WiRe-Nachwuchstagung
«Die Dogmatik der Regulierung im Wandel»
Am Freitag, 5. Dezember 2025, organisiert das Institut für Wirtschaft und Regulierung – WiRe der Universität Luzern eine Konferenz zum Thema «Die Dogmatik der Regulierung im Wandel». Regulierung ist ein zentraler Mechanismus moderner Staatlichkeit, um Märkte zu steuern, soziale Gerechtigkeit zu fördern, Sicherheit zu gewährleisten und Nachhaltigkeit zu sichern. Dabei unterliegt die Regulierungsdogmatik einem stetigen Wandel: Neue Technologien, Krisen und gesellschaftliche Entwicklungen stellen herkömmliche Steuerungsansätze in Frage und erfordern eine Neubewertung der Instrumente und Schranken regulatorischer Eingriffe. Die 2. WiRe-Nachwuchstagung soll eine Plattform bieten, um Fragestellungen zur Regulierungsdogmatik innerhalb der folgenden drei Themenblöcke interdisziplinär zu diskutieren. Interessierte Doktorierende und Postdocs sind herzlich dazu eingeladen, wissenschaftliche Beiträge einzureichen und in Luzern zu präsentieren. Die Tagungssprache ist Deutsch.
Bitte senden Sie Ihre Abstracts (max. 500 Wörter) mit CV bis spätestens am 1. Mai 2025 an wire-nachwuchstagung. @ unilu.ch
Die ausgefertigten Working Papers müssen bis am 20. November 2025 eingereicht werden, die üblichen juristischen Formanforderungen bezüglich Zitierweise einhalten und dürfen den Umfang von 60'000 Zeichen (inkl. Leerschlägen) nicht überschreiten. Im Anschluss an die Tagung werden die eingereichten Beiträge in einem Tagungsband veröffentlicht.
Vergangene Tagungen
Am 13. und 14. Dezember 2024 fand an der Universität Luzern die erste Nachwuchstagung des Instituts für Wirtschaft und Regulierung (WiRe) statt.
«Die Vielfalt der rechtlichen Regulierungsinstrumente: Eine kritische Betrachtung»
Unter dem Titel «Die Vielfalt der rechtlichen Regulierungsinstrumente: Eine kritische Betrachtung» trafen sich rund 40 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus der Schweiz und dem deutschsprachigen Ausland, um aktuelle Fragen der Rechts- und Wirtschaftsforschung zu diskutieren. Die Tagung beleuchtete die Vielfalt an Regulierungsinstrumenten und ihre Bedeutung für die Praxis. Schwerpunkte waren unter anderem innovative Regulierungsansätze, die Herausforderungen durch Klimawandel und Digitalisierung sowie die Rolle sogenannter «weicher» Instrumente wie Nudges oder finanzielle Anreize. Besonders spannend war die Frage, ob diese Instrumente tatsächlich als «weich» bezeichnet werden können oder ob sie in ihrer Wirkung eher den Charakter harter Regulierungen annehmen.
Beispiele zeigten, wie Subventionen und Empfehlungen zusammen genutzt werden, um Anreize für Innovationen zu schaffen. Ein weiteres zentrales Thema war der zunehmende Einsatz innovativer Regulierungsmodelle wie Sandbox-Regulierungen − darunter versteht man ein kontrolliertes Testumfeld für Innovationen −, Quoten und Zertifikate sowie die verstärkte Einbeziehung privater Akteure wie Unternehmen, Verbände oder Forschungseinrichtungen in Regulierungsdialoge. Auch die Auswirkungen der Regulierungsdichte und mögliche kontraproduktive Effekte wurden diskutiert.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich intensiv über die Wirksamkeit von Regulierungen und die Frage von unbeabsichtigten Folgen aus. Insbesondere Beispiele wie der CO2-Emissionshandel und die Regulierung von Green Bonds verdeutlichten die Herausforderung, Effizienz, Akzeptanz und Verhältnismässigkeit in Einklang zu bringen. Weitere spannende Diskussionen drehten sich um das Private Enforcement, also die Rolle privater Akteure bei der Umsetzung staatlicher Regulierung.
Die Tagung zeigte neue Ansätze, wie rechtliche Instrumente so gestaltet werden können, dass sie Effizienz, Innovationsförderung und gesellschaftliche Akzeptanz unterstützen. Die Diskussionen und Beiträge lieferten wichtige Anregungen für die juristische Forschung und Praxis, vor allem in Bezug darauf, wie man Regulierungskosten vermeiden und sicherstellen kann, dass die Massnahmen angemessen und verhältnismässig bleiben.