Prof. Dr. habil. Takemitsu Morikawa
CV
Takemitsu Morikawa studierte an der Keio University in Tokio als Vollstipendiat der Universität Wirtschaftswissenschaften und -geschichte sowie Ideengeschichte der Sozialwissenschaften. Seit 1997 führte er seine Studien mit dem Promotionsstipendium vom deutschen akademischen Austauschdienst (DAAD) an der Universität Kassel in Deutschland weiter. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Promotion in Soziologie (magna cum laude) 2001 war er bis 2004 als Research Fellow von Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) in der Graduate School of Arts and Sciences, Department for Interdisciplinary Cultural Studies der University of Tokyo tätig. 2002 gewann seine Dissertation "Handeln, Welt und Wissenschaft. Zur Logik, Erkenntniskritik und Wissenschaftstheorie für Kulturwissenschaften bei Friedrich Gottl und Max Weber" den Förderpreis von Nihon shakaigakushi gakkai (Japanische Gesellschaft für die Geschichte der Soziologie). Er betreute von 2005 bis 2007 das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt "Interkulturelle Vermittlung. Zur Bedeutung und Wirkung von Mori Ôgai im Prozess der kulturellen Modernisierung Japans" in der Interdisziplinären Arbeitsgruppe (IAG) für Kulturforschung der Universität Kassel, dann von 2009 bis 2013 das vom SNF geförderte Projekt "Transformation der Liebessemantik in Japan. Von der Frühen Neuzeit in die Neuzeit" am Soziologischen Seminar der Universität Luzern. Im Januar 2012 habilitierte er sich an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern.
Takemitsu Morikawa lehrt seit 1998 als Lehrbeauftragter, nach der Habilitation als Privatdozent Soziologie, Ethnologie, Japanologie und Philosophie an der Universität Kassel, Universität Heidelberg, Universität Luzern, Universität Zürich, Universität Freiburg im Breisgau, Universität Basel, Université Fribourg, Universität Wien, Osaka University, Toyo University, Keio University und University of Tokyo. Nach der Lehrstuhlvertretung für Gesellschaftsvergleich und Gesellschaft Japans an der Universität Duisburg-Essen im WS 2017/18 ist er seit April 2018 als Professor für Soziologische Theorien, Soziologiegeschichte, Wissenssoziologie und Kultursoziologie an der Keio University in Tokio tätig.
Lehre
Aktuelle Veranstaltungen von Dr. Takemitsu Morikawa
Bisherige Veranstaltungen von Dr. Takemitsu Morikawa
Publikationen
- Morikawa, T. (2015). Liebessemantik und Sozialstruktur: Transformationen in Japan von 1600 bis 1920 (Kulturen der Gesellschaft) (Bd. 13). Bielefeld: transcript Verlag.
- Morikawa, T. (2013). Japanizität aus dem Geist der europäischen Romantik: Der interkulturelle Vermittler Mori Ôgai und die Reorganisierung des japanischen ‚Selbstbild‘ in der Weltgesellschaft um 1900 (Lettre). Bielefeld: transcript Verlag.
- Morikawa, T. (2008). Wissen und Konstruktion des Anderen: Zwischen Weber und Japan. Gesammelte Aufsätze zur Philosophie und Soziologie. Kassel: kassel university press.
- Morikawa, T. (2001). Handeln, Welt und Wissenschaft: Zur Logik, Erkenntniskritik und Wissenschaftstheorie für Kulturwissenschaften bei Friedrich Gottl und Max Weber. Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag.
- Morikawa, T. (2011). Iki: Interaktionssemantik in Japan. sociologia internationalis, 49 (2), 273–296.
- Morikawa, T. (2010). Platonic Bias in der Sozialtheorie: Über den Begriff des Handelns bei Hannah Arendt und eine philosophische Kritik an der soziologischen Praxistheorie. Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, 96 (4), 498–515.
- Morikawa, T. (2000). Eine Reinterpretation des Idealtypus. Mita Jounal of Economics, 93 (1), 189–217.
- Morikawa, T. (1999). Die neuere Max Weber Forschung in Japan. Veröffentlichungen des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin, 40, 54–62.
- Morikawa, T. (1997). Zum wirkungsgeschichtlichen Verhältnis zwischen Friedrich Gottls Frühschriften und Max Webers Wissenschaftslehre: Verstehen, Begriffsbildung und Alltagskenntnisse. Mita Jounal of Economics, 90 (4), 829–848.
- Morikawa, T. (1997). Max Weber und Friedrich Gottl: Zur Genese der Methodologie der Sozialwissenschaften. Annals of the Society for the History of Social Thought, 21, 120–124.
- Morikawa, T. (2016). Friedrich Gottl und Max Weber: Von der Kritik an die sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung zur Phänomenologie des Wirtschaftslebens. In Wagner, Gerhard / Härpfer, Claudius (Hrsg.), Max Webers vergessene Zeitgenossen: Beiträge zur Genese der Wissenschaftslehre (Bd. 12, S. 193–211). Wiesbaden: O. Harrassowitz.
- Morikawa, T. (2015). Zur Ausdifferenzierung der Intimitätssemantik im Frühneuzeitlichen Japan: Ninjōbon in Revision. In Zachmann, Urs Matthias / Uhl, Christian (Hrsg.), Japan und das Problem der Moderne: Wolfgang Seifert zu Ehren (S. 290–309). München: Iudicium.
- Morikawa, T. (2014). Einleitung. In Morikawa, Takemitsu (Hrsg.), Die Welt der Liebe: Liebessemantiken zwischen Globalität und Lokalität (Bd. 7, S. 9–39). Bielefeld: transcript Verlag.
- Morikawa, T. (2014). »Ren’ai«: Fehlgeburt der modernen Liebe im Meiji/Taishô-Japan? In Morikawa, Takemitsu (Hrsg.), Die Welt der Liebe: Liebessemantiken zwischen Globalität und Lokalität (Bd. 7, S. 141–164). Bielefeld: transcript Verlag.
- Morikawa, T. (2013). Kanonisierung und Gedächtnis: Der Schriftsteller Mori Ôgai im kulturellen Gedächtnis des modernen Japan. In Brunnert, Christian / Lehmann, René / Öchsner, Florian / Sebald, Gerd (Hrsg.), Formen und Funktionen sozialen Erinnerns: Sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven (S. 203–217). Wiesbaden: Springer VS.
- Morikawa, T. (2012). Verortung der Liebe und amour passion in der japanischen Frühneuzeit. In Schnabel, Annette / Schützeichel, Rainer (Hrsg.), Emotionen, Sozialstruktur und Moderne (S. 385–406). Wiesbaden: Springer VS.
- Morikawa, T. (2008). Einleitung. In Morikawa, Takemitsu (Hrsg.), Japanische Intellektuelle im Spannungsfeld von Okzidentalismus und Orientalismus (Bd. 11, S. 11–28). Kassel: university kassel press.
- Morikawa, T. (2008). Yanagita Kunio (1875-1962). Die Geburt der japanischen Volkskunde aus dem Geist der europäischen Romantik: Selbstbeschreibungsprobleme der japanischen Moderne. In Morikawa, Takemitsu (Hrsg.), Japanische Intellektuelle im Spannungsfeld von Okzidentalismus und Orientalismus (Bd. 11, S. 45–73). Kassel: university kassel press.
- Morikawa, T. (2001). Am Anfang war der Logos oder: Warum ist Sokrates gestorben? Ist eine Poppersche Begründung der verstehenden Soziologie möglich? In Schwietring, Thomas et al (Hrsg.), Gelassenheit. Johannes Weiß zu Ehren (S. 367–380). Kassel: Selbstverlag.
- Morikawa, T. (2016). Husserl – Cassirer – Luhmann: Von der Phänomenologie zur historischen Kultursoziologie der symbolischen Formen. In Keller, Rainer/ Raab, Jürgen (Hrsg.), Wissensforschung – Forschungswissen. Sektionskongress der Wissenssoziologie (S. 451–462). Weinheim: BeltzJuventa.
- Morikawa, T. (2010). Der Kulturbegriff nach der postkolonialen Theorie: Was kann die Kultursoziologie davon lernen? In Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.), Unsichere Zeiten: Herausforderungen gesellschaftlicher Transformationen: 34. Soziologiekongress. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
- Morikawa, Takemitsu (Hrsg.). (2014). Die Welt der Liebe: Liebessemantiken zwischen Globalität und Lokalität (Kulturen der Gesellschaft) (Bd. 7). Bielefeld: transcript Verlag.
- Morikawa, Takemitsu (Hrsg.). (2008). Japanische Intellektuelle im Spannungsfeld von Okzidentalismus und Orientalismus (Intervalle) (Bd. 11). Kassel: kassel university press.
- Morikawa, T. (1995). Rechtsrationalität und Kapitalismus: Unter besonderer Berücksichtigung des Verhältnisses von Recht und Wirtschaft bei Max Weber (Masterarbeit). Keio University, Graduate School of Economics, Japan.
- Morikawa, T. (1993). Was bedeutet das kommunikative Handeln? Eine kritische Überlegung zur kritischen Theorie von Jürgen Habermas (Bachelorarbeit). Keio University, Faculty of Economics, Japan.
- Morikawa, T. (2017). „Es ist alles schon einmal dagewesen“: Die deutsche Kultursoziologie zwischen Vergangenheit und Zukunft. Soziologische Revue, 40 (1), 98–106. https://doi.org/10.1515/srsr-2017-0010
- Morikawa, T. (2014). Buchbesprechung. Patrick Ziltener: Regionale Integration in Ostasien. Asiatische Studien. Zeitschrift der Schweizerischen Asiengesellschaft, 68 (1), 427–431. https://doi.org/DOI 10.1515/asia-2014-0020
- Morikawa, T. (2003). In Deutschland fremd geworden (Besprechung über Florian Coulmas: Die Deutschen schreien, Hamburg 2001). DAAD Letter, (1), 7.
- Morikawa, T. (2003). Besprechung über Seifert, Wolfgang/ Weber, Claudia (Hg.): Japan im Vergleich, München 2002. Deutschstudien, 36, 25–31.
- Morikawa, T. (16. März 2015). Systemtheoretische Literatursoziologie in Mitteleuropa: Buchbesprechung: R. Milkuláš et al (Hg.): Die Kunst der Systemik. Systemische Ansätze der Literatur- und Kunstforschung in Mitteleuropa. Abgerufen von http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=3848
- Morikawa, T. (22. Oktober 2014). Buchbesprechung: Packard, Noel (Hg.): Sociology of Memory. Papers from the Spectrum. Newcastle: Cambridge Scholars Publishing 2009. Abgerufen von http://soziologieblog.hypotheses.org/7364
- Morikawa, T. (2011). Das frühneuzeitliche Japan in der Medien- und Literaturgeschichte: Zur Erweiterung der gesellschaftstheoretischen Perspektive Niklas Luhmanns. Luzern.
- Morikawa, T. (1998). Der Psychologismus und seine Überwindung: Max Weber und Friedrich Gottl II (Keio Economic Society Discussion Paper).
Weitere Forschungsleistungen
- Alfred Schütz und Friedrich Gottl. Eine Suche nach dem Wiener ‚Missing Link‘. Referat, 3. Workshop zur Geschichte der deutschsprachigen Soziologie, Sozialwissenschaftliches Archiv Konstanz, Konstanz, 2016
- Kunst und Markt im frühneuzeitlichen Japan. Aus der Perspektive der Differenzierungs- und Individualisierungstheorie. Referat, Art & Market: Alienation or Emancipation?, Forschungskomitees Kunst- und Kultursoziologie der SGS, Seminars für Soziologie der Universität St.Gallen, St. Gallen, 2016
- Relevanz und Grenzen der „Strukturen der Lebenswelt“ für das Projekt der Protosoziologie. Referat, Mathesis universalis – Die aktuelle Relevanz der ‚Strukturen der Lebenswelt’, AK Phänomenologie der DGS-Sektion Wissenssoziologie, Sozialwissenschaftliches Archiv Konstanz, Konstanz, 2016
- Symbolical Construction of Realities and Forms of Societal Differentiation. Referat, “The Symbolic Construction of Reality” III. Conference of The International Alfred Schutz Circle for Phenomenology and Interpretive Social Science, The International Alfred Schutz Circle for Phenomenology and Interpretive Social Science, Tokio, 2016
- Die Vergangenheit, die nicht vergeht. Vergangenheitsbewältigung in Japan nach dem Zweiten Weltkrieg. Referat, Verzeihen-Versöhnen-Vergessen, Soziologisches Seminar der Universität Luzern / DGS-Sektion der Kultursoziologie, Luzern, 2016
- Zentrum, Semiperipherie und Peripherie in der Weltgesellschaft. Berufungsvortrag auf Einladung, Lüneburg, 2016
- Medien- und Demokratiekrise in Japan. Mit systemtheoretischen Bemerkungen. Gastvortrag, Freiburg / Fribourg, 2016
- Liebe, Medien und Politik. Zum semantischen und strukturellen Wandel in Japan im 19. Jahrhundert. Gastvortrag beim Institut für Ostasienwissenschaften an der Universität Wien, Wien, 2016