Vortrag von Priv.-Doz. Dr. Henne an der Universität Frankfurt/M. - Einführung in die Methodik der Justizgeschichte
Auf Einladung von Prof. Dr. David v. Mayenburg, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Rechtsgeschichte an der Universität Frankfurt/M., hat Priv.-Doz. Dr. Henne am 18. Januar einen Vortrag im Kolloquium "Einführung in den Schwerpunktbereich Rechtsgeschichte" gehalten.
Der Vortrag erläuterte die Methodik von Forschungen zur Rechtsprechungsgeschichte anhand des "Lüth"-Falls aus dem Jahr 1958. In diesem bis heute grundlegenden Fall zur Dogmatik der Grundrechte hatte das deutsche Bundesverfassungsgericht einen Boykottaufruf von Erich Lüth gegen einen Nachkriegsfilm eines NS-Filmregisseurs für rechtmässig erklärt. Die Ermittlung der zeitgenössischen Motivlagen für diese Entscheidung und eine historisch fundierte Einschätzung der heutigen Bedeutung der "Lüth"-Entscheidung bildeten einen wesentlichen Inhalt des Vortrags. In der anschliessenden Diskussion ging es anhand der jüngst erfolgten kritischen Edition von Hitlers "Mein Kampf" um Grundfragen des heutigen Umgangs mit Schriften und Filmen aus der NS-Zeit.
