Laura Fasol
MA Geschichte, Nebenfach Philosophie | Gymnasiallehrerin und Doktorandin | * 1985
Welche Erinnerung an dein Studium lässt dich schmunzeln? Den Anfang des Studiums fand ich grossartig, ich habe das, was in den Vorlesungen gelehrt wurde, richtiggehend aufgesogen. Es war faszinierend: Eine neue Welt, die sich mir öffnete. An dieses Gefühl kann ich mich noch gut erinnern.
Welcher Tätigkeit gehst du heute nach? Gegenwärtig arbeite ich als Gymnasiallehrerin für Geschichte. Daneben schreibe ich meine Dissertation mit dem Titel "Stadtgestalt und Stadtgesellschaft. Identitätskonstruktionen in Winterthur, Luzern und Bern um 1900" an der Universität Luzern zu Ende.
Welche Aspekte deines heutigen Berufs bereiten dir am meisten Freude? Es gefällt mir, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Als Lehrerin bin ich ständig im Austausch mit Schülerinnen und Schülern oder mit anderen Lehrpersonen. Mir ist es zudem wichtig, einen Beruf auszuüben, der eng mit Geschichte zu tun hat. Mich täglich damit beschäftigen zu dürfen, empfinde ich als sehr bereichernd.
"Ich habe gelernt, historisch zu denken."
Was sind die Schattenseiten deines Berufs? Die zeitliche Belastung als Geschichtslehrerin ist hoch, vor allem zu Beginn, wenn man wenig Unterrichtserfahrung hat.
Auf welche an der Uni erworbenen Fähigkeiten bist du am meisten angewiesen? Mich schnell in neue Themen hineinzuarbeiten, zielführende Informationen zu finden und historisch zu denken.
Wie verlief dein Berufseinstieg? Während des Studiums arbeitete ich als Hilfsassistentin am Historischen Seminar der Universität Luzern. Als ich meine Masterarbeit schrieb, sah ich, dass die Graduate School der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät Doktorandenstipendien ausgeschrieben hatte und beschloss, mich zu bewerben. Das klappte, sodass ich einen Monat nach dem Masterabschluss mit der Dissertation beginnen konnte. Während meiner Dissertationszeit hielt ich zudem Lehrveranstaltungen an der Universität. Nach dem Ende dieses Stipendiums machte ich eine Stellvertretung als Assistentin und verschiedene Stellvertretungen als Geschichtslehrerin an Gymnasien. Daraufhin erhielt ich meine heutige Stelle als Gymnasiallehrerin.
"Es ist wichtig, sich Zeit für das Studium zu nehmen."
Was rätst du Studierenden, damit sie einen erfolgreichen Berufseinstieg realisieren können? Studiert nach euren Interessen, das heisst, fokussiert nicht primär auf das Sammeln von Credit Points. Denn um erfolgreich in den Beruf einzusteigen, ist es wichtig, dass man herausfindet, was man wirklich gerne macht, worin man gut ist, womit man sich näher beschäftigen möchte. Berufserfahrung neben dem Studium zu sammeln ist der wohl am häufigsten geäusserte Rat an Studierende. Dem stimme ich zu. Allerdings halte ich es auch für wichtig, sich Zeit für das Studium zu nehmen, sodass man wirklich davon profitiert.
(Stand des Interviews: Mai 2016)
*1985
2004 Matura, Glarus
2007 BA Kulturwissenschaften mit Major Geschichte, Uni Luzern
2007–2010 Hilfsassistentin am Historischen Seminar, Uni Luzern
2010 MA Hauptfach Geschichte, Nebenfach Philosophie, Uni Luzern
2010–2013 Doktoratsstipendiatin der Graduate School der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Uni Luzern, verschiedene Stellvertretungen
seit 2014 Gymnasiallehrerin für Geschichte
zurzeit an der Beendigung der Dissertation