Fabienne Schellenberg

Fabienne Schellenberg


MA Kulturwissenschaften, Major Soziologie, Schwerpunkt Kulturmanagement | Leiterin Zentrum Karl der Grosse | * 1984

Auf welches Engagement während deines Studiums bist du besonders stolz? Während meines Masterstudiums an der Uni Luzern habe ich einerseits relativ viel gearbeitet, und das in einem anspruchsvollen Job. Anderseits war ich da schon zweifache Mutter. Dass es mir gelungen ist, diese Aufgaben mit meinem Studium unter einen Hut zubringen – darauf bin ich durchaus stolz. Möglich war das allerdings nur dank der riesigen Unterstützung meines Partners. Denn es gab da teilweise extrem intensive Zeiten: die Abgabe meiner Masterarbeit und das wirklich fordernde Assessment für meine jetzige Stelle fielen in die gleiche Woche.

Welcher Tätigkeit gehst du denn heute nach? Ich leite das Zentrum Karl der Grosse in Zürich. Das Debattierhaus mit Restaurant liegt mitten in der Zürcher Altstadt, wir schaffen dort in Zusammenarbeit mit engagierten Menschen aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft ein vielfältiges Programm. Dieses umfasst diverse Podien, Workshops, Vorträge und soziokulturelle Veranstaltungen. Das Zentrum Karl der Grosse ist ein Angebot der Sozialen Dienste der Stadt Zürich und Teil des Ressorts Soziales Stadtleben.

Welche Aspekte deiner Stelle bereiten dir am meisten Freude? Die Vielfalt macht den Job zu einer Traumstelle. Bei Karl leite ich die Teams aus den drei Bereichen Vermietung, Programmierung und Gastronomie. Das macht die Arbeit sehr abwechslungsreich und herausfordernd – genau wie ich das mag. Bei dieser Stelle kommt zudem einiges zusammen, was mir sehr am Herzen liegt: Kultur, Gastronomie und Soziales. Zudem bin ich eine Stadtzürcherin, hier geboren, aufgewachsen, verwurzelt. Es macht mir sehr viel Freude, mich für meine Stadt engagieren zu können.

Gibt es Dinge, die dir mit Blick auf deinen Job Bauchweh verursachen? Bis jetzt noch nicht, aber ich bin erst relativ kurz in meiner Position tätig. Ich sehe viel Aufbauarbeit vor mir, es gilt, optimale Strukturen für alle Bereiche zu schaffen. Doch darauf freue ich mich.

"Die Kombination zwischen fundiertem theoretischem Wissen und methodischen Fähigkeiten gibt es so nur an der Universität – und diese Verknüpfung prägt meinen Arbeitsalltag."

Auf welche an der Uni erworbenen Fähigkeiten bist du am meisten angewiesen? Die Kombination zwischen fundiertem theoretischem Wissen und methodischen Fähigkeiten gibt es so nur an der Universität – und diese Verknüpfung prägt meinen Arbeitsalltag. Nach dem Bachelor war mir rasch klar, dass ich noch mehr lernen wollte. Drei Jahre nach dem Abschluss absolvierte ich an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften einen CAS-Lehrgang im Sponsoring Management. Das war sicher nützlich, aber als an der Universität Luzern dann ein Master in Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Kulturmanagement angeboten wurde, wusste ich sofort: Das ist der richtige Studiengang für mich. Die Einschätzung hat sich bewahrheitet.

Wie verlief dein Berufseinstieg? Arbeiten und Studieren ging bei mir schon immer Hand in Hand, ich habe stets neben dem Studium gearbeitet und oft neben der Arbeit in meine Bildung investiert. Natürlich veränderten sich meine Jobs mit der Zeit; die Verantwortung wuchs, die Stellen wurden spannender. Aber oft ergibt sich einfach das eine aus dem anderen: Einen meiner ersten «richtigen» Jobs bot mir ein Stammgast in einem Lokal an, wo ich im Service arbeitete – wobei da mein freiwilliges Engagement im OK des Stolze Openairs zweifellos auch geholfen hat.

(Stand des Interviews: August 2019)