Soziologischer Standpunkt: «Aufgelöst im Transit»
Es gibt kaum Interaktion: keine Gespräche, kein Blickkontakt, keine Bewegung. Während einer Liftfahrt wird viel unternommen, damit nichts Soziales geschieht. Dabei begleiten uns verschiedenste Probleme und soziale Normen, mit dem Ziel, unsere Anwesenheit zu minimieren.
Dr. phil. Roman Gibel nutzt gerne den Lift – und nimmt uns in der Kolumne «Soziologischer Standpunkt» auf ebensolche Liftfahrten mit. Laut dem Soziologen Stefan Hirschauer umfasst die Liftfahrt verschiedenste Strategien, um eine soziale Situation zu vermeiden. Dabei wird sich strikt an soziale Normen gehalten, die unsere Anwesenheit möglichst minimieren: Maximale Distanz zwischen den Personen, den Blick auf die Etagenanzeige oder doch auf den Boden richten und Gespräche pausieren. Welche Fragen und moralischen Probleme während dieser Fahrt auftauchen und weshalb wir uns unsichtbar machen wollen – in der Kolumne werden die vielen Facetten dieser alltäglichen Situation beleuchtet. Zur Kolumne!