Neuer Schwerpunkt: Theologie und Leadership

Welche Art der Führung ist für Gemeinden der Zukunft förderlich? Dazu forscht Prof. Dr. Christian Preidel, Professor für Pastoraltheologie. Mit dem Lehr- und Forschungsbeauftragten Dr. Patrick Renz schafft die Professur den neuen Schwerpunkt «Theologie und Leadership».

Zwei Frauen und ein Mann stehen vor einer Glaswand, kleben Haftzettel daran und sprechen miteinander
Wie führt man eine Gemeinde in die Zukunft? Im neuen Schwerpunkt wird zu Führungskonzepten geforscht. (Symbolbild:©iStock.com/Obradovic)

Die Schweizer Kirchenlandschaft befindet sich in einem strukturellen Umbruch. Einigen Gemeinden gelingt es, aus diesem Prozess gestärkt hervorzugehen, andere stehen vor bislang ungelösten Herausforderungen, wie sie sich als «lebendige» Gemeinschaften erhalten können.

Gute Führung für Gemeinden der Zukunft

«Differenzierte Leadership kann helfen, dass Gemeinden aus innerer Kraft und Erneuerung zu blühenden Gemeinschaften heranwachsen», sagt Patrick Renz. «In den Dynamiken und Herausforderungen der heutigen Gesellschaft sind Führungskrisen verbreitet. Interdisziplinäre und praxisnahe Forschung unterstützt, den heutigen Anforderungen entsprechende neue Leadership-Ansätze zu skizzieren.» Der Professor für Management an der Hochschule Luzern hat am 1. April seine Stelle als Lehr- und Forschungsbeauftragter mit dem Schwerpunkt «Theologie und Leadership» an der Professur für Pastoraltheologie angetreten.

In der Praxis und Forschung ist das Thema Leadership in vielen Disziplinen zuhause. Die Frage nach den Bedingungen menschengerechter und zeitgemässer Führung stellt sich auch in der Theologie – besonders in der praktischen Disziplin der Pastoraltheologie.

Christan Preidel, Professor für Pastoraltheologie erläutert: «Wenn wir die Bedingungen erforschen, unter denen die Transformation von Gemeinde und Kirche für die Zukunft gelingen kann, dann ist Leadership ein zentrales Thema. Nicht allein für Leitungspersonen, sondern im Sinne eines Empowerments für alle Menschen in Kirche». Er freut sich über den neuen Forschungsschwerpunkt an seiner Professur und ist überzeugt, dass das Thema zur Profilbildung der Theologischen Fakultät beiträgt.

Ein Netzwerk für Kooperationen

Mit dem Forschungsschwerpunkt «Theologie und Leadership» eröffnen sich vielfältige Kontakte, sowohl in die kirchliche Praxis, als auch zu Forschenden in Luzern und weltweit. Eine Chance werden die Migrationsgemeinden bilden, die nicht nur eine wichtige Gruppe der Schweizer Katholikinnen und Katholiken darstellen, sondern auch einen fruchtbaren Boden zur Erforschung interkultureller Leadership-Dynamiken bilden.

Auch ausserhalb der Fachcommunity wird die Luzerner Pastoraltheologie durch den neuen Schwerpunkt einen Raum für Innovation eröffnen: ein Netzwerk von Praktikerinnen und Praktikern aus Kirche, Wirtschaft und NGOs sowie Weiterbildungs- und Beratungsangebote für kirchennahe Personen wie auch für Sinn-interessierte Führungskräfte aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Ein Beispiel dafür, dass die Stärke der Theologischen Fakultät Luzern in ihrer Vernetzung liegt.
 

Zur Person

Patrick Renz ist seit 2009 Professor für Management an der Hochschule Luzern (HSLU). Er hat an der Universität St. Gallen zu Governance und Wirtschaftsethik promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte sind Leadership, Governance und Organisationsethik. Derzeit doziert er auch im «Master of Science in IT, Digitalization & Sustainability» der HSLU. Als langjährige Führungskraft in Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft hat er sich immer wieder mit nachhaltiger Entwicklung von Teams und Communitys auseinandergesetzt, so als Nationaldirektor migratio im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz, als Direktor der Fastenaktion oder als CEO verschiedener Firmen.