Die Pharisäer
«Pharisäer» ist heute ein negativ besetzter Topos. Er stammt aus dem Arsenal des Antijudaismus. So sind die Pharisäer heute auch nur als Gegenspieler Jesu im Bewusstsein. Wer die Evangelien jedoch genauer liest, begegnet einem komplexeren Befund.
Datum: | 29. Oktober 2024 |
---|---|
Zeit: | 18.30 Uhr |
Ort: | Universität Luzern, Raum 4.A05 |
Pharisäer, die Jesu Denken nahestehen und ihn unterstützen, gab es. Wird historisch-kritisch gefragt, was wir heute über sie wissen, so zerfällt der Stereotyp ganz. Was sagt die Forschung zu den historischen Pharisäern? Wie ist aus der pharisäischen Bewegung das rabbinische Judentum entstanden?
Prof. Josef Sievers vom Biblicum in Rom hat zusammen mit der jüdischen Neutestamentlerin Prof. Amy-Jill Levine eine Aufsatzsammlung herausgegeben, die Geschichte und Bedeutung der Pharisäer darstellt. Seit diesem Jahr liegt das Buch auch auf Deutsch vor. Angesichts der Tatsache, dass bei der Lektüre der Evangelien die Pharisäer omnipräsent sind und daher auch regelmässig in den Gottesdiensten vorkommen, ist es von höchster Bedeutung, sich mit den ihnen auseinanderzusetzen. Es bewahrt davor, in antijüdische Vorstellungen abzugleiten und vertieft das Verständnis der Evangelien enorm.
Buchpräsentation
Prof. Dr. Josef Sievers, Rom
Anschliessend moderiertes Gespräch mit ihm und Prof. Susannah Heschel, der jüdischen Gastprofessorin des Herbstsemesters, und Prof. Robert Vorholt, Neues Testament
Moderation
Prof. Dr. Christian M. Rutishauser SJ