Die Stadt Luzern schreibt in der am vergangenen Freitag publizierten Medienmitteilung, Valentin Groebner untersuche Geschichte als Aneignung der Vergangenheit, als Rekonstruktion, Interpretation, Nutzung und Neuerfindung. Seine Bücher erreichten ein breites Publikum und liessen fundierte Recherche zur anschaulichen und unterhaltsamen Lektüre werden. Dabei decke er ein vielfältiges Themenspektrum ab, lege in den Zugängen zur Vergangenheit verborgene Sehnsüchte und Wünsche offen und stelle durch Verweise und Geschichten Kontexte her, die neue und überraschende Deutungen ermöglichten. Damit habe sich Valentin Groebner als ein Kulturwissenschaftler etabliert, der sowohl in Fachkreisen als auch der breiteren Öffentlichkeit Resonanz findet, so die Begründung der Jury.

Prof. Dr. Valentin Groebner, geboren 1962, ist seit 2004 Professor für Geschichte des Mittelalters und Renaissance an der Universität Luzern. Nach seinem Studium in Wien, Marburg und Hamburg promovierte er 1991 in Bielefeld und habilitierte 1998 an der Universität Basel. Er war unter anderem Visiting Professor am Departement of History of Art an der Harvard University und professeur invitvé an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris. Valentin Groebner sieht seine Tätigkeiten als Autor und Hochschullehrer eng verbunden und entwickelt seine Bücher oft im Kontext seiner Lehrveranstaltungen.

Valentin Groebner erklärt, die Auszeichnung sei für ihn ganz überraschend gekommen, freue ihn aber umso mehr. «Als Universitätsprofessor findet man sich nicht so oft in der Gesellschaft von Improvisationsmusikerinnen, Kabarettisten und Theatermachern wieder», stellt Groebner fest und fügt an: «Wahrscheinlich gibt es da eben doch mehr Verbindungen, als man auf den ersten Blick denkt.» Nebst dem mit 25'000 Franken dotierten Kunst- und Kulturpreis für Valentin Groebner vergibt die Stadt Luzern Anerkennungspreise in der Höhe von je 10'000 Franken an die Animationsfilmerin Jadwiga Kowalska und die Luzerner Wrestling-Gruppe «Brigade Brut». Die feierliche Preisübergabe findet am Sonntag, 10. November, im Luzerner Theater statt.