Verschränkung von Kunst und Wissenschaft
Die Beiträge zweier Soziologen der kultur- und sozialwissenschaftlichen Fakultät sind im Sammelband «Plurale Verschränkungen – Zur Entdifferenzierung von Kunst, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft» erschienen.
Der soeben veröffentlichte Sammelband «Plurale Verschränkungen» untersucht die zunehmend intensiven Austauschprozesse und die immer durchlässigeren Grenzen zwischen Kunst und weiteren gesellschaftlichen Bereichen wie Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Dabei wird thematisiert, wie künstlerische Forschung, Aktivismus und eine kulturalisierte Ökonomie neue gesellschaftliche Rollen einnehmen können und wie sich die Funktion der Kunst sowie auch die Kunst selbst in diesem Kontext wandelt.
Im Rahmen dieses Bandes haben zwei Wissenschaftler der Universität Luzern ihre Beiträge vorgelegt. Diese stehen im Zusammenhang mit den jeweiligen Dissertationsprojekten der beiden Soziologen, die im Jahr 2022 (s. Newsmeldung vom 23. Januar 2023) beziehungsweise 2024 (s. Newsmeldung vom 16. Februar 2024) bereits als Open Access Publikationen erschienen sind. Der Sammelband ermöglichte es ihnen, Aspekte dieser Arbeiten nochmals mit dem oben eingeführten Themenschwerpunkt neu zu verhandeln.
Dr. Sebastian W. Hoggenmüller, Oberassistent mit Schwerpunkt Medien und visuelle Kommunikation, entwickelt in seinem Beitrag «Mit den Händen denken: Ästhetisch-praktische Verfahren in der (sozial)wissenschaftlichen Bildanalyse» seine Methodeninnovation weiter, mit der er programmatisch vorschlägt, ästhetisch-praktische Verfahren systematisch für sozialwissenschaftliche Bildanalysen zu nutzen, um visuelles Wissen methodisch kontrolliert zu rekonstruieren.
Dr. Guy Schwegler, Oberassistent am Soziologischen Seminar mit Schwerpunkt qualitative und quantitative Methoden, präsentiert in «Die Performativität der kultur- und sozialwissenschaftlichen Theorien in der Kulturproduktion» die Resultate einer empirischen Studie. Diese zeigen auf, wie theoretische Konzepte aus den Kultur- und Sozialwissenschaften nicht nur Kunst beschreiben, sondern Vorgaben für die Ausrichtung von Kunst liefern.
Marie Rosenkranz und Nina Tessa Zahner
Plurale Verschränkungen – Zur Entdifferenzierung von Kunst, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft
Reihe «Kunst und Gesellschaft»
Springer VS, Wiesbaden 2025
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