Abgesagt: Das Recht des Kapitalismus
Öffentlicher Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Katharina Pistor, Professorin für Comparative Law an der Columbia University. Gemeinsame Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihen «EthikImpuls» des Instituts für Sozialethik ISE und «laboratorium lucernaiuris» des Instituts für Juristische Grundlagen.
Datum: | 22. November 2024 |
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Zeit: | 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr |
Ort: | Universität Luzern, HS 7 |
*Leider muss die Veranstaltung abgesagt werden.*
Grund: Flug der Referentin wurde aufgrund eines defekten Flugzeugs gecancelt. Wir werden den Anlass in naher Zukunft nachholen.
Gibt es so etwas wie «kapitalistisches» Recht und wenn ja, was sind die wesentlichen Charakteristika einer kapitalistischen Rechtsordnung? Eine solche Rechtsordnung, so die These, zeichnet sich dadurch aus, dass sie private über staatliche Ordnung stellt und diese Präferenz institutionell absichert, indem sie (1) Personen Rechte zuordnet, die diese (2) gegenüber anderen mit Hilfe der zentralisierten Zwangsgewalt durchsetzen können; und (3) diesen Individuen erheblichen Gestaltungsspielraum zusichert, durch rechtliche Arbitrage die ihnen gesetzten Schranken des Rechts zu umgehen. Diese Charakteristika haben die erneute Expansion des Kapitalismus selbst nach erheblichen Anstrengungen, ihn zu bändigen, ermöglicht. Eine Überwindung dieses Systems bedarf daher nicht nur institutioneller Veränderungen, sondern einer Neuorientierung der normativen Grundlagen seiner Rechtsordnung.
Katharina Pistor ist Edwin B. Parker Professor of Comparative Law und Direktorin des Center on Global Legal Transformation an der Law School der Columbia University in New York. Für ihre Forschungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Max-Planck-Forschungspreis 2012. The Code of Capital: How the Law Creates Wealth and Inequality wurde von der Financial Times und von Business Insider zu einem der besten Bücher 2019 gekürt.
Katharina Pistor schloss 1988 ihr Jurastudium an der Universität Freiburg ab und wurde 1992 nach Abschluss des zweiten Staatsexamens als Rechtsanwältin zugelassen. 1989 erwarb sie einen Master in Law an der University of London, 1994 einen Master in Public Administration an der Kennedy School of Government (Harvard) und 1998 den Doktortitel in Rechtswissenschaften an der Universität München. Bevor sie 2001 an die Columbia Law School kam, war Katharina Pistor in Lehre und Forschung an der Harvard Law School, der Kennedy School of Government und dem Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Recht in Hamburg tätig. Sie hat auch zahlreiche Gastprofessuren wahrgenommen, u.a. an der NYU Law School, der Universität Frankfurt, der London School of Economics, der Oxford University und der Harvard Law School.
Diese Veranstaltung wird gemeinsam ausgerichtet vom Institut für Sozialethik (ISE) und dem Institut für Juristische Grundlagen - lucernaiuris
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