Stimmen aus dem Studium
Unsere Studierenden geben Einblick in ihren Unialltag an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.
Ein Team von drei Studierenden postet zum Beispiel regelmässig auf Instagram: Über das Studi-Leben, Forschung und Angebote für Studierende. Zudem machen sie auf spannende und entspannende Anlässe aufmerksam.
Nächster Halt: Uni Luzern
Salome Rüttimann ist nach einem Zwischenjahr als Flugbegleiterin im Studium der Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften gelandet. Welche Vorlesungen sie begeistern und wie ihr Unialltag aussieht, erzählt sie im Interview.
Von London über Lissabon nach Luzern: Salome Rüttimann (21) hat nach der Matura und zwei Zwischenjahren, eines davon als Flugbegleiterin bei der Swiss, im Herbst 2019 das Bachelor-Studium der Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften an der Uni Luzern gestartet. Und dabei Flugzeugkabine und Uniform gegen Hörsaal und Jeans eingetauscht.
Die Uni vor der Haustür
Ihre Studienwahl beschreibt Salome Rüttimann so: «Ich war schon immer fasziniert von grossen gesellschaftlichen Fragen und Organisationen, die unser Alltagsleben prägen. Ich will Trends und Grundpfeiler unserer Gesellschaft verstehen und erforschen.» Zudem ist die Uni Luzern quasi vor der Haustür der Hochdorferin. «Ich mag die überschaubare Grösse sowie die persönliche und familiäre Atmosphäre. Man macht schnell viele neue Bekanntschaften und ist sehr nahe an Dozierenden und Mitarbeitenden.» Ein weiterer Pluspunkt: Das Studienprogramm kann individuell nach den eigenen Interessen zusammengestellt werden. «Gerade die Vorlesungen zu Medientheorien und zum öffentlichen Meinungsbildungsprozess interessieren mich sehr und auch Markenstrategien faszinieren mich.». Später möchte Salome Rüttimann im Bereich Öffentlichkeitsarbeit tätig sein.
Studierende forschen mit
Das Studium besteht neben Vorlesungen und Seminaren zu einem grossen Teil aus Selbststudium: Veranstaltungen werden vor- und nachbereitet, Gruppenpräsentationen geplant und Seminararbeiten geschrieben. Zudem kann man selbst in der Forschung tätig sein: «Ich habe für ein grosses Forschungsprojekt der Uni zum Thema Food-Waste in der Recherche und Datenaufbereitung mitgewirkt und selbst Interviews durchgeführt. Das war enorm lehrreich.» Mit der Corona-Pandemie findet aktuell ein grosser Teil des Uni-Lebens zu Hause statt: «Für den persönlichen Kontakt machen wir Studierenden oft virtuelle Pausen, tauschen uns in WhatsApp-Chats aus oder bereiten Präsentationen in Zoom-Meetings vor», so Salome Rüttimann. Auch die Dozierenden seien immer gut erreichbar. «Aber natürlich vermisse ich es, an der Uni zu sein, gemeinsam in der Mensa zu Essen oder im Lichthof einen Kaffee zu trinken.»
Mitarbeit am Studi-Magazin
Ausgleich zum Uni-Alltag findet Salome Rüttimann im Sport: Volleyball, Fitness, Laufen und vieles mehr gehören dazu. Zudem engagiert sie sich beim Studentenmagazin LUMOS im Bereich Marketing. Neben dem Studium hat sie gerade ein PR-Praktikum bei Lucerne Festival gestartet. Nach dem Praktikum ruft dann bald schon die Abschlussarbeit: «Ich bin mir sicher, plötzlich geht’s dann schnell.»
Interview: Mirjam Wishart, Öffentlichkeitsarbeit KSF (Juli 2021)
Bühne frei für Simon
Er spielt in einer Band, ist Teil eines Musiklabels und leitet ein Zwischennutzungsprojekt: Masterstudent Simon Schurtenberger belebt die lokale Kulturszene. Wie er dabei vom Studium in Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften profitiert und wann seine erste Welttournee ansteht, erzählt er im Interview.
Simon, wie bist du zu deinem Studium gekommen?
Ich denke, mein berufliches und freiwilliges Engagement haben mich dazu motiviert, den Studiengang Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften zu wählen. Ich arbeite in der Geschäftsleitung von NF49, einem Zwischennutzungsprojekt in Emmenbrücke. Und ich bin Teil eines lokalen Musiklabels. Bei der Zwischennutzung und beim Label habe ich viel mit Organisationskommunikation zu tun, was mir viel Spass bereitet.
Um was für eine Zwischennutzung handelt es sich beim NF49?
Das NF49 wird vom Verein PLATZHALTER betrieben und vermietet auf einem Areal am Seetalplatz in Emmenbrücke Containerräumlichkeiten, die zum Beispiel als Atelierplatz, Büroraum oder Musikstudio genutzt werden. Auch haben wir Projekte auf dem Platz, die ihre eigenen Räumlichkeiten bespielen. Zu unseren Nutzenden gehören das Kulturmagazin frachtwerk, das Fischermanns Orchestra oder Disco Pizza. Zudem finden auf dem Platz immer wieder verschiedene Veranstaltungen statt – von Day Dance über Zirkus bis zu Food Festival.
Wie heisst dein Musiklabel und was macht ihr?
Es heisst Little Jig Agency: Wir sind ein Luzerner Independent-Label und helfen jungen Bands und Künstler*innen in den Bereichen Booking, Promotion und Vertrieb. Zudem spiele ich in meiner Freizeit selbt noch in einer Synth-Pop- / Disco-Wave-Band namens Visions in Clouds.
Kannst du die gelernten Inhalte aus deinem Studium auch in deine Arbeit übernehmen?
Die Veranstaltungen an der Uni eröffnen mir immer wieder neue Perspektiven auf meine Arbeit. Ich bin eher eine praxisorientierte Person. Das Studium hilft mir dabei, meine Arbeit und die Organisationen, mit denen ich zu tun habe, besser zu verstehen.
Was ist dein Plan nach dem Studium? Geht es auf die Welttournee, in eine Kulturorganisation oder doch Richtung Doktorat?
Am liebste Welttournee (lacht). Aber kommen wir zu den wohl realistischeren Möglichkeiten: Ich sehe mich selbst aktuell eher nicht in einer akademischen Laufbahn, schliesse es aber auch nicht aus. Zurzeit fühle ich mich in der Praxis wohl und ich sehe mich auch nach dem Studium im Bereich der Organisationskommunikation weiterarbeiten.
Interview: Maurice Koepfli, Absolvent Soziologie und Wirtschaftswissenschaften (April 2022)
Studentin, Moderatorin und Jodeltalent
Arlette Wismer ist eine der besten Jodlerinnen der Schweiz und das Gesicht von «SRF Volksmusik» auf Facebook. Die Studentin der Gesellschaft- und Kommunikationswissenschaften schätzt die freie Studienplangestaltung, um Studium, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.
Arlette, du studierst Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften im siebten Semester. Warum hast du diesen Studiengang gewählt?
Der Beweggrund war recht pragmatisch: Mein Traumjob zu dieser Zeit war Fernsehproduzentin beim SRF. Man sagte mir, dass man diesen Werdegang am besten mit einem Praktikum starte und diese Stellen forderten meistens einen Bachelor in Medien oder Kommunikation. So entschied ich mich, diese Voraussetzung zu erfüllen und startete mein Studium an der Universität Luzern.
Du stehst nun kurz vor deinem Abschluss. Bist du rückblickend zufrieden mit diesem Entscheid?
Ja, das bin ich. Das Studium gestaltete sich zwar ein bisschen anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber ich fand die Veranstaltungen jeweils superspannend, konnte meinen Horizont erweitern und habe vieles dazugelernt. Alles in allem habe ich sehr gerne studiert.
Welche Erwartungen an das Studium haben sich erfüllt und welche nicht?
Ehrlich gesagt hatte ich im Voraus gar nicht so viele Erwartungen. Als das Studium begann, war ich positiv überrascht von der grossen Vielfalt an Veranstaltungen. Ich fand es super, dass ich aus den verschiedensten Bereichen wie zum Beispiel Ethnologie, Soziologie oder Geschichte wählen durfte und dies Teil meines Studiums war. Ein bisschen enttäuscht war ich, dass die Pflichtseminare zum Teil sehr theoretisch und auf der Metaebene waren. Damit konnte ich nicht immer viel anfangen.
Bald wirst du die Uni mit einem Bachelorabschluss in der Tasche verlassen. Was sind deine Zukunftspläne?
Einerseits wird es mir bestimmt nicht langweilig, da ich seit letztem Herbst Mutter einer kleinen Tochter bin. Andererseits freue ich mich auch darauf, meine Anstellung als Moderatorin beim SRF weiterzuführen und vielleicht irgendwann einmal auszubauen.
Sind Studium und Mutterschaft gut vereinbar? Und was für einen Job hast du beim SRF?
Mutterschaft und Studium an der Uni Luzern sind sehr gut vereinbar. Man kann die Studienzeit einfach verlängern und den Stundenplan frei gestalten. Ausserdem konnte ich mich aufgrund meiner Mutterschaft für ein Semester beurlauben lassen. Und beim SRF bin ich Host eines Onlineformats. Also ich moderiere Videos für SRF Play und für die Facebook Seite «SRF Volksmusik».
Hast du Tipps für neue Studierende?
Versucht bereits während dem Studium beispielsweise durch ein Praktikum Fuss in der Berufswelt zu fassen. Das ist ein guter Ausgleich und erleichtert den Übergang nach dem Abschluss.
Weitere Infos über Videos mit Arlette Wismer: arlette-wismer.ch
Interview: Maurice Koepfli, Masterstudent Soziologie (März 2022)
«Die Kurse an der Universität machen mich zu einem besseren Journalisten»
Pascal Studer (27) studiert im Master Weltgesellschaft und Weltpolitik und arbeitet als Journalist: «Ich kann mir keinen Beruf vorstellen, den ich lieber machen würde». Im Interview erzählt er über sein Studium an der Uni Luzern, den Berufseinstieg und wie ihm die Inhalte aus dem Studium im Joballtag weiterhelfen.
Was studierst du und was arbeitest du?
Ich studiere im Master Weltgesellschaft und Weltpolitik mit Schwerpunkt Recht. Seit rund drei Jahren arbeite ich als Journalist bei der Luzerner Zeitung.
Woher kommt dein Interesse für den Journalismus?
Gute Frage. Ich glaube, dass ich vor allem wegen meiner neugierigen Art Journalist bin. Es ist faszinierend, wie facettenreich dieser Beruf ist, mit wie vielen Menschen und Sachverhalte man Verbindung kommt. Zudem war ich schon immer jemand, der lieber zuhört als redet. Ich finde nämlich, in diesem Beruf geht es nicht um Selbstprofilierung durch eine Autorenzeile, sondern darum, relevante Geschichten möglichst einfach darzulegen. In der Primarschule habe ich zudem eine Passion fürs Schreiben entwickelt, die seither stetig gewachsen ist.
Wie bist du zu deinem Job gekommen?
Ich habe an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur Journalismus studiert. Danach habe ich auf diversen Medienstellen gearbeitet, dann als freier Redaktor bei der Zuger Zeitung. Als ich nach meiner Südamerika-Reise einen Job gesucht habe, habe ich beim Chefredaktor der Luzerner Zeitung angefragt, ob ich bei ihnen arbeiten kann. Das ist übrigens mein persönlicher Tipp für alle, die im Journalismus Fuss fassen wollen: Wartet nicht auf Stellenausschreibungen, sondern schreibt die Entscheidungsträger*innen direkt an und informiert sie über euer Anliegen. Und man darf auch ruhig ein bisschen hartnäckig sein.
Wie hat dich das Studium auf den Job vorbereitet?
Da ich bereits vor meinem Studium als Journalist gearbeitet habe, ist Vorbereitung vielleicht das falsche Wort. Aber ich denke schon, dass mich die Kurse an der Universität Luzern zu einem besseren Journalisten machen. Insbesondere inhaltlich fühle ich mich sattelfester – etwa bei rechtlichen oder politischen Themen. Man beachte aber: Je mehr Expertise man über ein bestimmtes Feld aufbaut, desto eher läuft man Gefahr, sich in der Komplexität zu verlieren. Dies widerspricht der Kernaufgabe des Journalismus: Sachverhalte möglichst verständlich darzulegen.
Viele Medienschaffende haben ein sozialwissenschaftliches Studium absolviert.
Ein sozialwissenschaftliches Studium hat viele Anknüpfungspunkte zum Journalismus. Man lernt vor allem, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen und es einzuordnen. Ich glaube auch, dass sozialwissenschaftliche Abschlüsse in der Branche oft gefragt sind.
Hast du bereits Pläne, was du nach dem Masterabschluss machen wirst?
Ich habe aufgehört, mir konkrete Pläne zu machen und bin in meinem Leben also ergebnisoffen. Übrigens: Auch das ist eine sehr wichtige Eigenschaft als Journalist*in, denn in den meisten Fällen kommt alles ganz anders, als man zunächst angenommen hat.
Was möchtest du sonst noch erwähnen?
Trotz hoher Arbeitsbelastung und einer kriselnden Branche: Ich kann mir keinen Beruf vorstellen, den ich lieber machen würde.
Interview: Maurice Koepfli, Bachelorstudent Soziologie und Wirtschaftswissenschaften (September 2021)
Fragen zum Studium an der Uni Luzern?
Ein Überblick über das gesamte Bachelor- und Master-Studienangebot an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät findet sich auf unserer Website. Es finden zudem relgemässig Infoanlässe für Studieninteressierte statt. Bei weiteren Fragen rund ums Studium und die Studienplanung helfen unsere Studienberaterinnen und -berater gerne weiter.