Eritreische Kirche Rahabot

Seit März 2023 versammeln sich in Luzern alle zwei Wochen am Sonntagnachmittag freikirchlich orientierte Gläubige, die vorwiegend aus Eritrea stammen, zu Lobpreis und Gebet. Sie mieten dafür den Versammlungsraum der freikirchlichen Gruppierung Stadtmission Luzern. Die Predigt wird in der eritreischen Sprache Tigrinya gehalten und auf Deutsch zusammengefasst. Unter der Woche finden zweimal wöchentlich Online-Treffen statt, an denen auch Eritreerinnen und Eritreer in anderen europäischen und aussereuropäischen Ländern teilnehmen und das Gebet und auch materielle Hilfe für bedrängte freikirchliche Christen in Eritrea im Zentrum stehen.

Die Luzerner Gemeinschaft kooperiert mit ähnlichen Gemeinschaften in Zürich, Basel, Aarau und Bern, die ebenfalls vorwiegend von Eritreern besucht werden. Mit diesen anderen Gemeinschaften tauscht man sich via WhatsApp-Gruppe aus und koordiniert sich für Predigten und andere Aktionen, z.B. das Verteilen von Flyern.

Als Leiter und Ansprechperson der Luzerner Gemeinschaft fungiert Minasie Tsegay. Er kam 2008 in die Schweiz und wandte sich hier von seinem angestammten katholischen Glauben einem freikirchlichen Verständnis zu, das stark am Wirken des Heiligen Geistes orientiert ist. In der von ihm besuchten eritreischen Gemeinde in Zürich übernahm er mit anderen die Rolle des Predigers. Anfang 2023 sah Tsegay den Moment gekommen, um in Luzern eine eigenständige Gemeinschaft aufzubauen.

Der Name Rahaboth leitet sich von einem Ortsnamen im Buch Genesis des Alten Testaments her. Dort heisst es in Kapitel 26, Vers 22: «Da zog er [Isaak] weiter und grub noch einen andern Brunnen. […] darum nannte er ihn ‹Weiter Raum› [Hebräisch: rehoboth] und sprach: Nun hat uns der Herr Raum gemacht und wir können wachsen im Lande.»

«Religionsvielfalt im Kanton Luzern» (www.unilu.ch/rel-LU) ist ein Projekt des Religionswissenschaftlichen Seminars der Universität Luzern.
Letzte Aktualisierung: 23. 11. 2023