Innosuisse-Projekt: Fiebermessung via Armband und Ring

Eine Fiebermessung am Handgelenk oder Finger ist bisher wegen fehlender Daten im hohen Bereich über 38.5 Grad Celsius nicht zuverlässig. Ein von Innosuisse gefördertes Brücken-Forschungsprojekt des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) und der Universität Luzern soll Abhilfe schaffen.

Blick von oben auf eine Frauenhand mit einem orangenen Armband am Handgelenk
Beispielbild eines fiebermessenden Armbandes (©istock.com/AnthonyRosenberg)

Mit der Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach einer kontinuierlichen Fiebermessung in medizinischen Geräten und Wearables wie Smartwatches oder Ringen an Bedeutung gewonnen. In einem von Innosuisse, der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung, unterstützten Projekt hat die Firma Greenteg AG in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Basel den weltweit ersten Fieber-Tracking-Algorithmus für handgelenkbasierte Wearables entwickelt. Hersteller zeigen grosses Interesse daran, diese Funktion in ihre Produkte zu integrieren. Allerdings liegen noch nicht genügend Daten von Temperaturen über 39 °C vor, um eine Aussage über das Verhalten und die Genauigkeit des Algorithmus in diesem Fieberbereich zu machen. Um den Algorithmus weiter zu verbessern, sind zusätzliche Datenerhebungen notwendig. 

Im Rahmen einer Luzerner Nachfolgestudie werden mittels einer Förderung von Innosuisse in der Höhe von 123'000 Franken Daten von gut hundert Fieberpatientinnen und -patienten gesammelt. Diese Personen werden unter Leitung von Prof. Dr. Balthasar Hug, Chefarzt Allgemeine Innere Medizin II am LUKS und Professor für Community Medicine an der Universität Luzern, auf den Abteilungen und in der Notfallstation des Spitals rekrutiert, wo schätzungsweise 10 Prozent der Patienten Fieber über 39 °C haben. Durch die Kombination der hier gewonnenen Daten mit den bereits erhobenen soll der Fieber-Tracking-Algorithmus im hohen Fieberbereich zuverlässiger und damit besser und markttauglicher werden. Die Studiendauer von «Fevertracking for Wrist Wearables», so der Originaltitel des Projekts, beträgt 18 Monate.

Communiqué des LUKS | Eintrag in der Innosuisse-Datenbank
 

«Universitäres Lehr- und Forschungsspital»

Seit Kurzem darf das Luzerner Kantonsspital (LUKS) den Namenszusatz «Universitäres Lehr- und Forschungsspital» verwenden. Dazu wurde es vom Luzerner Regierungsrat ermächtigt. Dies, wie dieser kommunizierte, in Würdigung der langjährigen und erfolgreichen Lehr- und Forschungsleistung des LUKS. Seit Herbst 2020 nehmen pro Jahr rund 40 Studierende ihr Masterstudium Humanmedizin an der Universität Luzern auf, welches in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich angeboten wird. Dieser Joint Medical Master findet primär in der Versorgungsregion Zentralschweiz statt. Der grösste und wichtigste Partner ist das LUKS. Aufgrund der zusätzlichen massgeblichen Forschungstätigkeit, die mit der Master-Ausbildung verbunden ist, hat der Regierungsrat entschieden, dass neben der universitären Lehre auch die Forschung im Namen vorkommen darf.

Communiqué des Kantons vom 26. April