"Grosse" Entscheidungen des Bundesgerichts in rechtshistorischer Perspektive
Seminar in Lausanne mit Bachelor-Studierenden erfolgreich abgeschlossen.
Über 150 Jahre, von 1848 bis heute, prägte das Bundesgericht durch seine Rechtsprechung das schweizerische Recht. Die rechtshistorische Analyse dieser umfangreichen Judikatur hat aber bislang noch kaum begonnen. Ein Blockseminar, das der Lehrstuhl für Rechtsgeschichte, Juristische Zeitgeschichte und Rechtstheorie vom 24.-26. November 2016 veranstaltete, widmete sich daher grundlegenden und spektakulären Fällen aus der Rechtsprechung des Bundesgerichts. Die Fälle sollten dabei in den wissenschaftsgeschichtlichen Kontext und die Rechts- und Verfassungsgeschichte ihrer Zeit eingeordnet werden.
In den Diskussionen zu den Referaten zeigte sich die Ergiebigkeit des gewählten Ansatzes und auch die Eigenständigkeit, mit der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Thesen entwickelt hatten - ein im besten Sinne forschendes Lernen. Das Blockseminar konnte dank eines Zuschusses der Universität Luzern und von lucernaiuris, dem Institut für Juristische Grundlagen, in Lausanne durchgeführt werden - also am Sitz des Bundesgerichts, so dass eine lehrreiche Führung durch das Gebäude des Bundesgerichts zum Seminar gehörte. Wenn der historisch informierte Jurist der bessere Jurist, die bessere Juristin ist, zählen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Seminars dazu.