Loredana Bevilacqua, MA
Assistentin Geschichte der Neuesten Zeit
T +41 41 229 55 36
loredana.bevilacqua @ unilu.ch
Frohburgstrasse 3, Raum 3.A45
Während des Semesters findet die Sprechstunde am Donnerstag von 13.00-14.00 Uhr statt. Anmeldung im Voraus per Mail.
CV
Seit August 2021 arbeitet Loredana Bevilacqua als wissenschaftliche Assistentin im Bereich Geschichte der Neuesten Zeit an den Lehrstühlen von Prof. Dr. Daniel Speich und Prof. Dr. Patrick Kury und doktoriert zum Thema Computergeschichte der Schweiz.
2017 hat sie das Bachelorstudium der Geschichte und Soziologie an der Universität Luzern beendet und das Diplom mit einer Arbeit zum Thema eugenisch begründeter Zwangsmassnahmen in der Schweiz erhalten. Den anschliessenden interdisziplinären Studiengang Kulturwissenschaften mit Major Geschichte schloss sie 2020 mit der Masterarbeit «Diplomat auf Abwegen oder Retter? Der Fall Alfred Hermann Ilg im Kontext der schweizerischen Verflechtungen mit Indonesien und Japan im Zweiten Weltkrieg» und summa cum laude ab. Während der Studienzeit arbeitete Loredana Bevilacqua unter anderem im Auftrag des Verkehrshaus Luzern an einem Oral History-Projekt (2015-2016) und hatte von 2018-2019 die Leitung des «Campusblogs» der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät inne. Von 2018-2020 war sie zudem als studentische Forschungsmitarbeiterin bei der Fachstelle für Chancengleichheit der Universität Luzern tätig.
Forschung
Forschungsschwerpunkte
- Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
- Geschichte des digitalen Zeitalters
- Globalgeschichte
- Schweizer Geschichte
- Geschichte fürsorgerischer Zwangsmassnahmen
Forschungsprojekte
laufende Projekte
Dissertationsprojekt:
Computer sind überall – nur nicht in der historischen Forschung. Gewiss, die Geschichte von Geräten, die immer schneller, leistungsfähiger und populärer wurden, ist hinreichend untersucht. Was allerdings noch wenig Beachtung findet, sind die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Technik. Ein genauerer Blick zeigt auf: Als die ersten Personal Computer (PC) auf den Markt kommen, ist es alles andere als klar, welchen Nutzen die Geräte bringen und welche Aufgaben sie übernehmen werden. Auf den PC werden Hoffnungen, Möglichkeiten aber auch Ängste projiziert. Dennoch sind in der Schweiz, insbesondere auch in der Zeitspanne ab 1984 bis in die frühen 2000er, eine Diffusion und eine Etablierung zu beobachten, deren Tempo ihresgleichen suchen. Zwei zentrale Fragen drängen sich für die Dissertation auf: Wie kam es zur Ausbreitung und zum Siegeszug des Personal Computers in der Schweiz, welche Strukturen, Ereignisse und Gegebenheiten wirkten begünstigend? Und vor allem: Wie haben sich Technik und Gesellschaft gegenseitig beeinflusst?
Mehrere Theorieansätze, wie beispielsweise das Konzept des «social shaping of technology» zeigen auf, dass Konsument:innen gerade in Bezug auf digitale Technik nicht nur als solche fungieren. Als «prosumer», also als producer und consumer gleichermassen, gestalteten und gestalten sie diese im Gegenteil aktiv mit. Mit der Umsetzung des Dissertationsprojekts soll an konkreten Beispielen aus den Jahren 1980-2000 aufgezeigt werden, unter welchen Bedingungen der PC zum unverzichtbaren Objekt in Schweizer Büros, Schulen und Haushalten werden konnte. Dabei wird Popularisierung des PC aus (kultur)historischer Perspektive ergründet, mit besonderem Augenmerk darauf, wie die Verbreitung mit gesellschaftlichem Wandel in Verbindung steht – und umgekehrt.