlesungen. Die Professoren und Professorinnen sind persönlich und interessieren sich sehr für ihre Studierenden. Der Unterricht ist interaktiver als an der Unilu. Das war am Anfang sehr ungewohnt, lockte mich aber aus meiner Komfortzone. Die School of Law verfügt über eine gute Infrastruktur und ist mit fast täglichen Events immer sehr lebendig.
Mein Austauschsemester bestand natürlich nicht nur aus Vorlesungen. Die ganze Stadt ist von der UT geprägt. Man identifiziert sich sehr mit dieser Universität und trägt ihre Farben, Burnt Orange und das Longhorn-Logo. Es wird schnell deutlich, wie stolz und glücklich man sich schätzen kann, an einer der besten öffentlichen Universitäten in den USA zu sein. Da grundsätzlich alle Studenten auf dem West Campus direkt neben dem Main Campus untergebracht sind, ist das Studierendenleben mit den vielen Partys und Events riesig. Das Campus-Leben an der UT Austin war wie in einem amerikanischen Film – nur dass ich mittendrin war!
Austin ist auch eine sehr lebendige Stadt und es ist immer etwas los. Besonders beliebt ist die 6th Street oder Rainey Street mit ihren vielen Bars. Man findet also immer einen Ort, um sich mit Freunden zu treffen. Nicht zu vergessen ist natürlich das leckere Essen in Austin. Überall findet man Restaurants oder Food Trucks. Besonders beliebt ist TexMex (Tacos, Enchiladas, Quesadillas etc.) oder das bekannt BBQ (Brisket, Ribs etc.). Texas ist aber nicht nur für seine BBQs und Cowboystiefel bekannt, sondern auch für seine Gastfreundschaft. Die Menschen hier sind super freundlich und offen. Ich habe viele neue Freunde gefunden
Ein absolutes Highlight meines Austauschsemesters war mein Roadtrip während des Spring Breaks. Ich entschied mich, die wunderschöne Landschaft im Südwesten der USA zu erkunden und machte mich auf den Weg nach Las Vegas, zum Zion National Park, zum Bryce National Park und zum Grand Canyon. Zurück nach Las Vegas ging es über die Route 66.
Natürlich gab es auch Herausforderungen. Das neue Bildungssystem, die Sprachbarrieren und die Zeitverschiebung waren anfangs echte Stolpersteine. Aber jede Herausforderung war auch eine Chance sich weiterzuentwickeln.
Eine der wertvollsten Erfahrungen meines Austauschsemesters war es, neue Menschen kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen. Die Freundschaften, die ich geschlossen habe, sind sehr besonders und wertvoll. Sie haben mein Austauschsemester einzigartig gemacht. Sie sind geprägt von gemeinsamen Abenteuern und unvergesslichen Erlebnissen.
Mein Austauschsemester an der UT Austin war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Es hat mir nicht nur akademisch, sondern auch persönlich unglaublich viel gebracht. Die gesammelten Erfahrungen und Erinnerungen werden mich ein Leben lang begleiten. Ich kann allen empfehlen, die Chance eines Austauschsemesters zu nutzen. Es ist eine einmalige Gelegenheit, die Welt zu entdecken, neue Freundschaften zu knüpfen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Es ist eine Investition in die eigene Zukunft, sowohl beruflich als auch persönlich.
Mein Austausch wurde auch dank der grosszügigen finanziellen Unterstützung von «primius» ermöglicht. An dieser Stelle möchte ich der «primius» Kommission herzlich dafür danken.
In diesem Sinne: Hook 'em Horns!