Wie sozial ist Sozialpolitik?
Finanzierbarkeit und gesellschaftliche Akzeptanz des Sozialstaates bedingen, dass die staatlichen Leistungen den Richtigen zugutekommen. Doch wer sind die Richtigen? Ehrendoktorin Monika Bütler referiert an der Universität Luzern.
Dekan Christoph Schaltegger begrüsst Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Bütler an der Universität Luzern. Mit ihren Fragen rund um die Sozialpolitik stösst die Referentin auf grosses Interesse: Der Hörsaal 9 ist bis auf den letzten Platz besetzt.
In ihrem Vortrag zeigt Monika Bütler auf, wie es um die Zielgenauigkeit von Sozialtransfers in der Schweiz steht und wie sie verbessert werden könnte. Sie packt das Publikum mit anschaulichen Beispielen: Unter anderem zeigt sie den tatsächlichen Vermögensverlauf ihrer Schwiegermutter während ihrer Zeit im Alters- und Pflegeheim ohne Ergänzungsleistungen im Vergleich zu ihrem Vermögen, hätte sie Ergänzungsleistungen bezogen. Auffallend sind ausserdem die hübschen Bilder, die, wie Monika Bütler erwähnt, von ihrer Schwester gezeichnet wurden. Zum Schluss resümiert Monika Bütler, dass die perfekte Sozialpolitik zwar nicht möglich ist, dass aber doch in vielen Bereichen Verbesserungspotenzial besteht, das genutzt werden muss: Denn die Pluralität der Lebens- und Arbeitsformen wird die Komplexität der sozialen Absicherung in Zukunft weiter erhöhen.
Monika Bütler ist ordentliche Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sozialversicherungen, Arbeitsmarkt, Politische Ökonomie und Informationsökonomik. Neben ihrer internationalen Forschungstätigkeit verfasst sie regelmässig Beiträge an ein weiteres Publikum. Sie ist Mitgründerin und Herausgeberin des Blogs batz.ch, einem Forum für Schweizer Wirtschaftspolitik. Monika Bütler ist Mitglied des Verwaltungsrates der Schindler Holding AG und der Huber & Suhner AG, Mitglied des Bankrates der Schweizerischen Nationalbank sowie Vizepräsidentin der Gebert Rüf Stiftung. Im Jahr 2018 erhielt Monika Bütler die Ehrendoktorwürde der Universität Luzern.